seite 10
Geschickt sind sie, sie haben kluge Finger: Was will meine Einfalt bei ihrer Vielfalt! Alles Fädeln und Knüpfen und Weben verstehn ihre Finger: also wirken sie die Strümpfe des Geistes!
Friedrich NietzscheMan soll vom Leben scheiden, wie Odysseus von Nausikaa schied - mehr segnend als verliebt.
Friedrich NietzscheKurz, man kann nicht mild genug gegen die Frauen sein.
Friedrich NietzscheWo immer ich gehe, folgt mir ein Hund namens Ego.
Friedrich NietzscheZum Christentum wird man nicht geboren, man muß dazu nur krank genug sein.
Friedrich NietzscheAuch beim Geringsten, was wir absichtlich tun, ist das allermeiste unabsichtlich.
Friedrich NietzscheDie Dummheit der Guten ist unergründlich klug.
Friedrich NietzscheWenn wir über jemanden umlernen müssen, so rechnen wir ihm die Unbequemlichkeit hart an, die er uns damit macht.
Friedrich NietzscheDer Mann ist für das Weib ein Mittel: Der Zweck ist immer das Kind.
Friedrich NietzscheWenn der Mensch eben sehr geehrt worden ist und ein wenig gegessen hat, so ist er am mildtätigsten.
Friedrich NietzscheDas Hauptelement des Ehrgeizes ist, zum Gefühl seiner Macht zu kommen.
Friedrich NietzscheDas Wort ist der Feind des Gedankens.
Friedrich NietzscheDie Menschen verkehren zu viel und büßen dabei sich ein.
Friedrich NietzscheIch verstehe unter Geist, wie man sieht, die Vorsicht, die Geduld, die List, die Verstellung, die große Selbstbeherrschung, und alles, was Mimikry ist (zu letzterem gehört ein großer Teil der Tugend).
Friedrich NietzscheZur Meisterschaft eines Meisters gehört es, seine Schüler vor sich zu warnen.
Friedrich NietzscheWenn Denken dein Schicksal ist, so verehre dies Schicksal mit göttlichen Ehren und opfere ihm das Beste, das Liebste.
Friedrich NietzscheEine gute Ehe beruht auf dem Talent zur Freundschaft.
Friedrich NietzscheZum Eigennutz sind die meisten zu dumm.
Friedrich NietzscheNiemals kroch ich im Leben vor Mächtigen; und log ich je, so log ich aus Liebe.
Friedrich NietzscheMan verlernt die Anmaßung, wenn man sich immer unter verdienten Menschen weiß; Allein-sein pflanzt Übermut. Junge Leute sind anmaßend, denn sie gehen mit ihresgleichen um, welche alle nichts sind, aber gerne viel bedeuten.
Friedrich NietzscheWehe dem, dessen schlimmster Feind seine eigenen Erinnerungen sind.
Friedrich NietzscheWo liegen deine größten Gefahren? Im Mitleiden.
Friedrich NietzscheWie? Ein großer Mann? Ich sehe immer nur den Schauspieler seines eignen Ideals.
Friedrich NietzscheVielleicht bildet sich die Ameise im Walde ebenso stark ein, daß sie Ziel und Absicht der Existenz des Waldes ist, wie wir dies tun, wenn wir an den Untergang der Menschheit in unserer Phantasie fast unwillkürlich den Erduntergang anknüpfen.
Friedrich NietzscheDer "Glaube" als Imperativ ist das Veto gegen die Wissenschaft - in praxi die Lüge um jeden Preis...
Friedrich NietzscheBegehren - das heißt mir schon: mich verloren haben.
Friedrich NietzscheEin Beruf macht gedankenlos; darin liegt sein größter Segen. Denn er ist eine Schutzwehr, hinter welche man sich, wenn Bedenken und Sorgen allgemeiner Art einen anfallen, erlaubtermaßen zurückziehen kann.
Friedrich NietzscheEin Aphorismus, rechtschaffen geprägt und ausgegossen, ist damit, dass er abgelesen ist, noch nicht "entziffert"; vielmehr hat nun erst dessen Auslegung zu beginnen, zu der es einer Kunst der Auslegung bedarf.
Friedrich NietzscheWer kein Vogel ist, soll sich nicht über Abgründen lagern.
Friedrich NietzscheNicht ihre Menschenliebe, sondern die Ohnmacht ihrer Menschenliebe hindert die Christen von heute, uns - zu verbrennen.
Friedrich NietzscheMan erholt sich in seiner wilden Natur am besten von seiner Unnatur, von seiner Geistigkeit...
Friedrich NietzscheDer Sinn deines Lebens sei, das Dasein zu rechtfertigen.
Friedrich NietzscheIhr führt Krieg? Ihr fürchtet euch vor einem Nachbarn? So nehmt doch die Grenzsteine weg - so habt ihr keinen Nachbarn mehr. Aber ihr wollt den Krieg und deshalb erst setztet ihr die Grenzsteine.
Friedrich NietzscheDie Ehrfurcht vor Gott ist die Ehrfurcht vor dem Zusammenhang aller Dinge und Überzeugung von höheren Wesen als der Mensch ist.
Friedrich NietzscheDrei Viertel alles Bösen, das in der Welt getan wird, geschieht aus Furchtsamkeit.
Friedrich NietzscheOhne rechtschaffenen Fleiß wächst nur Unkraut aus der schönsten Anlage.
Friedrich NietzscheDer gute Jäger soll eine gute Jagd haben!
Friedrich NietzscheVerlaß mich nie! Mein Glück, du bunter Traum!
Friedrich NietzscheDie Dichter sind gegen ihre Erlebnisse schamlos: Sie beuten sie aus.
Friedrich NietzscheMan muß den Fleiß seines Vaters nicht überbieten wollen - das macht krank.
Friedrich NietzscheMan soll sein Herz festhalten; denn läßt man es gehen, wie bald geht einem da der Kopf durch!
Friedrich NietzscheEinigen altert das Herz zuerst und anderen der Geist. Und einige sind greis in der Jugend: aber spät jung erhält lang jung. Manchem mißrät das Leben: ein Giftwurm frißt sich ihm ans Herz. So möge er zusehen, daß ihm das Sterben um so mehr gerate.
Friedrich NietzscheFormel unseres Glücks: ein Ja, ein Nein, eine gerade Linie, ein Ziel...
Friedrich NietzscheDemokratismus war jederzeit die Niedergangs-Form der organisierenden Kraft.
Friedrich NietzscheDer Winter, ein schlimmer Gast, sitzt bei mir zu Hause; blau sind meine Hände von seiner Freundschaft Händedruck.
Friedrich NietzscheIn der Kunst heiligt der Zweck die Mittel nicht: aber heilige Mittel können hier den Zweck heiligen.
Friedrich NietzscheDas Gedächtnis gibt nach, wenn der Stolz hartnäckig genug ist.
Friedrich NietzscheDieselben Dinge werden immer wieder getan, aber die Menschen umspinnen sie [die Wertschätzungen] mit immer neuen Gedanken.
Friedrich NietzscheDie Guten nämlich - die können nicht schaffen: die sind immer der Anfang vom Ende.
Friedrich NietzscheAuf die echten Bedürfnisse zurückbesinnen und die Scheinbedürfnisse absterben lassen!
Friedrich Nietzsche