Friedrich Theodor Vischer Zitate

seite 3

«123»

Der Böse hat nicht nur die Guten, sondern auch die Bösen gegen sich.

Friedrich Theodor Vischer

Das Genie kennt gewissermaßen die Welt ohne Weltkenntnis, es findet viele Weltansätze in sich selbst und in seinem Erlebnis und besitzt die Gabe, aus diesen Ansätzen das zu dividieren, was sich bei anderen daraus entwickelt.

Friedrich Theodor Vischer

Eine berechtigte Revolution kann mit ihren Helden scheitern, aber sie überlebt ihren Untergang, sie wirkt unsichtbar fort und bricht wieder hervor.

Friedrich Theodor Vischer

Menschen, die einander ohne tatsächlich klaren Grund nicht trauen, trauen sich selbst nicht.

Friedrich Theodor Vischer

Hinnehmen, was nicht anders ist, und nicht brummen, weil man damit nur sich selber leid tut!

Friedrich Theodor Vischer

Die Deutschen können das Glück und die Größe nicht recht vertragen. Ihre Art Idealität beruht auf Sehnsucht.

Friedrich Theodor Vischer

Du hast Langeweile? Mußt nach Unterhaltung jagen? Hast du denn an dir keine Gesellschaft? Kannst du dich gar nicht entzweispalten, und hat, wenn du es kannst, der eine de anderen gar nichts zu sagen?

Friedrich Theodor Vischer

Suchet nicht, so werdet ihr finden.

Friedrich Theodor Vischer

Dem Gesetze: Jedes Kunstwerk soll sich selbst erklären, genügt keine Kunst so ganz und eigentlich, wie die Poesie.

Friedrich Theodor Vischer

Die Menschen wissen doch auch von nichts als von Alternativen! Entweder - oder, so steht's in ihren Zwischenwandköpfen!

Friedrich Theodor Vischer

Die Menschheit braucht Tyrannen, aber gerechte. Diese lassen sich nicht finden. Daher alles Elend; so wird in Revolutionen "die Menge ihr eigener Tyrann".

Friedrich Theodor Vischer

Arme Maultiere und Esel! Seufzende Kreatur! - Ihr stammt von dem Gesindel, ihr Tierschinder, das einst dort in der Arena (in Verona) die scheußlichsten Kämpfe ansah. - Für was lauft ihr in die Kirchen?

Friedrich Theodor Vischer

Außer dem Lächeln haben die Pessimisten auch ausgelassen: das Lachen. Sie sind ganz humorlos.

Friedrich Theodor Vischer

Alles Erhabene muß in eine gewisse Dunkelheit gehüllt, der gemeinen Tätigkeit entrückt sein.

Friedrich Theodor Vischer

Die Einheit macht der Tyrann, die Freiheit das Volk.

Friedrich Theodor Vischer

Der Mensch lebt in einem beständigen Krieg mit dem Zufall. Wir wandern auf Glatteis und sind keinen Augenblick sicher, daß wir nicht fallen.

Friedrich Theodor Vischer

Die Tücke des Objekts.

Friedrich Theodor Vischer

Die Klassiker waren so glücklich, nichts von Klassizismus zu wissen.

Friedrich Theodor Vischer

Eine Rede ist ein für allemal keine Schreibe.

Friedrich Theodor Vischer

Dem Tiere ist der Mensch sein Gott.

Friedrich Theodor Vischer

Die Grausamkeit gegen die Tiere ist eine großgezogene Kinder-Teufelei, wie alle Laster.

Friedrich Theodor Vischer

Jung sein ist Glück und vergeht wie Dunst, jung bleiben ist mehr und ist eine Kunst.

Friedrich Theodor Vischer

In der Liebe, meint man ja, gelte nur ein Gesetz: unendlich gut sein!

Friedrich Theodor Vischer

Auch ein alter Akrobat geht nicht ohne Herzklopfen aufs Seil.

Friedrich Theodor Vischer

Ich bin so ganz der Meinung, eine Rede, die eine Rede ist, lebe nur im Vortrag, daß ich sie gedruckt eigentlich gar nicht sehen mag.

Friedrich Theodor Vischer

Wir lernen leichter durchs Leben wandeln, lernten wir nur uns selbst behandeln.

Friedrich Theodor Vischer

Das Komische, und zwar das wahrhaft, das humoristisch Komische, ist der über seine Schwäche sich ertappende und zur Besinnung kommende Mensch.

Friedrich Theodor Vischer

Das Moralische versteht sich immer von selbst. Ein rechter Kerl sucht, strebt und beschwert sich nicht darüber, sonder ist glücklich mit diesem Unglück der aufsteigenden und nie anlangenden Linie des Lebens. Das ist unser oberstes Stockwerk.

Friedrich Theodor Vischer

Geschmack haben heißt ein Schönheitsgesetz fühlen und anerkennen, heißt finden, begreifen, thun, was zusammenpaßt, auch in der Region, die dem Zufall des freien Beliebens überlassen ist, in der Region wo keine Kunstrichter Sitzungen halten.

Friedrich Theodor Vischer

Der Hund hat etwas der Religion Analoges in sich, indem er getreuer Knecht ist. - Um dieses Besten willen ist schändlicherweise sein Name ein Schimpfwort geworden.

Friedrich Theodor Vischer

Du darfst kein Menschenverächter werden, weil du nie wissen kannst, wer aus der schlechten Mehrheit fähig, empfänglich ist, in die Minderheit heraufgehoben zu werden. Die Grenze zwischen beiden ist flüssig.

Friedrich Theodor Vischer

Gutmütigkeit bedeutet gar nichts, ist nur ein Zustand; die Gutmütigen sind so lange gut, bis sie bös werden, und dann sind sie recht bös.

Friedrich Theodor Vischer
«123»

anderen Autoren