seite 2
Das Sympathische am Aufklärer ist seine Narrheit. Voll Hingabe versucht er das Überraschende im Menschen durch Gewißheiten zu ersetzten.
Georg SkrypzakAuch in den Wahnvorstellungen gibt es Fortschritt - vom Hexenwahn zum Glauben an die Wissenschaft.
Georg SkrypzakNachdem er schon Hunderte von Aphorismen geschrieben hatte, bemerkte er erst, was ihm fehlte - jemand der sie ihm deutete.
Georg SkrypzakJunge Frauen reden über ihre Schwierigkeiten beim Kinderkriegen, alte übers Sterben. Frauen reden immer über etwas allgemein Menschliches. Männer sind alle gemeiner, sie reden über Fußball.
Georg SkrypzakEiner Gesellschaft, die in U-Booten unterwegs ist, kannst du nicht den Wind aus den Segeln nehmen.
Georg SkrypzakEs braucht mutige Phantasie, um die tödlichen Gewißheiten der Wissenschaft zu bestehen.
Georg SkrypzakSelbst mit nur einem Bleistiftstummel im Maul, kann ein Aphoristiker noch schmerzhaft zubeißen.
Georg SkrypzakZur Wertediskussion in der Schule: Ich schlage vor - die 7 als "vollkommen ungenügend" und die 8 als "absolut hoffnungslos".
Georg SkrypzakWarum ich Karl Valentin liebe? Wegen seines "Atheismus"! Er schlug sich zwar auch mit Gott herum - aber die Sprache war für ihn erledigt!
Georg SkrypzakWissenschaft: Segel die glauben, sie könnten den Kurs bestimmen, ohne den Wind zu befragen.
Georg SkrypzakDurchsagen, Verlautbarungen, Brandreden, Kampfansagen - unverständliches Gerede. Schweigen - daß versteht jeder.
Georg SkrypzakCelan hat die Sprache ans Kreuz geschlagen. Seine Epigonen versucht nun verzweifelt sie zu erlösen.
Georg SkrypzakPassion eines Aphoristikers: "... Und alsbald krähte der Hahn. Und er ging hinaus und lachte bitterlich!"
Georg SkrypzakGute Aphorismen knirschen, schlechte laufen wie geschmiert, ganz schlechte haben nicht einmal etwas zu lachen.
Georg SkrypzakSein außergewöhnliches Denken bestand in der einfachen Frage nach der Substanz des Zwischenraumes zwischen Dir und mir.
Georg Skrypzak