Gottfried Keller Zitate
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So oft die Sonne aufersteht, erneuert sich mein Hoffen und bleibet, bis sie untergeht, wie ein Blume offen.
Gottfried KellerBetrachtet eurer Gegner Schwächen Und lernt, am besten euch zu rächen, Das eigne Unkraut auszustechen!
Gottfried KellerAch, die erste Liebe wird so selten reif!
Gottfried KellerDiene deinen Freunden, ohne zu rechnen.
Gottfried KellerJede Wanderschaft gilt einem äußern und innern Wege.
Gottfried KellerWie lang wird nicht eine Woche, ja nur ein Tag, wenn man nicht weiß, wo diejenigen, die man liebt, jetzt stehn und gehn, wenn eine solche Stille darüber durch die Welt herrscht, daß allnirgends auch nur der leiseste Hauch von ihrem Namen ergeht, und man weiß doch, sie sind da und atmen irgendwo.
Gottfried KellerEs ist gewiß, das der etwas Rechtes will und kann, in der Regel auch ein anständiger und wohlwollender Geselle ist.
Gottfried KellerDem Kopf- und Herzdogmatiker Dein schlechtes Fühlen stieg aus deinem Kopf hernieder, Dein schlechtes Denken kommt aus deinem Herzen bieder; Das macht, weil dein Gehirn ein roher Hausknecht ist, Die träge Magd, das Herz, zu wecken ihn vergißt.
Gottfried KellerWer nicht Meister sein will, muß eben Gesell bleiben und Vorgesetzte haben sein Leben lang.
Gottfried KellerRecht im Glücke, goldnes Los, Land und Leute machst du groß! Glück im Rechte, fröhlich Blut, Wer dich hat, der treibt es gut.
Gottfried KellerMit leichtem Herzen und leichten Händen halten und nehmen, halten und lassen.
Gottfried KellerWer ohne Beil loszieht, dem kann im Walde nicht wohl sein.
Gottfried KellerEin Kind von der allgemeinen Erziehung auszuschließen heißt, seine innere Entwicklung und sein geistiges Leben zu köpfen.
Gottfried KellerDie Liebe klammert sich an alle Würzelchen, welche helfen können.
Gottfried KellerWas dich in Not bringt, ist ein Maßstab für deinen Charakter.
Gottfried KellerHeute ist alles Politik und hängt mit ihr zusammen, von dem Leder an unserer Schuhsohle bis zum obersten Ziegel am Dache, und der Rauch, der aus dem Schornstein steigt, ist Politik und hängt in verfänglichen Wolken über Hütten und Palästen, treibt hin und her über Städten und Dörfern.
Gottfried KellerEs ist gesünder, nichts zu hoffen und das Mögliche zu schaffen, als zu schwärmen und nichts zu tun.
Gottfried KellerDenn es ist eine Lüge, was die literarischen Schlafmützen behaupten, daß die Angelegenheiten des Tages keinen poetischen und bleibenden Wert hätten.
Gottfried Keller… wenn die Himmlischen einmal Zuckerzeug backen, so gerät es zur Süße.
Gottfried KellerDer künstlerische Mensch soll sich eher leidend und zusehend verhalten und die Dinge an sich vorüberziehen lassen, als ihnen nachjagen; denn wer in einem festlichen Zuge mitzieht, kann denselben nicht so beschreiben, wie der, welcher am Wege steht.
Gottfried KellerAuch was wir aufgeben, müssen wir mit freier Wahl aufgeben, nicht wie der Fuchs die Trauben.
Gottfried KellerÜber den Wundern der Ferne vergiß nie die herrliche Natur, die silbernen Gebirge deines Vaterlandes.
Gottfried KellerJedes Unwesen ist noch mit einem goldenen Bändchen an die Menschheit gebunden.
Gottfried KellerAls Gegner achte, wer es sei! Strauchdiebe aber sind keine Partei!
Gottfried KellerDie Welt ist innerlich ruhig und still, und so muß es auch der Mann sein, der sie verstehen und als ein wirkender Teil von ihr sie widerspiegeln will. Ruhe zieht das Leben an. Unruhe verscheucht es; Gott hält sich mäuschenstill, darum bewegt sich die Welt um ihn.
Gottfried KellerJe mehr ich lerne, desto mehr sehe ich ein, wie nur eine gute Grundlage in der Jugend das Glück der späteren Tage hervorrufen kann.
Gottfried KellerStudiere die Menschen nicht, um sie zu überlisten und auszubeuten, sondern um das Gute in ihnen aufzuwecken und in Bewegung zu setzen.
Gottfried KellerNach Liebe dürstet alle Welt.
Gottfried KellerRuhe zieht das Leben an, Unruhe verscheucht es.
Gottfried KellerDu Erznarr! Du mußt Tinte gesoffen haben, daß du ein solches Weibchen kannst fahren lassen! Und das artige Vermögen, die runden Schultern, der treffliche Anstand!
Gottfried KellerWer nichts tut, weiß nicht, wie süß die Ruhe ist.
Gottfried KellerMancherlei sind unsers Volkes Gaben; Denn auch mancherlei hat es zu tun, Und mit harten Ringen, wie zum Ruhn Muß es einen guten Spielmann haben.
Gottfried KellerObgleich er [Ritter Zendelwald] sich gern unterhielt, wo es nicht etwa galt, etwas zu erreichen, redete er doch nie ein Wort zur rechten Zeit, welches ihm Glück gebracht hätte.
Gottfried KellerEin verwundet Herz hat keinen bessern Trost als eine mitfühlende Seele.
Gottfried KellerDie menschliche Eitelkeit vermengt sich mit den edelsten Ideen und verleiht ihnen oft eine Hartnäckigkeit, die uns sonst fehlen würde.
Gottfried KellerLieber will ich keinen Glauben herrschend wissen, als den schwarzen, keuchenden, ertötenden Glaubenszwang.
Gottfried KellerWas wimmelt da für verschiedenes Volk im engen Raume! […] Welche Schlauköpfe und welche Mondkälber laufen da nicht herum, welches Edelgewächs und welch Unkraut blüht da lustig durcheinander, und alles ist gut und herrlich und ans Herz gewachsen; denn es ist im Vaterlande!
Gottfried KellerAchte jedes Menschen Vaterland, aber das deinige liebe!
Gottfried KellerDer Dichter soll seine Stimme erheben für das Volk, in Bedrängnis und Not; aber nachher soll seine Kunst wieder der Blumengarten und Erholungsplatz des Lebens sein.
Gottfried KellerWenn du Menschen fischen willst, mußt du dein Herz an die Angel stecken; dann beißen sie an.
Gottfried KellerBriefe soll man, wie jedes andere Vergnügen, nach getaner Arbeit sich gestatten.
Gottfried KellerWas ist das Schöne? Eine reiche Idee, dargestellt mit Zweckmäßigkeit, Klarheit, gelungener Absicht.
Gottfried KellerEs gibt keinen tieferen Trost als die Erkenntnis, daß einem Unrecht geschehen ist.
Gottfried KellerEs geht uns allen mehr oder minder so: erst wenn wir gegangen sind, läßt man uns gelten und bedauert es.
Gottfried KellerWenn du kannst, so lasse ab vom Kleinen und suche das Große.
Gottfried KellerGeradeaus gesehen, bescheiden, lernbegierig, aber stets unentwegt! Bleib treu dem Vaterlande, so bleibst du dir selber treu.
Gottfried KellerUnd bin ich des Griechischen müde Mich lockt die luft’ge Moschee; Ich kleide in maurische Schnörkel Mein europäisches Weh.
Gottfried KellerMag’s in der Brust stürmen und wogen, der Atem in der Kehle stocken! Der Kopf soll oben bleiben bis in den Tod!
Gottfried KellerWie schön, wie schön, ist dieses kurze Leben, Wenn es eröffnet alle seine Quellen! Die Tage gleichen klaren Silberwellen, Die sich mit Macht zu überholen streben.
Gottfried KellerBitte keinen zweimal, der dir nichts borgen will.
Gottfried Keller