Zitate von Gregor Brand
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Ich habe eigentlich nichts dagegen, wenn jemand „nakt“ sein will, aber mir wäre doch lieber, wenn er noch ein „c“ anbehalten würde.
Was soll man von Traumdeutern halten, die nicht einmal das wache Leben erklären können?
Das Intelligenteste, was man machen kann, ist: schlafen. Meinte Cioran, der chronisch Schlaflose.
Erstaunlich, mit welcher Regelmäßigkeit bei Katholiken schon die erste Kommunion eine heilige ist.
Daß sie selbst nicht wissen, wo sie sich befinden, hat Philosophen und Theologen noch nie daran gehindert, anderen die Richtung weisen zu wollen.
In beiden Weltkriegen hat man es zwar geschafft, Millionen Menschen umzubringen, aber keine einzige Idee. Einige Ideen sind vorübergehend an ihrer weiteren Vermehrung gehindert worden, andere wurden arg dezimiert, aber völlig ausgerottet wurde keine.
Mörder gibt es nicht deswegen, weil die Welt schlecht ist, sondern weil Mörder schlecht sind.
Würde die Hoffnung wirklich zuletzt sterben, dann gäbe es niemanden mehr, dem dies auffallen würde
Es ist für den Charakter nicht vorteilhaft, nur von Geistesgrößen umgeben zu sein, und es ist der Intelligenz nicht förderlich, nur Tugendhafte um sich zu haben.
Aus jeder Biographie läßt sich mindestens ein Gedicht machen. Zur Zeit leben über 6 Milliarden Menschen…
Ich halte es für wahrscheinlich, daß viele Leute glauben: Wem viel einfällt, der schreibt einen Roman; wem wenig einfällt, der schreibt einen Aphorismus.
Vielleicht bekommt jeder Tote, der nach dem Paradies fragt, zu hören: „Wieso Paradies? Da warst du doch gerade.“
Prominente: Sind das nicht diejenigen, die so berühmt sind, dass sie sich selber kaum mehr kennen?
Erbe und Umwelt. Wer Dummheit nur für ein Erziehungsproblem hält, bei dem hat die Natur versagt.
Kein Gedanke ist so klug, daß er nicht von mir stammen könnte. Froher kann ich aber noch darüber sein, daß es Gedanken gibt, die so dumm sind, daß sie nicht von mir sein können.
Philosophen sind so verweichlicht, daß sie selbst die Sprache nicht mehr roh essen können.
Adjektive sind Spaltpilze jeder Gesellschaft: weil sie Dokumente der Ungleichheit sind.
Wäre der Teufel den Menschen das, was Menschen den Tieren sind, müßten wir ihn mehr fürchten.
Für erstaunlich viele Menschen ist die Anziehungskraft der Erde nichts gegenüber derjenigen von Alkohol.
Gerade die besten Aphorismen könnten eigentlich immer zahlreiche erläuternde Sätze vertragen – aber sie wollen sich nur widerwillig erläutern lassen.
Wenn die Zeit schneller vergehen soll, nützt es nichts, den Uhren Fußtritte zu versetzen.
Es gab schon allzu viele politische und ideologische Bewegungen, die – hätte man sie gewähren lassen – alles zum Stillstand gebracht hätten.
Bauchgefühl hin oder her: Es führt in die Irre, das Rumoren des Bauches mit dem Unterbewusstsein zu verwechseln.
Von vielen bedeutenden Menschen des Geistes kennen wir ihre sämtlichen Werke. Aber kennen wir auch ihre sämtlichen Wärke? Und wenn wir die kennen, wie steht es dann mit ihren Wercken? Wer sich als kreativ gezeigt hat, wird immer Geheimnisse zurücklassen.