Jean-Jacques Rousseau Zitate
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Zugegeben, alle Gewalt stammt von Gott. Aber auch alle Krankheit kommt von ihm; ist es deshalb verboten, einen Arzt zu rufen?
Das Leben ist kurz… weil uns von dieser kurzen Zeit fast keine übrig bleibt, um es zu geniessen.
Bei einem gerechten Gott ist die beste Art, etwas zu verlangen, wenn man verdient, es zu erhalten.
Ich hasse die Bücher; sie lehren uns nur über Dinge reden, die man nicht versteht.
Die Protestanten sind im allgemeinen viel unterrichteter als die Katholiken, und das erklärt sich dadurch, daß die Lehre der einen die kritische Besprechung verlangt, die Lehre der anderen hingegen blinde Unterwerfung fordert.
Wo der Starke auf den Schwachen trifft, ist das Gesetz die Freiheit des Schwächeren.
Alle unsere Weisheit besteht in knechtischen Vorurteilen, alle unsere Bräuche sind nur Unterwerfung, Marter und Zwang.
Der allgemeine Geist der Gesetze aller Länder hat sich unverkennbar die Aufgabe gestellt, stets den Starken gegen den Schwachen und den Besitzenden gegen den Nichtsbesitzenden zu begünstigen. Dieser Übelstand ist unvermeidlich und ohne Ausnahme.
Ich bin mit einer natürlichen Liebe zur Einsamkeit auf die Welt gekommen, eine Neigung, die in dem Masse nur zugenommen hat, als ich die Menschen besser kennen lernte.
Gott, so sagt man, ist seinen Geschöpfen nichts schuldig. Ich glaube, er ist ihnen alles schuldig, was er ihnen versprach, da er ihnen das Sein gab.
Der Welt Ehre kann zum äußerlichen Glücke vorteilhaft sein, dringt aber nicht in die Seele und hat keinen Einfluß auf wahres Glück.
Der Katholik muß die Entscheidung, die man ihm gibt, annehmen. Der Protestant muß lernen, sich selbst zu entscheiden.
Seitdem alle Empfindungen der Natur durch die äußerste Ungleichheit erstickt sind, kommen von der höchst unbilligen despotischen Herrschaft der Väter die Laster und das Unglück der Kinder.
Die Kunst zu fragen ist nicht so leicht als man denkt; es ist weit mehr die Kunst des Meisters als die des Schülers. Man muß viel gelernt haben, um über das, was man nicht weiß, fragen zu können.
Ich glaube alles, was ich in der Religion verstehen kann, und ich achte den Rest, ohne ihn abzulehnen.
Was der menschliche Verstand aufnimmt, wird ihm durch die Sinne zugeführt; das Sinnliche bildet die Basis des Intellektuellen.
Ein Kind wird mit zunehmendem Alter kostbarer. Mit dem Wert seiner Person verbindet sich der Wert der Sorgen.
Die ersten Tränen der Kinder sind Bitten. Wenn man nicht Acht darauf gibt, so werden sie bald Befehle.
Wenn man nur dem Gehör geschenkt hätte, was Gott zum Herzen der Menschen gesagt hat, so hätte es niemals mehr als eine Religion auf der Erde gegeben. Der Schein einer Religion überhebt sie der Mühe, wirklich eine zu besitzen.
Glück besteht aus einem hübschen Bankkonto, einer guten Köchin und einer tadellosen Verdauung.
Wenn die Eitelkeit jemals jemand glücklich gemacht hat, so war dieser jemand sicherlich ein Dummkopf.
Es beleidigt die Gottheit mehr, wenn man falsch über sie denkt, als wenn man gar nicht über sie nachdenkt.
Glücklich ist das Land, wo man es nicht nötig hat, den Frieden in einer Wüste zu suchen! Wo aber ist dieses Land?
Ein empfindliches Herz ist das einzige, das sie mir hinterließen, aber es machte all ihr Glück aus, bei mir aber all das Unglück meines Lebens.
Nicht das Verbrecherische ist am schwersten zu gestehen, das Lächerliche und das Schimpfliche.
Ich denke an meine Feinde zu wenig, um es mir als Verdienst anrechnen zu können, ihnen zu vergeben.
Man wird bemerken, daß junge Leute, welche sich früh der Liederlichkeit ergeben, unmenschlich und grausam werden. Die wilde Hitze des Temperaments macht sie ungeduldig, rachbegierig und wütend.
Es steht nicht in unserer Macht, Leidenschaften zu haben oder nicht zu haben, aber es steht in unserer Macht, sie zu beherrschen.
Unsere ganze Weisheit besteht aus knechtischen Vorurteilen; alle unsere Gebräuche bedeuten Unterwürfigkeit, Unterjochung und lästigen Zwang.
Reichtum und Einfluß erhalten sich gegenseitig; das eine hat ohne das andere kaum Bestand.
Die Frauen sind nicht zum Laufen geschaffen. Wenn Sie fliehen, so geschieht es, um eingeholt zu werden.
In dem Maße, in dem unsere Wissenschaft und Künste zur Vollkommenheit fortschritten, sind unsere Seelen verderbt worden.
Ich brauche die Menschen nur einen Augenblick zu hintergehen, und meine Feinde liegen zu meinen Füßen.
Solange ein Volk gezwungen wird zu gehorchen, so tut es wohl, wenn es gehorcht; sobald es sein Joch abzuschütteln imstande ist, so tut es noch besser, wenn es dasselbe von sich wirft.
Fast immer werden die Moden von den häßlichen Frauenzimmern aufgebracht, und die hübschen sind töricht genug, sich unterzuordnen.
…eine Prinzessin, der man sagte, dass die Bauern kein Brot hätten, woraufhin sie antwortete, dann sollten sie doch Brioche essen.
