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Ich ziehe es vor ein Mensch mit Widersprüchen zu sein, als ein Mensch mit Vorurteilen.
Jean-Jacques RousseauIndem ich mich bemüht habe, meine eigene Achtung zu verdienen, habe ich gelernt, auf die der anderen, die in der Mehrzahl gut ohne die meine auskommen, zu verzichten.
Jean-Jacques RousseauGlück besteht aus einem hübschen Bankkonto, einer guten Köchin und einer tadellosen Verdauung.
Jean-Jacques RousseauIch hasse die Großen; ich hasse ihren Stand, ihre Härte, ihre Vorurteile, ihre Kleinlichkeit und alle ihre Laster; und ich würde sie noch viel mehr hassen, wenn ich sie weniger verachtete.
Jean-Jacques RousseauAnmut verwelkt nicht wie die Schönheit; sie hat Leben und erneuert sich unaufhörlich.
Jean-Jacques RousseauDer einzige nützliche Teil der Arzneikunst ist die Hygiene. Die Hygiene ist allerdings weniger eine Wissenschaft als eine Tugend.
Jean-Jacques RousseauDefinitionen wären eine gute Sache, benutzten wir nicht Worte, um sie zu treffen.
Jean-Jacques RousseauDer Wurf mag gelegentlich nicht treffen, aber die Absicht verfehlt niemals ihr Ziel.
Jean-Jacques RousseauWo der Starke auf den Schwachen trifft, ist das Gesetz die Freiheit des Schwächeren.
Jean-Jacques RousseauHärtet die Leiber der Kinder ab gegen wechselnden Einfluß der Witterung, des Klimas, der Naturkräfte, für Hunger und Durst, für Mühseligkeiten.
Jean-Jacques RousseauEin gerader Mensch scheut nicht die freundschaftlichen Geschwätze, die aus dem Rausche hervorgehen.
Jean-Jacques RousseauÜberall, wo Menschen sind, bin ich unter Brüdern, überall, wo keine sind, bin ich zu Hause.
Jean-Jacques RousseauIch kann nicht verstehen wie so etwas möglich ist, aber ich weiß sehr gut, daß die größten Betrügereien bei genau diesen Angelegenheiten geschehen, wo es das meiste Beweismaterial und die meiste Buchführung gibt.
Jean-Jacques RousseauMit der Freiheit ist es nicht anders als mit derben und saftigen Speisen oder starken Weinen. Für gesunde und starke Naturen sind sie nahrhaft und stärkend. Sie überladen, verderben und berauschen jedoch schwache und zarte Menschen.
Jean-Jacques RousseauDankbarkeit ist eine Pflicht, die erfüllt werden sollte, die aber zu erwarten keiner das Recht hat.
Jean-Jacques RousseauDie erste Erziehung ist am wichtigsten, und diese erste Erziehung gebührt unstreitig den Frauen. Wenn der Schöpfer der Natur gewollt hätte, daß sie den Männern zukäme, würde er ihnen Milch zur Ernährung der Kinder gegeben haben.
Jean-Jacques RousseauIch denke an meine Feinde zu wenig, um es mir als Verdienst anrechnen zu können, ihnen zu vergeben.
Jean-Jacques RousseauDer erste, der, nachdem er ein Stück Grund und Boden eingezäunt hatte, auf den Einfall kam, zu sagen: dies gehört mir, und der Leute fand, die einfältig genug waren, um es zu glauben, war der eigentliche Begründer der bürgerlichen Gesellschaft.
Jean-Jacques RousseauMan kann nicht vollkommen beweisen, dass sie [die Wunder] geschehen sind; man kann sie weder von natürlichen Begebenheiten, noch von Zaubereien hinlänglich unterscheiden.
Jean-Jacques RousseauEs ist kein Zweifel: Tausende werden dich anbeten, aber dich lieben - das konnte allein mein Herz.
Jean-Jacques RousseauVon Natur aus weiß der Mensch standhaft zu leiden und stirbt in Frieden. Die Ärzte mit ihren Verordnungen, die Philosophen mit ihren Lehrsätzen, die Priester mit ihren Ermahnungen entmutigen sein Herz und machen, daß er das Sterben verlernt.
Jean-Jacques RousseauBei unseren unvernünftigen Einrichtungen ist das Leben einer rechtschaffenen Frau ein beständiger Kampf gegen sich selbst.
Jean-Jacques RousseauDer Arme hat keine Erziehung nötig; die für seinen Stand ausreichende wird ihm schon durch die Verhältnisse aufgezwungen; er wäre nicht in der Lage, sich eine andere zu verschaffen.
Jean-Jacques RousseauReichtum und Einfluß erhalten sich gegenseitig; das eine hat ohne das andere kaum Bestand.
Jean-Jacques RousseauBringe nur Ausführbares zum Vorschlag, wiederholt man mir unaufhörlich. Das ist dasselbe, als ob man zu mir sagte: Schlage vor, das zu tun, was man tut, oder schlage wenigstens etwas Gutes vor, das sich mit dem bestehenden Schlechten vereinigen läßt.
Jean-Jacques RousseauDer allgemeine Geist der Gesetze aller Länder hat sich unverkennbar die Aufgabe gestellt, stets den Starken gegen den Schwachen und den Besitzenden gegen den Nichtsbesitzenden zu begünstigen. Dieser Übelstand ist unvermeidlich und ohne Ausnahme.
Jean-Jacques RousseauNichts ist gefährlicher als der Einfluß der Privatinteressen auf die öffentlichen Angelegenheiten; und der Mißbrauch der Gesetze von Seiten der Regierung ist ein geringeres Übel als die Verderbtheit des Gesetzgebers, welche die unausbleibliche Folge einer Berücksichtigung der Privatabsichten ist
Jean-Jacques RousseauGott, so sagt man, ist seinen Geschöpfen nichts schuldig. Ich glaube, er ist ihnen alles schuldig, was er ihnen versprach, da er ihnen das Sein gab.
Jean-Jacques RousseauDie Herrschaft der Frau ist eine Herrschaft der Sanftmut, der Geschicklichkeit und der Gefälligkeit; ihre Befehle sind Liebkosungen, ihre Drohungen sind Tränen. Sie soll in dem Hause regieren, wie ein Minister in dem Staate - indem sie sich das befehlen läßt, was sie tun will.
Jean-Jacques RousseauBilde frühzeitig einen Schutzwall um die Seele deines Kindes; ein anderer kann den Umfang desselben bestimmen, du selber aber mußt die Schranken setzen.
Jean-Jacques RousseauHienieden verschlingen tausend hitzige Leidenschaften die innere Empfindung und narren das Gewissen.
Jean-Jacques RousseauTrotz allen Anstrengungen wird deine wirkliche Autorität nie weiter als deine wirkliche Macht reichen. Sobald du durch die Augen anderer sehen mußt, so muß sich auch folgerecht dein Wille in ihren Willen fügen.
Jean-Jacques RousseauFortschritt in der Wissenschaft und Technik verbessern nicht die Moral der Menschen.
Jean-Jacques RousseauSo habe ich denn bewiesen, daß die Regierung um so schlaffer wird, je mehr die Behörden zunehmen...
Jean-Jacques RousseauDer Dämon des Besitzes verpestet alles, was er berührt. Ein Reicher will überall den Herren spielen und befindet sich nirgends wohl, wo er ist. So ist er genötigt, stets vor sich selber auf der Flucht zu sein.
Jean-Jacques Rousseau