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Die einzige Gewohnheit, welche dem Kinde nützt - ist, daß es nichts gewohnt werde.
Jean-Jacques RousseauIch hasse die Bücher; sie lehren uns nur über Dinge reden, die man nicht versteht.
Jean-Jacques RousseauDie erste Empfindung, deren ein sorgfältig erzogener Mensch fähig ist, ist nicht Liebe, sondern Freundschaft.
Jean-Jacques RousseauWer zu sagen wagt, "außerhalb der Kirche gibt es kein Heil", muss aus dem Staat verjagt werden.
Jean-Jacques RousseauEs gehört zur Pflicht des Menschen, sich der Gewaltsamkeit zu widersetzen und die Ordnung zu stärken.
Jean-Jacques RousseauHat nicht die Frau die gleichen Bedürfnisse, die der Mann hat, ohne dass sie das gleiche Recht hat, sie zu äußern?
Jean-Jacques RousseauDer Geschmack besteht in nichts anderem als der Fähigkeit, sich über das, was der großen Masse gefällt oder mißfällt, ein eigenes Urteil zu bilden.
Jean-Jacques RousseauMan entzieht, wenn man seinem Willen die Freiheit nimmt, seinen Handlungen allen sittlichen Wert.
Jean-Jacques RousseauÜberall also, wo die Frauen herrschen, muß auch ihr Geschmack herrschen. Er ist es auch, der unser Jahrhundert bestimmt.
Jean-Jacques RousseauDie Gewalt hat die ersten Sklaven geschaffen, die Feigheit ließ dies zum Dauerzustand werden.
Jean-Jacques RousseauAuf seine Freiheit verzichten, heißt auf seine Menschenwürde, seine Menschenrechte, selbst auf seine Pflichten verzichten.
Jean-Jacques RousseauDer Mensch ist in seinen Handlungen frei und als freies Wesen von einer immateriellen Substanz beseelt.
Jean-Jacques RousseauWäre ich Fürst oder Gesetzgeber, so würde ich meine Zeit nicht damit verschwenden, zu sagen, was man tun muß; ich täte es oder schwiege.
Jean-Jacques RousseauIn der Liebe gibt es die schöne Sprache des Schweigens, welche mehr erregt als das Reden.
Jean-Jacques RousseauTacitus hat die Germanen seiner Zeit besser beschrieben, als irgendein Schriftsteller die heutigen Deutschen beschrieben hat.
Jean-Jacques RousseauDas Gesetz der Stimmenmehrheit ist eine Sache des Übereinkommens und setzt wenigstens eine einmalige Einstimmigkeit voraus.
Jean-Jacques RousseauEs ist mehr wert, jederzeit die Achtung der Menschen zu haben, als gelegentlich ihre Bewunderung.
Jean-Jacques RousseauBei der Einkehr in mich selbst, erwacht in meinem Herzen ein Gefühl der Dankbarkeit und Segnung gegen den Schöpfer meines Geschlechtes und dieses Gefühl treibt mich zur Huldigung dieser Gottheit.
Jean-Jacques RousseauMan muss viel gelernt haben, um über das, was man nicht weiß, fragen zu können.
Jean-Jacques RousseauSchneller als der Blitz erfüllt das Gefühl meine Seele, aber anstatt mir Klarheit zu schaffen, entflammt und blendet es mich. Ich fühle alles und begreife nichts.
Jean-Jacques RousseauWie könnte man auf der Straße jemandes Freund sein, den man noch nie gesehen hat.
Jean-Jacques RousseauEin empfindliches Herz ist das einzige, das sie mir hinterließen, aber es machte all ihr Glück aus, bei mir aber all das Unglück meines Lebens.
Jean-Jacques RousseauWenn ein jeder sich selbst genug wäre, brauchte er nur das Land zu kennen, das ihn ernähren kann.
Jean-Jacques RousseauDer Fanatismus, obwohl schon blutdürstig und grausam, ist dennoch eine große und starke Leidenschaft, welche das Herz des Menschen erhebt und Todesverachtung lehrt; sie gibt ihm eine wunderbare Kraft, welche man nur besser leiten muß, um daraus die erhabensten Tugenden zu ziehen.
Jean-Jacques RousseauAlle unsere Weisheit besteht in knechtischen Vorurteilen, alle unsere Bräuche sind nur Unterwerfung, Marter und Zwang.
Jean-Jacques RousseauIn der Gegenwart, wo es keine ausschließliche Nationalreligion mehr gibt noch geben kann, muss man alle Kulte dulden, die die anderen dulden, solange ihre Dogmen den staatsbürgerlichen Pflichten nicht widerstreiten.
Jean-Jacques RousseauKindererziehung ist ein Beruf, wo man verstehen muß, Zeit zu verlieren, um Zeit zu gewinnen.
Jean-Jacques RousseauNichts verknüpft so miteinander die Herzen, als die Süßigkeit, miteinander zu weinen.
Jean-Jacques RousseauMan wird bemerken, daß junge Leute, welche sich früh der Liederlichkeit ergeben, unmenschlich und grausam werden. Die wilde Hitze des Temperaments macht sie ungeduldig, rachbegierig und wütend.
Jean-Jacques RousseauDie gewöhnliche Kunst der Sophisten besteht darin, eine Menge Argumente anzuhäufen, um deren Schwäche zu verbergen.
Jean-Jacques RousseauWer das Bedürfnis fremder Hilfe fühlt und unaufhörlich die Beweise des Wohlwollens seiner Umgebung erfährt, hat kein Interesse, diese zu täuschen, im Gegenteil hat er ein sehr fühlbares Interesse, daß sie die Dinge sieht, wie sie sind, aus Besorgnis, sie könne sich zu seinem Nachteil täuschen.
Jean-Jacques RousseauBei jedem Plan ist zweierlei zu erwägen: erstens die absolute Güte des Plans, und an zweiter Stelle die Leichtigkeit der Ausführung.
Jean-Jacques RousseauWie angenehm und reizend ist die aus dem Bewußtsein vollkommener Eintracht entspringende Sicherheit.
Jean-Jacques RousseauDie innere Entwicklung unser Fähigkeiten und der dazu erforderlichen Werkzeuge besorgt die Erziehung der Natur; die Erziehung des Menschen lehrt uns von jener Entwicklung Gebrauch zu machen.
Jean-Jacques RousseauDas große Geheimnis bei der Erziehung heißt dahin wirken, daß körperliche und geistige Beschäftigung einander beständig zur Erholung dienen.
Jean-Jacques RousseauEs gibt für die Völker wie für die Menschen eine Zeit der Jugend oder, wenn man will, der Reife, die man abwarten muß, ehe man sich den Gesetzen unterwirft.
Jean-Jacques Rousseau