Johann Jakob Mohr Zitate

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Ein Fürst kann die ihm schmeicheln groß machen; sie aber nicht ihn.

Johann Jakob Mohr

Wer Wind und Strom zu seinen Zwecken benutzt, muß darauf gefaßt sein, daß ihm auch einmal etwas begegnet, was nicht in seiner Absicht lag.

Johann Jakob Mohr

Die Welt sorgt schon dafür, daß keiner auf seinen Lorbeeren einschläft.

Johann Jakob Mohr

Ein feiner Verstand ist wie ein feines Werkzeug: es ist zu vielem untauglich.

Johann Jakob Mohr

Auch die Pedanterie hat ihren Fanatismus; er ist sogar grausamer und rücksichtsloser als jeder andere.

Johann Jakob Mohr

Der Weg zum Parnaß führt nicht durch Saatfelder und Krautäcker.

Johann Jakob Mohr

Die Sternschnuppen, die eilig dahinfahren, sind es, die den Ausruf der Verwunderung erregen; nicht die Sterne, die ruhig stehen und glänzen.

Johann Jakob Mohr

Die Welt süß zu machen, dazu hat aller Zucker, den die Poeten daran gethan, noch nicht ausgereicht.

Johann Jakob Mohr

Die Bestie steckt in dem Menschen; man muß ihr zuweilen einen Brocken hinwerfen.

Johann Jakob Mohr

Wer dem Pöbel zu gefallen spricht, wird bald wie er denken.

Johann Jakob Mohr

Bei den Kindern unserer heutigen Poeten stehen viele zu Gevatter.

Johann Jakob Mohr

Liebe, Kunst und Religion hüllen sich gern in das Gewand der Scham.

Johann Jakob Mohr

Alles Glück ist gefährlich: es verfälscht leicht das Menschliche.

Johann Jakob Mohr

Liebenswürdige Egoisten sind allein die Kinder.

Johann Jakob Mohr

Wir sind übel dran, wenn wir erst die Vernunft zur Trösterin nehmen müssen.

Johann Jakob Mohr

Ein geistvolles Aperçu ist das, was von der Beschränktheit am wenigsten begriffen wird.

Johann Jakob Mohr

Je älter wir werden, desto bekannter wird uns die Welt; aber wir besitzen nicht mehr die Kraft, sie an uns heranzuziehen, und so steht sie uns ferner als zuvor.

Johann Jakob Mohr

Wäre das Leben das, für was es gilt, wie könnte man sterben; wäre es der Tod, wie könnte man leben?

Johann Jakob Mohr

In der Poesie sind die Gedanken die Diener der Stimmung.

Johann Jakob Mohr

In der Kunst ist das Wie notwendig, das Was bedeutungsvoll, das Warum gleichgültig.

Johann Jakob Mohr

Die öffentliche Meinung ist ein Vexierspiegel, der die Dinge bald zu groß, bald zu klein zeigt, aber immer verzerrt.

Johann Jakob Mohr

Auf der Bühne darf der Schauspieler vergessen, daß er Zuschauer hat, in der Welt nicht.

Johann Jakob Mohr

Das Fundament aller Staatskünste besteht darin, die Menschen zu täuschen über das, was ihr eigener Vorteil ist.

Johann Jakob Mohr

Ein kräftiger Geist kann nichts halb thun, aber auch nicht halb irren.

Johann Jakob Mohr

Für den Wert, den die Menschen den Dingen beilegen, ist ihre Furcht vor dem Neide bezeichnend. Sie fürchten ihn am meisten bei Glücksgütern, weniger bei geistigen Eigenschaften, und gar nicht bei moralischen Vorzügen.

Johann Jakob Mohr

In der Wissenschaft betrachtet der Geist die Dinge, in der Kunst vermählt er sich mit ihnen.

Johann Jakob Mohr

Die Klugheit hat vor der Dummheit wenigstens das voraus, daß sie sich verbergen läßt!

Johann Jakob Mohr

Wenn wir die Bilanz unseres Lebens ziehen, dann müssen wir im Soll und Haben viel durchstreichen.

Johann Jakob Mohr

Es gibt nur eine Majestätsbeleidigung, und das ist die an der Natur verübte.

Johann Jakob Mohr

Der Charakter eines Menschen läßt sich weniger daraus erkennen, was er wünscht, als wie er es wünscht.

Johann Jakob Mohr

Der Jugend fliegt alles zu, die Liebe, das Glück; je älter wir werden, desto weniger gehen unsere Wünsche in Erfüllung; vielleicht darum, weil wir alsdann anfangen, das Vernünftige zu wollen.

Johann Jakob Mohr

Wer Schranken über sich durchbrechen will, tut wohl daran, die Schranken unter sich zu achten.

Johann Jakob Mohr

Mit allem kann die Bestialität ein Bündniß eingehen, mit Bildung, Kunst, Cultur, Religion, Liebe; und nur der ganz gerade schlichte Menschenverstand ist es vielleicht, der sich ihrer zu erwehren weiß.

Johann Jakob Mohr

Es ist schlimm, wenn das Schlechte siegt; es gibt nur ein Schlimmeres; das ist, wenn das Mittelmäßige siegt.

Johann Jakob Mohr

Dürfen wir Eigenliebe haben? Gewiß! Es kommt nur darauf an, wer es ist, den wir lieben.

Johann Jakob Mohr

Die Mode übt ihren Einfluß nicht bloß auf Hüte und Röcke, sondern auch auf das, was darunter ist.

Johann Jakob Mohr

Das Unglück hat etwas Vernunftähnliches: es wird auf uns aufmerksam, wenn wir auf es aufmerksam werden.

Johann Jakob Mohr

Alle künstlerische Darstellung hält euch einen Spiegel vor; was ihr darin sehet, dabei denkt und fühlt, ist eure Sache.

Johann Jakob Mohr

Das Urtheil des Menschen besteht meist in Comparativen, die aber kein Positiv haben.

Johann Jakob Mohr

Durch die Lösung erfahren wir erst, nach was gefragt wird.

Johann Jakob Mohr

Der Verstand ist nicht seltner der Feind des Gemüts, wie das Gemüt der Feind des Charakters.

Johann Jakob Mohr

Den letzten Grund der Dinge können wir wahrscheinlich deshalb nicht begreifen, weil er zu einfach ist.

Johann Jakob Mohr

Der Verstand ist auf Erden immer ein Märtyrer.

Johann Jakob Mohr

Ohne allen Neid wirkt nur Gott und ganz gottähnliche Menschen.

Johann Jakob Mohr

Das Philosophieren ist eine Übersetzung der Sprache der Natur; auch die beste gibt uns noch keinen rechten Begriff vom Original.

Johann Jakob Mohr

Die Leidenschaft, wenn sie auf die Stimme der Vernunft horcht, ist schon keine Leidenschaft mehr.

Johann Jakob Mohr

Das Alter hat gegen die Jugend auch den Nachteil, dass es alles bar bezahlen muss und keinen Credit mehr erhält.

Johann Jakob Mohr

Der Ball fliegt geworfen von Hand zu Hand: ein Bild des Ruhms gar mancher Autoren.

Johann Jakob Mohr

Jede Schwärmerei ist eine seltsame Mischung von Verstand und Unsinn, Kraft und Schwäche.

Johann Jakob Mohr

Mit großen und schönen Vorstellungen sollen wir gerüstet sein; denn überall umgibt uns das Gemeine wie eine Atmosphäre, sofort bereit, in jede Lücke hineinzudringen.

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