Karl Julius Weber Zitate

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Du tadelst die Schöpfung wegen des Bösen in der Welt. Aber kennst du, Erdenwurm, das Ganze? Kannst Du ohne Fratzerei nur eine Uhr tadeln, wenn du deren Mechanismus nicht verstehst.

Karl Julius Weber

Eine ausgewählte Büchersammlung ist und bleibt der Brautschatz des Geistes und des Gemüthes.

Karl Julius Weber

Aufklärung ist Zucker; aber eine überzuckerte Speise ist fade, widriger und schlechter als eine, die mäßig oder gar nicht gezuckert ist. Der Unfug, den man mit dem Wort "Aufklärung" getrieben hat, macht sie beinahe zum Ekelnamen.

Karl Julius Weber

Die heilige Therese definiert den Teufel recht schön: ein Unglücklicher, der nicht weiß, was lieben heißt.

Karl Julius Weber

Melancholie ist leider nur zu oft die Begleiterin des Genies, das sich gern überall zum Mittelpunkt macht, und daher am ehesten Täuschungen und Kränkungen ausgesetzt ist.

Karl Julius Weber

Witz ist noch lange nicht Genie; das Genie erfindet, der Witz - findet bloß.

Karl Julius Weber

Ich halte Weiberlachen sogar für eine Naturanstalt, die Kinder zum Frohsinn zu erziehen, und was geht über einen lächelnden Mutterblick?

Karl Julius Weber

Preßzwang ist eine moralische Stallfütterung, wo allenfalls etwas mehr Mist gewonnen, das Vieh aber ungesünder wird.

Karl Julius Weber

Wer auf dem Pranger steht, befindet sich auch auf einem hohen Posten, und für gar Viele ist ein hoher Posten ein wahrer Pranger.

Karl Julius Weber

In der Regel fängt man mit fünfzig an, der Welt satt zu werden, mit sechzig ist's die Welt müde mit uns, und im siebenzigsten heißt's Adieu Partie!

Karl Julius Weber

Unser Wort - unsterblich -... hat ungemein viel Komisches, nirgendwo aber mehr als über Gräbern.

Karl Julius Weber

Unglück vereint, Glück trennt die Menschen.

Karl Julius Weber

Der Stolze meidet gerne Diejenigen, welche höher stehen; der Eitle drängt sich lieber zu ihnen; der wahre Mann von Ehre ist aber um beides, sowie um Ehrenbezeigungen selbst, am wenigsten bekümmert.

Karl Julius Weber

Der Schlaf ist das einzige Geschenk, das uns die Götter ohne Arbeit gaben, aber mit der Arbeit dreifach versüßen.

Karl Julius Weber

Fröhliche Menschen sind nicht bloß glückliche, sondern auch in der Regel gute, wohlwollende Menschen ohne Neid und Grämelei, ohne Klatscherei und Verleumdung, die recht gerne so weit möglich den Bösen aus dem Wege gehen.

Karl Julius Weber

Der Witz ist schnell denkender, schnell spielender Verstand, eine elektronisch wirksame Kraft, die nicht mühsam sucht, sondern findet und erfindet.

Karl Julius Weber

Die Dinge gehören dem, der sie genießt, nicht immer dem, der sie hat, und Armuth (Auskommen) und Unabhängigkeit sind bessere Bedingungen dauerhaften, wesentlichen Glücks, als Reichthum und Sclaverei.

Karl Julius Weber

Bücher regieren die Welt, die Tinte ist das fünfte Element und die Presse ist die Artillerie der Gedanken.

Karl Julius Weber

Da die Alten in ihren Schriften alle Dinge gesagt haben, können die neueren Schriften das gleiche nur kürzer sagen.

Karl Julius Weber

Zeitungsschreiber sind Politiker, die in den Augen des gemeinen Mannes auch dafür gelten. Sie füllen die Lücken mit lieblichen Raisonnements, und dann und wann kommt dann auch ein Faktum.

Karl Julius Weber

Der zivilisierte Wilde ist der schlimmste aller Wilden.

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Der Stolze meidet gern diejenigen, welche höher stehen. Der Eitle drängt sich zu ihnen.

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Hohe Ämter scheinen einmal nicht für Philosophen gemacht, und auf Thronen waren Genies meist ein Unglück.

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Die deutsche Nation war stets in Erfindung nützlicher Künste und Gewerbe die erste, weil sie die geduldigste und arbeitsamste ist.

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Ohne Leidenschaft gäbe es nicht die Hälfte von Lächerlichkeiten, und wohl uns, wenn sie uns bloß lächerlich und nicht auch verhasst und verachtet machen.

Karl Julius Weber

Die Menschheit geben uns Vater und Mutter; die Menschlichkeit aber gibt nur die Erziehung.

Karl Julius Weber

Das Urteil des Greises zittert weniger als sein Haupt.

Karl Julius Weber

Die größte Tugend der Alten und eine der Hauptquellen des Frohsinns - Einfachheit.

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Das Hus stod in Gottes Hand. Ach, behüt's vor Feuer und Brand, vor Sturm und Wassersnoth! Mit äna Wort: Laß stoh wie's stod!

Karl Julius Weber

Selbstliebe in den Schranken der Mäßigkeit und Weisheit ist die Quelle alles Glücks und aller Vollkommenheiten; blind und regellos aber wird sie der Anfang alles Unglücks und aller Leidenschaften.

Karl Julius Weber

Die Juristen zählen die Mädchen gar unter die res, quae servando servari non possunt (Dinge, die sich durch Aufbewahren nicht erhalten lassen).

Karl Julius Weber

Die schönste Rede, die man unsern Zeiten halten kann, wäre: Über die Kunst, zu Hause zu bleiben.

Karl Julius Weber

Phantasie kann sehr glücklich, aber auch sehr unglücklich machen und spielt eine höchst wichtige Rolle im Kapitel der Lebensweisheit.

Karl Julius Weber

Offenbar sitzen wir zuviel, selbst das Militär, wir bezeichnen sogar unsere wichtigsten Ämter durch Stühle - Fürstenstuhl, Richterstuhl, Predigtstuhl, Lehrstuhl.

Karl Julius Weber

Petrus soll sogar Franklin, der ihm offen beichtete, daß er keine andere Religion habe, als das Naturgesetz und die Menschenliebe, zugeflüstert haben: "Komm herein und nehme Platz, wo du willst!"

Karl Julius Weber

Gevatter Buchhändler jammert, wenn die Ware nicht dutzendweise abgeht, und der Lachshändler verkauft vier Wochen lang an einem Lachs, der Heringshändler in einem Tage hundert dürre Heringe!

Karl Julius Weber

Vor drei Jahrhunderten noch war die Seltenheit der Bücher den Fortschritten der Wissenschaften nachteilig, jetzt ist es deren Überzahl, die verwirrt und eigenes Denken verhindert.

Karl Julius Weber

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, geht mit dem Lesen etymologisch um - "legere" bedeutet auswählen!

Karl Julius Weber

Die unselige Frühreife meiner Zeit zerstört Leib und Seele.

Karl Julius Weber

Die Zensur gleicht dem Kettenhund, der mehr lärmt als not tut; und dressiert pflegen Kettenhunde auch nicht zu sein.

Karl Julius Weber

Die Erfinder sind die wahren Wohltäter der Menschheit und verdienen größere Ehre als die, welche beweinenswerte Schlachten lieferten und große Länder eroberten, ohne zu verstehen, ihr eigenes Land glücklich zu machen.

Karl Julius Weber

Glücklich kann kein Gott und König euch machen, wenn ihr es nicht selber könnt.

Karl Julius Weber

Der herrschende Ton ist immer der gute Ton, wenn er auch nicht der rechte ist.

Karl Julius Weber

Der Scherz darf nicht kränken oder beleidigen; boshafter Scherz ist ein Widerspruch; er soll gefallen und erfreuen.

Karl Julius Weber

Eine einzige Art der Furcht hat etwas Edles, die Schamhaftigkeit, oder die Furcht zu mißfallen und sich verächtlich zu machen.

Karl Julius Weber

Man versteht unter Gott die verständige Ursache der Welt; also ist nur der ein Gottesleugner, der behauptet, daß die Welt keine Ursache, oder diese Ursache keinen Verstand habe.

Karl Julius Weber

Wir müssen uns selbst erziehen, wenn wir nicht verprinzen, veradeln, verwuchern sollen, verpastoren, verjuristen, verarzten, veramtmännern, verbauern.

Karl Julius Weber

Kummer eines Tages macht alt für ein Jahr.

Karl Julius Weber

Alle Autodidakten leiden an Einseitigkeit und Überschätzung.

Karl Julius Weber

Die Eitelkeit ist der Stolz des Schwachen.

Karl Julius Weber
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