Die Sitte ist nur Schein des Sittlichen und Zeichen vom Verfall.

Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.

Je mehr es Dinge in der Welt gibt, die man nicht tun darf, desto mehr verarmt das Volk… Je mehr die Gesetze und Befehle prangen, desto mehr gibt es Diebe und Räuber.

Die Dinge werden entweder durch Verringerung vermehrt oder durch Vermehrung verringert.

Um zur Heiligkeit zu gelangen ist nichts wichtiger, als die Enthaltsamkeit. Und diese muß man sich frühzeitig angewöhnen. Frühzeitig angewöhnt, kann man mit ihr viele Tugenden erwerben. Für den, der viele Tugenden erworben hat, gibt es nichts, was er nicht überwinden könnte.

Der große Weg ist sehr einfach, aber die Menschen lieben die Umwege.

An Habe gewinnen heißt an Sein verlieren.

Die Vernunft, die man fassen kann, ist nicht die ewige Vernunft. Der Name, den man nennen kann, ist nicht der ewige Name.

Das Weichste in dieser Welt überwindet das Härsteste; das Nichts kann dort sein, wo kein Raum ist. Daran erkennen wir den Wert des Nichts-Tuns. Lehren ohne Worte, beim Tun im Nichts-Tun verweilen: das verstehen nur wenige.

Gibt man nicht Vertrauen, so erhält man kein Vertrauen.

Schwer zu erlangende Güter lassen den Menschen krumme Wege gehen.

In einem Staat gibt es um so mehr Räuber und Diebe, je mehr Gesetze und Vorschriften es in ihm gibt.

Wer sich am Ziele glaubt, geht zurück.

Ton wird ausgehöhlt, um aus ihm ein Gefäß zu machen, in seinem Nichts besteht die Funktion des Gefäßes.

Nach Wissen suchen, heißt Tag für Tag dazu gewinnen.

Gnade und Ungnade – Angst machen sie beide… Gnade gilt dem Tieferstehenden, ängstlich empfängt er sie, mit Angst verliert er sie.

Wen der Himmel retten will, dem schenkt er Liebe.

Die beste Regierung ist die, von der kein Mensch was merkt.

Wen der Himmel bewahren will, den erfüllt er mit Güte.

Auf der Welt gibt es nichts, was weicher und dünner ist, als Wasser. Doch um Hartes und Starres zu bezwingen, kommt nichts diesem gleich. Daß das Schwache das Starke besiegt, das Harte dem Weichen unterliegt, jeder weiß es, doch keiner handelt danach.

Zu wissen, was man nicht weiß, ist der beste Teil des Wissens.

Für Glück und Unglück im Schicksal des Menschen gibt es keine Hintertüren; sie kommen, wie die Menschen selbst sie rufen. Auf Gut und Böse folgt deren Vergeltung, wie der Schatten dem Körper folgt.

Kein größeres Übel, als den Feind unterschätzen.

Wer andere beherrscht ist stark; wer sich selbst beherrscht ist mächtig.

Schmutziges Wasser wird wieder klar, wenn man es stehen läßt.

Wahrhaft lebt, wer im Tod besteht.

Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.

Das Gewaltigste in der Welt ist das, was sich weder sehen, noch hören, noch betasten läßt.

Erzeuge, aber nimm nicht in Besitz. Handle ohne Erwartung. Fördere, ohne zu beherrschen. Dies nennt man die subtilen Kräfte.

Der Mensch tritt ins Leben weich und schwach, er stirbt hart und stark. Alle Wesen treten ins Leben weich und zart, sie sterben trocken und dürr. Darum: Das Harte und Starke ist der Begleiter des Todes, das Weiche und Schwache ist der Begleiter des Lebens.

Wer das Lernen übt, vermehrt täglich. Wer den Sinn übt, vermindert täglich.

Der Edle ist groß durch seine Weisheit und erscheint klein durch seine Demut.

Wie wenig trennt Jasagen von Heuchelei!

Wer dem Lernen ergeben, gewinnt täglich.

Die größte Offenbarung ist die Stille.

Güte in den Worten erzeugt Vertrauen, Güte beim Denken erzeugt Tiefe, Güte beim Verschenken erzeugt Liebe.

Es gibt nichts Besseres als Selbstbeherrschung. Wer andere besiegt, ist stark. Wer sich selbst besiegt, ist mächtig.

Wer sich selbst überwindet, wird stark.

Glanz und Ehren mit Hochmut gepaart, ziehen sich selbst ins Verderben.

Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg.

Je weiter du rennst, desto weniger kennst du. Der Weise versteht die Welt, ohne zu reisen.

Wo das Vertrauen fehlt, spricht der Verdacht.

Könnten wir weisen den Weg, es wäre kein ewiger Weg, könnten wir nennen den Namen, es wäre kein ewiger Name. Was ohne Namen, das ist der Anfang von Himmel und Erde.

Genug zu haben ist Glück, mehr als genug zu haben ist unheilvoll. Das gilt von allen Dingen, aber besonders vom Geld.

Ein Mensch, der sich vor nichts beugt, kann niemals die Last seiner selbst tragen.

Geboren werden heißt, zu sterben anfangen.

Wunschlosigkeit führt zu innerer Ruhe.

So ist der Weise, tut und verlangt nichts für sich, nimmt nicht für sich, was er vollbracht und will nicht gepriesen sein.

Wer selber scheinen will, wird nicht erleuchtet.

Ein guter Mensch erringt einen Sieg und beläßt es dabei. Er geht nicht zu Gewalttaten über.