Ludwig Börne Zitate

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Seid Glühwein oder brunnenkühles Wasser, nur nicht abgestandenes Naß, das jeden anekelt.

Ludwig Börne

Große Geister sind Solospieler im Konzerte der Welt, und ihre Kadenzen unterbrechen den einförmigen Takt der Lebensmusik.

Ludwig Börne

Der Mensch soll alles dulden, - aber auch die Unduldsamkeit? Es ist schwer, sehr schwer.

Ludwig Börne

Der Mann wird dem Jünglinge, der Jüngling dem Manne, der Mann dem Greise geopfert.

Ludwig Börne

Seid keine Philister!

Ludwig Börne

Liebe ist gemeinsame Freude an der wechselseitigen Unvollkommenheit.

Ludwig Börne

Wer würfeln muß zwischen Not und Sünde, ist glücklich zu nennen, wenn ihm nur die Not zufällt.

Ludwig Börne

Der Wahn aller Regierenden, vom Minister bis zum Pedell herab, ist, dass das Regieren ein großes Geheimnis sei, welches dem Volke zu seinem Besten verschwiegen werden müsse.

Ludwig Börne

Der Sauerteig eines widersprechenden Geistes scheint mir unentbehrlich, damit das Werk gedeihe und genießbar werde.

Ludwig Börne

Die Bewunderung preist, die Liebe ist stumm.

Ludwig Börne

Der Leichtsinn ist ein Schwimmgürtel für den Strom des Lebens.

Ludwig Börne

Was die öffentliche Meinung nicht erreicht, verdient sie nicht zu erreichen.

Ludwig Börne

Das heilige römische Reich, - weder heilig, noch römisch, noch Reich.

Ludwig Börne

Es gibt immer noch wohltätige Menschen, und wer einmal so glücklich ist, unglücklich zu werden, dem wird geholfen. Früher freilich nicht!

Ludwig Börne

In den Meinungskämpfen sei man dann am vorsichtigsten, wenn die Gegner sich uns nähern und uns bestimmen. Die Wahrheit dient oft nur als Leiter zur Lüge, der man den Rücken wendet, sobald die Höhe erreicht ist.

Ludwig Börne

Bei Weibern ist die Liebe so oft eine Tochter als die Mutter der Eifersucht.

Ludwig Börne

Jeder Tadel ohne Witz ist Glut ohne Licht.

Ludwig Börne

Um zu gefallen, muß man eitel sein. Man lernt der Eitelkeit anderer nur an sich selbst zu schmeicheln.

Ludwig Börne

Die Weiber sind am gefälligsten, wenn sie Furcht haben; darum fürchten sie sich auch so leicht.

Ludwig Börne

Das Schicksal macht nie einen König matt, ehe es ihm Schach geboten hat.

Ludwig Börne

Es kann auch das Volk sein eigener Tyrann sein, und ist es oft gewesen.

Ludwig Börne

Die deutschen politischen Schriftsteller..., nicht an Geist fehlt es ihnen, aber an Mut.

Ludwig Börne

Sich am Bratspieß der Gewohnheit drehen.

Ludwig Börne

Die Regierungen, welche die Freiheit der Rede unterdrücken, weil die Wahrheiten, die sie verbreitet, ihnen lästig sind, machen es wie die Kinder, welche die Augen zuschließen, um nicht gesehen zu werden.

Ludwig Börne

[...] und wer die Liebe zur Freiheit bis zum Wahnsinn steigert, daß er, um aller geselligen Bande los zu sein, wie ein Vogel in der Luft zu fliegen wagt, den trifft des Ikarus Geschick.

Ludwig Börne

Je höflicher einer ist, desto höflicher behandelt er den Niederen.

Ludwig Börne

Dein Verstand ist schwankend, wird er nicht auf die Sinne gebaut; dein Glaube ist dunkel, wenn ihn die Vernunft nicht beleuchtet.

Ludwig Börne

Und Herr Goethe, was ist das für ein Mensch! Welcher Hochmuth, welche Hoffahrt! Jetzt läßt er alle seine Handzeichnungen, wie sie jeder aus seiner Jugend aufzuweisen hat, im Kupferstiche erscheinen. Der verkauft noch seinen Windeln spannenweise! Pfui!...

Ludwig Börne

Die Polizei müßte ein wachsames Auge auf die Moralisten haben, sie sind das für die Seele, was die Quacksalber sind für den Leib.

Ludwig Börne

Die öffentliche Meinung ist ein See, wenn man ihn dämmt und aufhält, solange steigt, bis er schäumend über seine Schranken stürzt, das Land überschwemmt und alles mit sich fortreißt.

Ludwig Börne

Die Welt ist ein Spiegel: was hineinschaut, schaut heraus; er gibt nur zurück, was ihr ihm geliehen.

Ludwig Börne

Ein deutsches philosophisches System kommt mir vor wie ein Getreidefeld, zu dem man uns hinführt und uns freundlich einladet, uns satt zu essen.

Ludwig Börne

In einem wohlorganisierten Staate muß jedes Glied abhängig vom Ganzen sein. Darum sollten darin keine Bettler und keine Philosophen geduldet werden. Denn beide sind frei: die ersten, weil sie nichts zu verlieren, die andern, weil sie nichts zu gewinnen haben.

Ludwig Börne

Eine Geliebte ist Milch, eine Braut Butter, eine Frau Käse.

Ludwig Börne

Die Heilung eingewurzelter Staatsübel muß mit vieler Vorsicht unternommen werden. Oft werden politische Hautkrankheiten zurückgetrieben und hierdurch innere, weit gefährlichere Übel erzeugt.

Ludwig Börne

Will man einen Menschen kennen lernen, dann sehe man nur, wie er sich benimmt, wenn er Geschenke annimmt oder gibt.

Ludwig Börne

Wenn wir beglücken wollen, müssen wir die Politik aus den Wolken erdwärts ziehen.

Ludwig Börne

Herrschsucht ist die Freiheitsliebe einzelner, Freiheitsliebe ist die Herrschsucht aller.

Ludwig Börne

Kanonen- und Flintenkugeln sind oft Fleck-Kugeln zum Reinigen der beschmutzten Welt.

Ludwig Börne

Verschmähte Liebe ist Tod, Eifersucht ist mehr, sie ist die Furcht des Todes.

Ludwig Börne

Eine schwache Regierung zu stärken, muß man ihre Macht vermindern. Die Staatspfuscher begreifen das nicht.

Ludwig Börne

Die einen wähnen, wenn sie nur Fenster hätten, dann ginge die Sonne nie unter; und die anderen wähnen, würden die Fester nur zugemauert, dann ginge die Sonne nie auf.

Ludwig Börne

Nicht der Geist, das Herz macht frei.

Ludwig Börne

O Freiheit! Du bist ein böser Traum!

Ludwig Börne

Macht korrumpiert. Absolute Macht korrumpiert absolut.

Ludwig Börne

Heringe oder Sardellen - das ist der ganze Unterschied zwischen sonst und jetzt. Gesalzen sind sie immer noch und werden es immer bleiben.

Ludwig Börne

Die Haushaltsbücher der Erfahrung sind darum so schwer zu benutzen, weil die Geschichte nur die einzelnen Posten bemerkt, aber nie Summe und Transport zieht.

Ludwig Börne

Unter Mäßigung wird verstanden: die einen wollen den Tag, die andern wollen Nacht, der Minister aber will Mondschein, um beide Parteien zu befriedigen. Er betrachtet sich als die Zunge der Waage, die nur so lange aufrecht steht, als gleiches Gewicht in beiden Schalen liegt.

Ludwig Börne

Ohne alle Gabe ist selten einer.

Ludwig Börne

Warum Shakespeare auf deutschen Bühnen kein Glück macht? Weil man nicht gewohnt ist, mit Vorlegelöffeln zu essen.

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