Manfred Poisel Zitate
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Nur in Demut bin ich in den Kosmos eingeschlossen. Auf diese Weise reduziere ich mich auf das Teilchen, das sich in die Gesetze des Ganzen fügt.
Manfred PoiselDa also wohnen wir – am Rand der Milchstraße: Galaktische Provinz; ausgestoßen und hingewürfelt.
Manfred PoiselIch bin Werbetexter. Ich bringe das Komma auf den Punkt.
Manfred PoiselEs gibt Lippen, die sind der Eingang zur Hölle.
Manfred PoiselBeim Betrachten der Affen im Zoo, sind wir uns wieder ein Stück näher gekommen.
Manfred PoiselDie Nähe einer aufregenden Frau kann das Herz eines alten Mannes aus dem Takt bringen; ein Metronom neben dem Bett ist empfehlenswert.
Manfred PoiselDie Hausfrau und Mutter ist die Lebens-Managerin, deren Tun im Schatten phallischer Bürotürme verblaßt, mit denen Mann sich ein Symbol scheinbarer Omnipotenz geschaffen hat.
Manfred PoiselIn der besitzergreifenden Umarmung symbiotischer Vereinigung erwürgen wir das, was uns am Wertvollsten ist: Die Liebe des andern.
Manfred PoiselWeisheit entsteht nicht allein aus Wissen. Sie ist eine geistige Synthese aus Kopf und Herz.
Manfred PoiselDie letzte Liebkosung eines geliebten Menschen im Totenhemd ist ein kurzer, aber intensiver Kontakt mit der Ewigkeit.
Manfred PoiselDer beste Beweis, daß wir nicht geliebt werden, ist der zu hören, daß man uns für etwas braucht.
Manfred PoiselWenn wir tiefer über den Sinn unseres Lebens nachdenken, werden wir auch einen finden. Doch dieser ist aus uns selbst geboren. Wir haben sprichwörtlich die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
Manfred PoiselDie Wunden, die einem Mädchen von einem despotischen Vater geschlagen wurden, läßt sie sich später als Frau von ihren Liebhabern lecken.
Manfred PoiselNichts nehmen wir als so selbstverständlich uns zugehörend wie die Liebe der anderen. Erst wenn wir sie verloren haben, stellen wir fest, wie reich wir beschenkt waren.
Manfred PoiselFremdgehen kann zur Erblindung führen: So mancher Mann kann hernach seine Frau nicht mehr sehen.
Manfred PoiselWährend die Tätigen im Frühjahr die Felder bestellen und im Herbst die Ernte einbringen, sammelt der Dichter schmetterlingsbunte Flügelwörter für sie: Trost und Wärme in frostigen Wintertagen.
Manfred PoiselMänner sind eitler als Frauen: Sie haben weniger Schönheit von Natur aus.
Manfred PoiselDaß wir ein menschliches Skelett nicht als sexy empfinden können, liegt daran, daß wir viel zu sehr im Heute leben.
Manfred PoiselDie Natur wollte, daß wir uns vermehren; das hat sie jetzt davon.
Manfred PoiselENDE: das magische Wort am Schluß alter Filme, bei dem wir uns noch schnell ein Tränchen aus dem Gesicht wischten, bevor das Licht anging.
Manfred PoiselWenn es in einer Galaxie zu einer Verschmelzung und danach zu einer Geburt kommt, erkennen die Physiker beschämt, daß sie lediglich Voyeure der ewigwährenden Schöpfung sind.
Manfred PoiselErst dann, wenn wir akzeptieren, daß die scheinbar unbegrenzte Freiheit unseres Willens einer Illusion unseres Bewußtseins entspringt, werden wir in Demut zu dem humanen Wesen werden, von dem man sagen könnte, daß es die höchstmögliche Stufe irdischer Evolution erreicht hat.
Manfred PoiselDie brennende Leidenschaft des Fremdgängers schenkt der Erwählten das Glück, welches rechtmäßig seiner Frau zusteht. Er macht sich demnach des Orgasmus-Diebstahls schuldig.
Manfred PoiselMänner, die Frauen demütigen und entwürdigen, entwerten sich selbst in gleichem Verhältnis.
Manfred PoiselKompliment des Astronomen an seine Frau: Deine Haut umschließt einen Himmelskörper.
Manfred PoiselDer Anblick eines alten Menschen kann weh tun; wir sehen unser Gesicht von morgen.
Manfred PoiselDer Verliebtheitsrausch ist die Geistesstörung, die uns dem Wahnsinn der Normalität enthebt.
Manfred PoiselWenn der Ehemann seine heimliche Liebe beichtet, wird seine Frau alle Glocken läuten.
Manfred PoiselUm den Schmerz der Trennung leichter zu ertragen, reduzieren wir unseren Expartner zu einem Nichts.
Manfred PoiselProminente, die die Presse bis in ihr Schlafzimmer lassen, werden selbst im Wintermantel nackt gesehen.
Manfred PoiselSage einer Frau im Streit, daß sie doof ist, und sie wird im Bett einen IQ hinlegen, daß du als Mann deinen Verstand verlierst.
Manfred PoiselWenn wir die Brücken zu unseren Vätern und Müttern vom Strom der Zeit fortreißen lassen, haben wir unsere Wurzeln verloren.
Manfred PoiselDie stillschweigende Duldung, die dem (geliebten!) Lebenspartner außerhäusige Liebschaften gewährt, ist verdeckte Ohnmacht, die, mit dem Wort Toleranz geschmückt, aus Schmerz eine Tugend macht.
Manfred PoiselGlaube verleiht Flügel. Manche kommen damit bis in den Himmel.
Manfred PoiselAuch wenn du mit der charmantesten Frau flirtest: behalte immer im Auge, daß in ihrem lieblichen Wesen das mordende Weib lauert. Es ist die Wildkatze, der es nach Beute gelüstet.
Manfred PoiselDer weibliche Orgasmus kann eine kleine Nachtmusik oder eine symphonische Eroica sein. Je nachdem, ob das Temperament des Dirigenten mo zart oder van beet ist.
Manfred PoiselVerliebte sind Gefangene in einem Schokoladenhaus, das wegen Überhitzung zum Schmelzen verurteilt ist.
Manfred PoiselNichts vermag dem güldenen Schein des Mondes in einer sternklaren Nacht mehr Konkurrenz zu machen, als das hingebungsvolle Lächeln einer verliebten Frau nach dem ersten Kuß.
Manfred PoiselIn den Augen der Verliebten blühen die schönsten Narzissen.
Manfred PoiselDas bewußte Erleben absoluter Stille vermag verborgene Gedanken in uns hörbar zu machen.
Manfred PoiselAls der Totengräber mir meinen Vater in der Urne brachte, versank ich zu Staub.
Manfred PoiselErst dann, wenn eine Liebe zu Bruch geht, fliegen auch die Masken in Stücke.
Manfred PoiselDas Erwachen aus der Verliebtheit ist der Möwenschiß auf die rosarote Brille.
Manfred PoiselDie Ehe unserer Kriegs-Eltern war eine Not-Gemeinschaft: Fremde in einem Bett.
Manfred PoiselWenn wir mitten im Tagesgeschehen bewußt für wenige Minuten die Augen schließen, erleben wir hernach das Sehen als ein Wunder.
Manfred PoiselBereits der Erste Kuß im Leben macht einem klar, daß die Liebe kein Honigschlecken ist. Es ist dieser fremde Speichel an der Zunge.
Manfred PoiselDas Leben ist ein Zirkus: ständig in Gefahr vom Seil zu stürzen oder von großen Tieren gefressen zu werden. Der Glückliche fällt ins Netz, der Pechvogel zwischen die Zähne.
Manfred Poisel