Mark Aurel Zitate
seite 5
Wenn du besonders ärgerlich und wütend bist, erinnere dich, dass das Leben nur einen Augenblick währt.
Mark AurelWenn du am Morgen widerwillig aufwachst, dann halte dir vor Augen: Ich wache auf, um die Arbeit eines Menschen zu tun.
Mark AurelWünschst du wohl von einem Menschen gelobt zu werden, der in einer Stunde dreimal sich selbst verflucht? Oder wolltest du wohl dem gefallen, der sich selbst nicht gefällt? Oder gefällt der sich selbst, der beinahe alle seine Handlungen bereut?
Mark AurelJeder von uns hat nur ein Leben.
Mark AurelWie viele, die man in den Himmel gehoben hat, sind längst vergessen! Und wie viele von denen, die jene in den Himmel erhoben, sind längst dahingerafft.
Mark AurelWenn du dich auch noch so sehr erzürnst oder grämst, so bedenke, daß das Leben nur eine kleine Weile dauert und daß wir bald alle im Grabe sein werden.
Mark AurelNiemand wird müde, seinen Nutzen zu suchen; Nutzen aber gewährt uns eine naturgemäße Tätigkeit.
Mark AurelDie ganze gegenwärtige Zeit ist ein Punkt der Ewigkeit.
Mark AurelDer Mensch muß keine Angst vor dem Tod haben, eher vor dem ungelebten Leben.
Mark AurelMein einziges Bestreben sei nur, daß ich für meine Person nichts tue, was die Naturanlage des Menschen überhaupt nicht will oder so nicht will oder gerade jetzt nicht will.
Mark AurelWahrheit sagen ist dasselbe, wie schön schreiben. Dies wird nur durch Übung erreicht, – es ist dies weniger Sache des Willens, als der Gewohnheit, und ich meine nicht, daß es unnütz wäre, jede Gelegenheit zur Kundgabe und Ausbildung dieser Gewohnheit zu ergreifen.
Mark AurelFasse die Dinge nicht so auf, wie sie dein Beleidiger auffaßt oder von dir aufgefaßt haben will; sieh dieselben vielmehr so an, wie sie in Wahrheit sind.
Mark AurelWen der Glanz des Nachruhms blendet, erwägt nicht, daß jeder von denen, die seiner gedenken, bald selbst sterben wird, und so hinwiederum jegliches folgende Geschlecht, bis endlich dieser ganze Ruhm, nachdem er durch einige sterbliche Wesen fortgepflanzt worden ist, mit diesen selbst stirbt.
Mark AurelVerlust ist nichts anderes als Verwandlung.
Mark AurelWünsche nie etwas, das der Wände und Vorhänge bedürfte.
Mark AurelHabe ich etwas Gemeinnütziges getan? Nun, davon habe ich ja selbst auch Vorteil. Diesen Gedanken habe stets vor Augen und höre in keiner Lage auf, so zu handeln.
Mark AurelBald – und du hast alles vergessen. Bald – und alles hat dich vergessen.
Mark AurelAll dein Tun und Denken sei so beschaffen, als solltest du möglicherweise im Augenblick aus diesem Leben scheiden.
Mark AurelDem Lauf der Dinge darf man nicht zürnen, denn er kümmert sich um nichts.
Mark AurelGelbsüchtige finden den Honig bitter, Hundswütige das Wasser scheußlich, Kinder einen Ball schön. Was ereiferst du dich also? Oder meinst du, daß der Irrtum weniger Einfluß habe als die Galle beim Gelbsüchtigen oder das Gift beim Hundswütigen?
Mark AurelSeine Meinung zu ändern, und dem, der sie berichtigt, Gehör zu schenken, ist nichts, was unsere Selbständigkeit aufhebt. Es ist ja auch dann dein Trieb, dein Sinn, aus welchem deine Tätigkeit hervorgeht.
Mark AurelSchändlich ist es, wenn deine Seele ermüdet, bevor dein Körper ermüdet.
Mark AurelDer Tod ist ebenso, wie die Geburt, ein Geheimnis der Natur, hier Verbindung, dort Auflösung derselben Grundstoffe.
Mark AurelOft habe ich mich darüber gewundert, wie es möglich ist, daß der Mensch, der sich doch mehr liebt als alle anderen, dennoch seinem eigenen Urteile über sich geringeren Wert beilegt als dem Urteile anderer.
Mark AurelZiehe dich in dich selbst zurück: dem vernünftigen herrschenden Seelenteil ist ja die Fähigkeit angeboren, sein Genügen in sich selber zu finden, wenn er gerecht handelt und ebendaher vollendete Ruhe hat.
Mark AurelUnerschütterliche Ruhe gegenüber denjenigen Ereignissen, die eine äußere Ursache haben.
Mark AurelDerjenige allein ist arm, der an sich selbst nicht glaubt.
Mark AurelWelche Kraft wohnt doch in dem Menschen, der stets nach Gottes Willen handelt und ihm in allen Dingen unterworfen ist!
Mark AurelDie Zukunft darf dich nicht beunruhigen; wenn es nötig werden sollte, wirst du ja an sie im Besitz derselben Vernunft herankommen, die du jetzt gegenüber der Gegenwart gebrauchst.
Mark AurelZiehe dich in dich selbst zurück. Die in uns herrschende Vernunft ist ja von der Natur, daß sie im Rechttun Heiterkeit und Selbstzufriedenheit findet.
Mark AurelJeder Gedanke eines Menschen hat eine physiologische, eine pathologische und eine dialektische Seite.
Mark AurelDer Zorn und Kummer, den wir durch die Handlungen der Menschen empfinden, sind härter für uns als diese Handlungen selbst, über die wir uns erzürnen und betrüben.
Mark AurelDas Lob macht einen Gegenstand weder schlechter noch besser.
Mark AurelDie Menschen sind aufeinander angewiesen: Bessere oder dulde sie!
Mark AurelDas Leben eines Menschen ist das, was seine Gedanken daraus machen.
Mark AurelWir alle wirken zusammen auf ein Ziel hin, die einen mit Bewußtsein und Einsicht, die anderen unbewußterweise.
Mark AurelAlles beruht nur auf Meinung.
Mark AurelEin Fluß, der aus dem Werdenden hervorgeht, ein reißender Strom ist die Zeit. Kaum war jegliches Ding zum Vorschein gekommen, so ist es auch schon wieder weggeführt, ein anderes herbeigetragen, aber auch das wird weggeschwemmt werden.
Mark AurelSchändlich ist es, wenn deine Seele schon ermüdet, ohne daß der Leib schon müde ist.
Mark AurelDenke, in welcher Beschaffenheit des Leibes und der Seele dich der Tod antreffen wird, sowie an die Kürze des Lebens, an den unermeßlichen Zeitraum hinter dir und vor dir, an die Gebrechlichkeit alles Stoffes.
Mark AurelDas Glück im Leben hängt von den guten Gedanken ab, die man hat.
Mark AurelBesitzest du Vernunft? Ja. Warum gebrauchst du sie dann nicht? Denn wenn sie ihre Pflicht tut, was begehrst du dann noch?
Mark AurelWillst du dir ein Vergnügen machen, so betrachte die Vorzüge deiner Zeitgenossen, so die Tatkraft des einen, die Bescheidenheit des andern, die Freigebigkeit eines Dritten und so an einem vierten wieder eine andere Tugend.
Mark AurelNichts ist bedauernswerter als der Mensch, der nicht bemerkt hat, daß es zu seinem Glück reicht, auf den Geist zu hören, der in ihm wohnt.
Mark AurelDie Lebenskunst hat mit der Fechtkunst mehr Ähnlichkeit als mit der Tanzkunst, insofern man auch auf unvorhergesehene Streiche gerüstet sein und unerschütterlich fest stehen muß.
Mark AurelSonderbar! Der Mensch empört sich über das Böse, das von außen her, von anderen kommt, das er nicht beseitigen kann und kämpft nicht gegen das eigene Böse, obzwar es in seiner Macht ist.
Mark AurelDurchschaue ihre Seelen und achte darauf, nach was für Dingen die Klugen trachten und was für Dinge sie meiden.
Mark AurelJetzt unreife Trauben, bald reif, dann gedörrt – lauter Umwandlungen, doch nicht etwa in ein Nichts, vielmehr in ein Anderssein.
Mark AurelGlücklich sein, heißt, einen guten Charakter haben.
Mark AurelSei nicht voreilig, trage deine Bürde, laß sie dir zum Guten dienen; entlehne ihr, was für dein vernünftiges Leben notwendig ist, wie der Magen der Speise alles nötige entlehnt, oder wie das Feuer, welches heller auflodert, wenn man etwas hineinwirft.
Mark Aurel