Alles Echte dauert ewig, alle Wahrheit, alles Persönliche.

Republik ist das fluidum deferens der Jugend. Wo junge Leute sind, ist Republik.

Was man liebt, findet man überall, und sieht überall Ähnlichkeiten.

Politik ist eine gelehrte historische Wissenschaft und Kunst.

Der Baum kann nur zur blühenden Flamme, der Mensch zur sprechenden, das Tier zur wandelnden Flamme werden.

Neigungen zu haben und sie zu beherrschen, ist rühmlicher als Neigungen zu meiden.

Das größte Geheimis ist der Mensch sich selbst. Die Auflösung dieser unendlichen Aufgabe ist die Weltgeschichte. Wir sind auf einer Mission: zur Bildung der Erde sind wir berufen.

Der vollständige und der vollkommene Künstler überhaupt ist von selbst sittlich – so auch der vollständige und vollkommene Mensch überhaupt.

Jeder geliebte Gegenstand ist der Mittelpunkt eines Paradieses.

Die Poësie lößt fremdes Dasein in Eignen auf.

Praktische Vernunft ist reine Einbildungskraft.

Ein Werk gewinnt ins Unendliche, wenn eine andre Seele daran glaubt.

Die Zeit ist ein sukzessiver Wechsel der Kräfte, die Gegenwart ist die Schwebung, gleich einem Gefäße, das einen aufnehmenden und einen abnehmenden Gang hat.

Unser Leben ist kein Traum, aber es soll und wird vielleicht einer werden.

Übe dich in der Langsamkeit.

Je höher wir stehn, desto mehr gefällt uns alles – behagt uns jede Aktion.

Wo ewige unabänderliche Gesetze walten, da ist Altertum, Vergangenheit.

Die Welt wird Traum, der Traum wird Welt!

Flucht des Gemeingeistes ist Tod.

Kraft ist die Materie der Stoffe.

Auf alles, was der Mensch sich vornimmt, muß er seine ungeteilte Aufmerksamkeit oder sein Ich richten.

Alle absolute Empfindung ist religiös.

Die Gegenstände der gesellschaftlichen Unterhaltung sind nichts, als Mittel der Belebung. Dies bestimmt ihre Wahl, ihren Wechsel, ihre Behandlung. Die Gesellschaft ist nichts, als gemeinschaftliches Leben: eine unteilbare, denkende und fühlende Person. Jeder Mensch ist eine kleine Gesellschaft.

Zugemessen ward dem Lichte seine Zeit; aber zeitlos und raumlos ist der Nacht Herrschaft.

Menschen, die zum Handeln, zur Geschäftigkeit geboren sind, können nicht früh genug alles selbst betrachten und beleben.

Ein Kind ist eine sichtbar gewordene Liebe.

Ein Gedicht muß ganz unerschöpflich sein wie ein Mensch und ein guter Spruch.

Weisheit ist Harmonie.

Werd‘ ich einst von hier getragen, schau ich dankbar noch zurück.

Teufel und Gott sind die Extreme, aus denen der Mensch entsteht. Teufel ist der vernichtende, Gott die schaffende Kraft.

Das Wahre und Echte scheint, als wenn es so sein müßte und nicht anders sein könnte.

Jeder Mensch hat seine eigene Sprache. Sprache ist Ausdruck des Geistes.

Paradoxen beschämen immer – daher sie auch so verschrien sind.

Selbstwerdung hebt zugleich den Widerstand der Dinge auf.

Allzufrühe Moral ist dem Menschengeschlecht äußerst nachteilig.

Gemeinschaftlicher Wahnsinn hört auf Wahnsinn zu sein und wird Magie. Wahnsinn nach Regeln und mit vollem Bewußtsein.

Der Tod ist eine Selbstbesiegung, die, wie alle Selbstüberwindung, eine neue leichtere Existenz verschafft.

Seid Menschen, so werden euch die Menschenrechte von selbst zufallen.

Der Künstler steht auf dem Menschen, wie die Statue auf dem Piedestal.

Brauchen wir zum Gewöhnlichen und Gemeinen vielleicht deswegen so viel Kraft und Anstrengung, weil für den eigentlichen Menschen nichts ungewöhnlicher – nichts ungemeiner ist als armselige Gewöhnlichkeit?

Der Sitz der Seele ist da, wo sich Innenwelt und Außenwelt berühren. Wo sie sich durchdringen, ist er in jedem Punkte der Durchdringung. Wir müssen suchen, eine innere Welt zu schaffen. Nach innen geht der geheimnisvolle Weg.

Die Liebe ist frei. Sie wählt das Ärmste und Hilfsbedürftige am liebsten.

Die christliche Religion geht vom gemeinen Mann aus. Sie beseelt die große Majorität der Beschränkten auf Erden. – Es ist das Licht, was in der Dunkelheit zu glänzen anfängt. – Sie ist der Keim alles Demokratismus, die höchste Tatsache der Popularität.

Aus Kraftmangel scheint alle Unzufriedenheit und mancher andre Fehler zu entstehn.

Die Liebe wirkt magisch.

Menschen zu beschreiben, ist deswegen bis jetzt unmöglich gewesen, weil man nicht gewußt hat, was ein Mensch ist. Wenn man erst wissen wird, was ein Mensch ist, so wird man auch Individuen wahrhaft genetisch beschreiben können.

Angst schadet – Mut stärkt.

Was einmal dagewesen ist, lebt fort, nur nicht in der wirklichen Natur.

Das Leben ist ein moralisches Prinzip.

Wer keine Gedichte machen kann, wird sie auch nur negativ beurteilen. Zur echten Kritik gehört die Fähigkeit, das zu kritisierende Produkt selbst hervorzubringen. Der Geschmack allein beurteilt negativ.