Oscar Wilde Zitate
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Die Öffentlichkeit hat eine unersättliche Neugier, alles zu wissen, außer dem Wissenswerten.

Männer machen immer so ein dummes Gesicht, wenn sie ertappt werden. Und sie werden ertappt.

Intuition ist der eigenartige Instinkt, der einer Frau sagt, daß sie Recht hat, gleichgültig, ob das stimmt oder nicht.

Musiker haben gar kein Einsehen. Sie zwingen einen, eben in dem Augenblick achtzugeben, da man völlige Ruhe haben möchte.

Die einzige Entschuldigung für die Beschäftigung mit einer zwecklosen Sache ist, daß man sie auf das Höchste bewundert.

Der Mann ist die beliebteste von allen Erfindungen, die der Frau die Arbeit erleichtern oder ersparen soll.

Liebe, nicht deutsche Philosophie, ist die wahre Auslegung dieser Welt, wie immer auch die Auslegung der nächsten lauten mag.

Manchmal bin ich so geistreich, dass ich nicht ein einziges Wort von dem verstehe, was ich sage.

Wagners Musik ziehe ich jeder anderen Musik vor. Sie ist so lärmend, daß man die ganze Zeit über sich laut unterhalten kann, ohne daß die anderen verstehen, was man sagt.

Die Emanzipation der Frau ist nicht mehr aufzuhalten, seitdem die Damen dazu übergegangen sind den Whisky nicht mehr heimlich zu trinken!

Die wahre Vollkommenheit des Menschen liegt nicht in dem, was er hat, sondern in dem, was er ist.

Vergnügen ist das Einzige, wofür man leben sollte. Nichts altert so schnell wie das Glück.

Frauen sind ein wundervoll eigenwilliges Geschlecht. Das Weib ist ein Rebell. Zumeist rebelliert es gegen sich selbst.

Kann man es von einer Frau verlangen, mit einem Manne glücklich zu leben, der sie allen Ernstes stets als völlig vernünftiges Wesen behandelt?

Moral ist weiter nichts als die Haltung, die wir Leuten gegenüber einnehmen, gegen die wir eine persönliche Abneigung haben.

Jeder Erfolg, den wir erzielen, verschafft uns einen Feind. Um beliebt zu sein, muss man ein unbedeutender Mensch sein.

Bei Fragen von einschneidender Bedeutung ist der Stil, nicht die Ehrlichkeit ausschlaggebend.

Da war ein Weib, das war im Ehebruch begriffen. Die Geschichte ihrer Liebe wird uns nicht berichtet, aber diese Liebe war ohne Zweifel sehr groß, denn Jesus sagte, ihre Sünden seien ihr vergeben, nicht weil sie bereue, sondern weil ihre Liebe so stark und wundervoll wäre.

Dafür gab es keine Sühne; aber wenn Vergebung unmöglich war, war doch Vergessen möglich.

Eine Weltkarte, die das Land Utopia nicht enthielte, wäre es nicht wert, das man einen Blick auf sie wirft, denn in ihr fehlt das einzige Land, in dem die Menschheit immer landet.

Alle Frauen werden wie ihre Mütter, das ist ihre Tragödie. Kein Mann wird wie seine Mutter, das ist seine Tragödie.

Die Selbstsucht besteht nicht darin, daß man lebt, wie man will, sondern daß man von anderen verlangt, sie sollen leben, wie man will.

Jeder Eindruck, den man macht, schafft Feinde. Um populär zu bleiben, muß man mittelmäßig sein.

Wahrscheinlich war Plato der erste, der dem Menschen jenen Wunsch in die Seele legte, der bis heute keine Befriedigung gefunden hat, den Wunsch, den Zusammenhang zwischen Schönheit und Wahrheit zu erkennen.

Die Seele kommt alt zur Welt, aber sie wächst und wird jung. Das ist die Komödiee des Lebens. Der Leib kommt jung zur Welt und wird alt. Das ist die Tragödie unseres Daseins.

Der einzige Unterschied zwischen einer Laune und einer ausfüllenden Leidenschaft ist nur: die Laune währt ein wenig länger.

Das menschliche Leben ist das einzige, das erforscht zu werden verdiente. Damit verglichen, ist alles übrige ohne Belang.