Zitate von Oscar Wilde
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Handlungen sind die ersten Tragödien im Leben, Worte die zweiten. Worte sind vielleicht am schlimmsten. Worte sind erbarmungslos.
Eine rote Rose ist nicht selbstsüchtig, weil sie eine rote Rose sein will. Es wäre aber furchtbar selbstsüchtig, wenn sie wollte, dass alle Blumen im Garten rote Rosen sind.
Der Kultiverte bedauert nie einen Genuß. Der Unkultivierte weiß überhaupt nicht, was ein Genuß ist.
Das Theater ist nicht nur der Punkt, wo sich alle Künste treffen. Er ist ebenso die Rückkehr der Kunst ins Leben.
Es ist eine merkwürdige Sache mit dem Heiratsspiel,…, die Ehefrauen haben alle Trümpfe in der Hand und kommen unweigerlich um ihre Chance.
Sie trug gestern Abend zu viel Rouge und zu wenig Kleid. Das ist bei Frauen immer ein Zeichen von Verzweiflung.
Es ist eine unumstößliche Wahrheit: Don Juan fällt immer herein. Und stellt ihm der Teufel keine Falle, so tut es ein Engel.
Hätte er sich von uns in Kleidung und Sprache unterschieden könnten wir ihn in seinem Wert und seiner Stellung vorurteilsfrei einschätzen.
Es gibt zwei Klassen von Menschen: die Gerechten und die Ungerechten. Die Einteilung wird von den Gerechten vorgenommen.
Heimlichkeit scheint heute einzig und allein noch das Leben für uns geheimnis- und wunderreich zu gestalten. Das Alltäglichste ist entzückend, so lange man es verborgen hält.
Er ist gar nicht so hässlich, vorausgesetzt, man schließt die Augen und sieht ihn nicht an.
Wirklich zu leben – das ist das Allerseltenste auf dieser Welt. Die meisten Menschen existieren nur, sonst nichts.
Schade, daß ich mein Tagebuch nicht mitnahm. Man sollte auf langen Zugfahrten stets etwas Spannendes zu lesen haben.
Die Gutgesinnten handeln immer übel. Diese gleichen den Damen, die schlecht sitzende Kleider tragen, um solcherart ihre Frömmigkeit zu bekunden. Gute Absichten sind immer mit Unkenntnis der Grammatik verbunden.
Eine Idee, die nicht gefährlich ist, verdient es nicht, überhaupt Idee genannt zu werden.
Gute Vorsätze sind wie Schecks, die Menschen auf eine Bank ausstellen, bei der sie kein Konto haben.
Es ist immer schmerzhaft sich von Leuten zu trennen, die man für sehr kurze Zeit gekannt hat. Die Trennung von alten Freunden kann man mit Gleichmut ertragen. Aber die vorübergehende Trennung von jemanden, dem man gerade vorgestellt wurde, ist fast unerträglich.
Frauen sind ein dekoratives Geschlecht. Sie haben nie irgendetwas zu sagen, aber sie sagen es entzückend.
Es ist erstaunlich, welche Schleichwege man heute geht, um hinter unserem Rücken Dinge zu sagen, die völlig wahr sind.
Eines Menschen Vergangenheit ist das, was er ist. Sie ist der einzige Maßstab, an dem er gemessen werden sollte.
Der Geist des Zeitalters drückt sich wohl am schärfsten in seiner rein abstrakten Kunst aus, da der Geist selbst etwas rein Abstraktes ist.