Paul Heyse Zitate
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Il mondo è paese Das ist’s warum sich’s leben läßt trotz alledem auf dieser Erden: Die ganze Welt ist nur ein Nest, doch jedes Nest kann eine Welt dir werden.
Paul HeyseDas wahre Glück kann nichts anderes sein, als sich hinzugeben, ohne sich zu verlieren, weil man sich wiederfindet in etwas Besserem, als man selbst ist.
Paul HeyseNicht, welches Weib dem Mann gefällt, Ist seines Werthes Messer. Von Weibern denkt auch mancher Held: Je schlimmer, desto besser.
Paul HeyseBeherztheit Läßt Geistesgegenwart dich im Stich, Vor Herzensabwesenheit hüte dich!
Paul HeyseGrüne Jugend, was prahlst du so? Ein jeder Halm wird endlich Stroh.
Paul HeyseWeiter, als Adam es gebracht, Bringt’s auch der Weiseste nicht im Leben: Er hat sich alle Dinge betracht’t Und ihnen Namen gegeben.
Paul HeyseAuf unseren Bühnen hat Ungeschmack Die holde Muse vertrieben. Sie spielen dir auf dem Dudelsack, Was du für Flöte geschrieben.
Paul HeyseWäre nicht Erinnerung, Schiene Traum, was Leben war! Aber wen die Götter lieben, Stirbt er auch in grauem Haar, Dennoch stirbt er ewigjung.
Paul HeyseWas den Modernen gebricht? Sie gehn zur Natur von der Kunst aus. Göttliche Alten! Natur leitet‘ euch sicher zur Kunst.
Paul HeyseEin Bruder und eine Schwester, nichts Treueres kennt die Welt. Kein Goldkettchen hält fester, als eins am andern hält.
Paul HeyseNicht zu bescheiden! Sei mit dem Glück nur nicht bescheiden Und mach die Fordrung nicht zu knapp. Es ist das Zähere von euch Beiden Und handelt noch genug dir ab.
Paul HeyseWenn die Weiber nicht eitel wären, die Männer könnten sie’s lehren.
Paul HeyseSchule des Lebens Was lehret das Leben? Gieb Mir bündigen Bescheid. – Hingeben, was dir lieb, Hinnehmen, was dir leid.
Paul HeyseDilettant heißt der kuriose Mann, der findet sein Vergnügen dran, etwas zu machen, was er nicht kann.
Paul HeyseDie Gleichheit vor dem Nationalgetränk mildert den Druck der sozialen Gegensätze.
Paul HeysePoeten tragen sorgelos Die heimlichsten Gefühle bloß; Doch können sie’s ohne Scham nicht sehn, Wenn die Gedanken nackend gehn.
Paul HeyseKönnt‘ in einem Sprüchlein Raum sein, Weltprobleme zu erledigen? Ein Spazierstock will kein Baum sein, Ein Stoßseufzer will nicht predigen.
Paul HeyseIch denke mit Gewissensbissen Zurück, wie ich mein Lebenlang Vorbeiging fastend an gewissen Bissen, Die dann ein Schlechterer verschlang.
Paul HeyseVergebene Mühe Auf Schritt und Tritt sich aufzupassen, Was soll es frommen? Wer nicht wagen darf, sich gehn zu lassen, Wird nicht weit kommen.
Paul HeyseWer beglücken soll, muß selbst des Glückes fähig sein.
Paul HeyseO meiner Jugend Sonnenschein, Du Himmel reinsten Blau’s! Jung – lebt‘ ich in den Tag hinein, Alt – aus dem Tag hinaus.
Paul HeyseÜbermaß Sich selbst beherrschen ist gar fein, Doch schlimm, sein eigener Tyrann zu sein.
Paul HeyseMeine Liebe mag die Freunde erfreu’n, Meinen Haß genieß‘ ich für mich allein.
Paul HeyseDulde, gedulde dich fein! Über ein Stündlein ist deine Kammer voll Sonne.
Paul HeyseWas hilft’s, nach dem Applaus der Welt mit vorgebundener Maske schielen? Da der allein nie aus der Rolle fällt, der immer wagt, sich selbst zu spielen
Paul HeyseAm echten Geiste werden gesunde Sinne sich begeistern.
Paul HeyseO, es ist den kleinen Seelen eigen; Wenn sie leiden Auch andere zu verletzen.
Paul HeyseWer niemals außer sich gerät, wird niemals in sich gehen.
Paul HeyseDie Welt zerstreut oder engt dich ein; Mußt in dir selbst zu Hause sein. Der wird von Unrast nicht verschont, Der bei sich selbst zur Miete wohnt.
Paul HeyseLebende schonen ist gut und sittlich; Gegen Tote sei unerbittlich.
Paul HeyseDummheit ist Gottesgabe.
Paul HeyseNur wenige Männer können sich rühmen, eine Frau zu besitzen, die ihnen mit jedem Tage neu und doch so unentbehrlich ist wie die älteste, liebste Lebensgewohnheit.
Paul HeyseAus Liebe und Vernunft zu frein, wie sollt‘ das nicht dasselbe sein, da es doch nichts so Vernünftiges gibt, als eine zu freien, die man liebt?
Paul HeyseDie Bildung, die wir den Kindern erteilen, bezweckt, bei Licht besehen, nur eben die übliche Masse von Vorurteilen ihnen ins Leben mitzugeben. Besitz kühlt ab; doch droht Verlust, sprühn aus der Asche neue Flammen.
Paul HeyseFrau’n sind oft Rätsel von jener Art, Die, wenn wir die Lösung wissen, Bereuen lassen, daß wir so hart Die Zähne dran zerbissen.
Paul HeyseIch hinge wahrlich nicht so sehr An diesem leidigen Leben, Wenn irgend sonst noch ein Mittel wär‘, Um Allerlei zu erleben.
Paul HeyseSoll das kurze Menschenleben immer reife Frucht dir geben, mußt du jung dich zu den Alten, alternd dich zur Jugend halten.
Paul HeyseMusik ist auch nur ein Surrogat, vielleicht das kräftigste und edelste, aber das wahre, das Glück selbst, doch immer nicht.
Paul HeyseIn der Zeitung las ich soeben Ein sehr perfides Pasquill* auf dich. So haben sie mir’s schriftlich gegeben, Daß sie kleiner und schlechter sind, als ich. (*Schmäh- und Spottschrift)
Paul HeyseDie Mühle des alltäglichen Lebens zerreißt einem manches, was man als eisenfest und aus einem Stück an sich selbst geschätzt hat.
Paul HeyseAuf Freiheit legt’s so mancher an, Thut doch, was er nicht lassen kann. Kann er’s nicht lassen sich frei zu fühlen, Mag er mit seinen Ketten spielen.
Paul HeyseFreund in der Not will nicht viel heißen. Hilfreich möchte sich mancher erweisen. Aber die neidlos dein Glück dir gönnen, sie darfst du wahrlich Freunde nennen.
Paul HeyseSelbsttäuschung Ihr seht euch für gutmütig an? Ja, fällt ein Kind, helft ihr behende; Doch kommt zu Fall ein großer Mann, Reibt ihr euch schadenfroh die Hände.
Paul HeyseWir haben uns gar nichts zu sagen; Wie sollten wir uns nicht vertragen?
Paul HeyseWahrlich, kein Gesang ist schlimmer, Kein Ton, der so an Windeln mahnt, Als jenes zärtliche Gewimmer, Des Lyrikers, der ewig zahnt.
Paul HeyseWer leben will und sich wohl befinden, Kümmere sich nicht um des Nachbars Sünden.
Paul HeyseWer die Menschen im Durchschnitt nimmt, Sieht, wie man sich bilden mag an ihnen, Sie bleiben, wozu Natur sie bestimmt: Bestien oder Maschinen.
Paul HeyseKein Glück ist auf dem Erdenrund Heilkräft’ger, süßer, reiner, Als Kindermund an deinem Mund Und Kinderhand in deiner.
Paul HeyseJeder Deutsche durchlebt eine Phase, Wo er mit Macht Politik betreibt Und ein historisches Drama schreibt. Zu Beidem braucht’s nur den Mut der Phrase.
Paul HeyseIch gebe, was ich zu geben habe. Gefällt euch nicht die redliche Gabe, Müßt ihr nicht gleich einen Lärm erheben; Denn sagt, was habt ihr mir gegeben?
Paul Heyse