Paul Heyse Zitate

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Ich denke mit Gewissensbissen Zurück, wie ich mein Lebenlang Vorbeiging fastend an gewissen Bissen, Die dann ein Schlechterer verschlang.

Paul Heyse

Trag muntern Herzens deine Last Und uebe fleissig dich im Lachen. Wenn du an dir nicht Freude hast, Die Welt wird dir nicht Freude machen.

Paul Heyse

Wenn sich die Sprüche widersprechen, ist's eine Tugend, kein Verbrechen. Du lernst doch nur von Blatt zu Blatt, daß jedes Ding zwei Seiten hat.

Paul Heyse

Übermaß Sich selbst beherrschen ist gar fein, Doch schlimm, sein eigener Tyrann zu sein.

Paul Heyse

Aufrichtigkeit wird löblich sein, Grobheit soll von uns weichen. Wer lässt sich gern den reinen Wein in schmutzigem Glase reichen.

Paul Heyse

Manch armer Wicht wär' froh genug, Einen neuen Menschen anzuziehn, Doch jeden Morgen erwarten ihn Die Lumpen, die er gestern trug.

Paul Heyse

Lebende schonen ist gut und sittlich; Gegen Tote sei unerbittlich.

Paul Heyse

O, es ist den kleinen Seelen eigen; Wenn sie leiden Auch andere zu verletzen.

Paul Heyse

Liebe gibt nur Rechte, wenn sie erwidert wird, aber die bessere Liebe gibt das bessere Recht.

Paul Heyse

Nur eins beglückt zu jeder Frist: Schaffen, wofür man geschaffen ist.

Paul Heyse

Zufluß Der Tage wechselnd Glück und Ach Erneuert unser Blut. Dem Flusse mischt sich mancher Bach Und trübt nicht seine Flut.

Paul Heyse

Ehstand ist Wehstand, auch in der Kunst; Drum sind Dilettanten glückliche Leute: Sie genießen der Musen Kunst Wie ein Stelldichein ewiger Bräute.

Paul Heyse

Die Welt zerstreut oder engt dich ein; Mußt in dir selbst zu Hause sein. Der wird von Unrast nicht verschont, Der bei sich selbst zur Miete wohnt.

Paul Heyse

Wer sich an andere hält, dem wankt die Welt. Wer auf sich selber ruht, steht gut.

Paul Heyse

Meine Liebe mag die Freunde erfreu'n, Meinen Haß genieß' ich für mich allein.

Paul Heyse

Im Lenz, im Lenz, Wenn Veilchen blühn zuhauf, Gib acht, gib acht, Da wachen die Tränen auf. Im Herbst, im Herbst, Fiel alles Laub vom Baum. Ach, Lieb' und Glück Vergangen wie im Traum! Gib acht, gib acht, So ist der Dinge Lauf: Blumen und Wunden Brechen im Frühling auf.

Paul Heyse

Ein Bruder und eine Schwester, nichts Treueres kennt die Welt. Kein Goldkettchen hält fester, als eins am andern hält.

Paul Heyse

Gewisse kritische Menschenfreunde warten mit dem Loben immer so lange, bis es den Betroffenen nicht mehr freuen kann.

Paul Heyse
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