Zitate von Paul Richard Luck
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Der Zeugungs- und der Vernichtungsgrund ist gleich groß im Menschen. Erst beide vereint ergeben das Weltbild.
Man braucht eine Sache nicht zu drehen und zu wenden, um sie von der Seite der Lüge oder der Wahrheit zu betrachten. Alles ist hundertmal wahr und hundertmal falsch. Die subjektive Perspektive ist alles.
Es gibt Menschen, die – in geistiger Hinsicht – Tempel, und Menschen, die Schweineställe bauen.
Die Tat gleicht nie der Idee der Tat. Sie bleibt allemal hinter ihr zurück. Daher das Unbefriedigtsein des Künstlers, wenn er sein Können an seinem Wollen mißt.
Der vollkommenste Staat bietet auch das Bild der vollkommensten Aufhebung der Person dar.
Das Verbrechen ist nichts als die Tiefe, die ihren Weg nicht kennt, wie das Leid nichts ist als das Glück, das seinen Weg nicht kennt.
Gedankenarbeit ist nur insofern Vermittlerin zum Genuß der Kunst, als Gedankenarbeit die Blitzlichter in die tiefe Gefühlswelt hineinwirft. Wo diese nicht vorhanden ist, wird sämtliche Gedankenarbeit fruchtlos bleiben.
Die Untiefen der Seele sind die Untiefen der Welt. Aber nicht der Flache erschöpft die Welt, sondern diese ihn.
Der Tod ist, nach der seelischen Seite hin betrachtet, das Hineinbeziehen und das Sich-auflösen des Äußerlichen im Innerlichen.
Man kann so originell sein, dass man schon wieder das tut, was alle Menschen tun, aber bewusst.
In großen Menschen berühren sich zwei Extreme: das freieste Lachen und die tiefste Trauer. So liegt auf dem ewigen Schnee der Gipfel der Glanz der Sommersonne.
Niemals erkennt die Sehnsucht. Das tut nur die Liebe. Aber sie erlischt im Augenblick des Erkennens.
Wir reden und handeln oft irr und wunderlich und ermangeln gänzlich der landesüblichen Intelligenz.