seite 17
Die Zeit verödet alle Wunden, ernstlich "heilen" kann sie allenfalls ein schier göttlicher Humor und all die positiven Emotionen, die er mit sich bringt.
Peter RudlUngerechtigkeit: kaum etwas vermag so hehre und niedere Gefühle unter seinem Namen zu versammeln, nicht zu vereinen.
Peter Rudl"Zeitgemäß" ist ein Etikett, das in der Kunstwelt in der erdrückenden Mehrzahl der Fälle eins zu eins für uninspirierte oder einfach bloß schlechte Kunst hingenommen werden darf.
Peter RudlFressen und Gefressen-Werden. Nur die wenigsten Tiere sterben an Altersschwäche. Die Schöpfung ist und bleibt ein Akt grenzenloser Gewalt.
Peter RudlWarum? Eine in neun von zehn Fällen alberne, selten tragische, doch immer überflüssige, ja floskel- bis schier molluskenhafte Fragestellung für den, der nach vorne blickt.
Peter RudlMan mag sich von Gott abwenden, aber alles, was man findet, ist ein Spiegel, ein verdammter Spiegel, der langsam erblindet.
Peter RudlQuickie: eine Form sinnlicher Armseligkeit, die wohl nur für sensuelle Flatliner wie auch sexuelle Papiergewichte nachvollziehbar bleibt.
Peter RudlDer Tod ist wie das Meer. Wenn man erst hinkommt, meint man immer schon einmal dort gewesen zu sein, könnte aber auch träumen.
Peter RudlJede Umwälzung begräbt Unschuldige und Unbeteiligte unter sich. Nicht selten gerät sie außer Kontrolle. Auf dem Brandaltar des Fortschritts sind die Überreste der üblichen Verdächtigen schnell zusammengekehrt.
Peter RudlKritik hat in der wahrhaftigen Kunst und Liebe nichts verloren. Da sie Geistes Kinder sind, bedürfen sie ihrer auch nicht. Sie vergiftet, verletzt und zerstört, wo sie das Handwerk und Beziehungen bloßer Zuneigung fördert.
Peter RudlEs kann auch ein Zeichen von Charakter sein sich noch selbst anwidern zu können. Charakterlosen gelingt dies nicht mehr.
Peter RudlAlle Kunst ist gescheiterte Kunst. Es geht dabei freilich nicht um das Wo und Was, sondern allein um das Wie des Scheiterns.
Peter RudlGenuine Philosophie entschlägt sich jedweder Metaphyselei, die sie den Theologen, Sektierern, Esoterikern und ähnlichen Geistesmeteoristen gern überläßt.
Peter RudlEin Gott, der den Namen verdient, wird sich immer über jedwede Anbetung hinwegsetzen, muß sie ihm doch partout irgendwie penetrant, anmaßend und krepide erscheinen.
Peter RudlWem wenig über die Freiheit geht, ist kaum weniger ein Knecht als der, dem alles über die Freiheit geht.
Peter RudlCharakter ist die Werkstatt des Geistes. Zerstört man sie, wird das Handwerk des Lebens mißlingen.
Peter RudlWenn selbst der Geist nicht mehr weiter weiß. Allein unter Menschen - oder bei Gott... und es geht weiter... Leider? Leiter?
Peter Rudl