Die Götter verkaufen dem Menschen Vergnügen um Arbeit.

Die Notwendigkeit ist die Mutter der Erfindung.

Wer sich ausschließlich körperlich bildet, wird allzu roh, wer sich auf musische Bildung beschränkt, wird weichlicher, als ihm gut ist.

Nicht nur der Greis kann zum zweiten Mal ein Kind werden, sondern auch der Betrunkene.

Da weiß ich wohl […], daß die sich einseitig der Gymnastik Ergebenden rauher werden als billig, und wiederum die der Musik weichlicher, als es schön für sie wäre.

Der Zugang zur Macht muß Menschen vorbehalten bleiben, die nicht in sie verliebt sind.

Das Auge des Geistes fängt erst an scharf zu sehen, wenn das leibliche von seiner Schärfe schon verlieren will.

Die Menschen fürchten Ungerechtigkeit, weil sie Angst haben, ihr zum Opfer zu fallen, nicht weil sie es verabscheuen, sie zu begehen.

Begierden, Lust- und Schmerzgefühle von vielfachster Art wirst du vornehmlich bei Kindern, Weibern und Sklaven finden, auch bei der geringwertigen Masse der sogenannten Freien.

Den Guten nenne ich glücklich. Wer aber Unrecht tut, den nenne ich unglücklich.

Du fühlst die bittere Enttäuschung, wenn du Güte anbietest und sie dir mit Unrecht vergolten wird.

Die Redekunst ist die Kunst des Überredens.

Sterben heißt, initiiert zu werden.

Der Beginn ist der wichtigste Teil der Arbeit.

Meinst du, es gebe eine Möglichkeit, dass einer das, womit er gern umgeht, nicht nachahme?

Ehrenwert ist der Mann, der selbst kein Unrecht tut, und doppelter und dreifacher Ehre wert, wenn er auch nicht geschehen läßt, daß andere Unrecht tun.

Wer zur Gemeinschaft unfähig ist, der ist es auch zur Freundschaft.

Wenn zwei Knaben jeder einen Apfel haben und sie diese Äpfel tauschen, hat am Ende auch nur jeder einen. Wenn aber zwei Menschen je einen Gedanken haben und diese tauschen, hat am Ende jeder zwei neue Gedanken.

Der Fehler begleitet den Menschen.

Es sind nun zwar die menschlichen Angelegenheiten keines ernsten Strebens wert, aber es ist doch notwendig mit Ernst sie zu betreiben.

Geld im Alter: Besser sterbend den Gegnern etwas hinterlassen als lebend die Freunde anbetteln.

Die Jugend soll nicht eher reisen, als bis sie die ganze Unbändigkeit des feurigen Alters abgeschäumt hat und die zum Reisen notwendige Klugheit und Geschicklichkeit besitzt.

Das ist der größte Fehler bei der Behandlung von Krankheiten, daß es Ärzte für den Körper und Ärzte für die Seele gibt, wo beides doch nicht getrennt werden kann.

Die Philosophen sollen Könige, die Könige Philosophen sein.

Die Natur ist ein Brief Gottes an die Menschheit.

Die Sinnenlust ist ein gewaltiger Köder.

Man kann nicht denken, wenn man es eilig hat.

[Die Seele] ist an ihren Körper gefesselt und mit ihm verwachsen, gezwungen die Wirklichkeit durch den Körper zu sehen wie durch Gitterstäbe, anstatt durch ihre eigene ungehinderte Sicht.

Das habe ich auch schon von einem weisen Manne gehört, daß wir jetzt tot seien und daß der Leib unser Grab sei.

Der Körper ist das Grab der Seele.

Man darf die Erziehung nicht geringschätzen, da sie unter den größten Gütern welche den besten Menschen zuteil werden, den ersten Rang einnimmt.

Weise reden, weil sie etwas zu sagen haben, Toren sagen etwas, weil sie reden müssen.

So wie die Wölfe die Lämmer lieben, lieben die Liebhaber ihre Geliebten.

Nur Männer sind direkt von den Göttern geschaffen und haben eine Seele. Die Gerechten kehren zu den Sternen zurück. Aber von den Feiglingen und Ungerechten kann mit Recht angenommen werden, dass sie in der zweiten Generation in die weibliche Natur übergehen.

Liebe ist das Verlangen nach Zeugung im Schönen sowohl in Bezug auf die Seele wie auf den Körper.

Duldet ein Volk die Untreue und die Fahrlässigkeit von Richtern und Ärzten, so ist es dekadent und steht vor der Auflösung.

Der Wein ist ein Geschenk der Götter, sie haben den Wein dem Menschen aus Erbarmen gegeben.

Wenn das Recht regiert, sind die Waffen überflüssig.

Sterne beschaust du, mein Stern. O wär ich der nächtliche Himmel, hätte der Augen so viel, dich zu beschauen wie er.

In der Tat, so sagt man, liegt im Streben des Ungerechten Wahrhaftigkeit. Er lebt nicht für den Schein; er will nicht ungerecht scheinen, sondern es sein.

Wo man sich stark genug fühlt zur Ungerechtigkeit, da ist man ungerecht.

So wäre denn die Tugend, wie es scheint, eine Gesundheit und Schönheit und Wohlbefinden der Seele, die Schlechtigkeit aber Krankheit und Hässlichkeit und Schwäche.

Wünscht Gott einer Stadt sein Wohlwollen zu zeigen, bringt er in sie gute Bürger ein. Wünscht er es nicht, zerstört er die Stadt, indem er ihre guten Bürger aus dieser entfernt.

Der Blick des Verstandes fängt an scharf zu werden, wenn der Blick der Augen an Schärfe verliert.

Kenntnis ist der Erschaffer des Erfolgs.

Ewig sucht jeder sein Gegenstück.

Wissen ist wahre, mit Begründung versehene Meinung.

Diejenigen, die über das Göttliche nicht gut reden, muß man nicht belehren, sondern bessern.

Wenn nicht entweder die Philosophen Könige werden in den Städten oder die, die man heute Könige und Machthaber nennt, echte und gründliche Philosophen werden, so wird es mit dem Elend kein Ende haben, nicht für die Städte und auch nicht für das menschliche Geschlecht.

Weil du ein Mensch bist, hast du geirrt.