Zitate von Platon
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Man muß jene, welche alles verkörpern und nur das Greifbare für wahr halten, vorerst besser machen, ehe man sie belehren kann.
Sieben Jahre schweigender Forschung werden gefordert, um zu lernen, was wahr ist, vierzehn, um zu wissen, wie man es seinen Brüdern kundzutun hat.
Wohlan, mein lieber Freund, wie steht es mit der Diktatur? Löst sich die Demokratie nicht selber auf durch eine gewisse Unersättlichkeit in der Freiheit?
Jedes Ersinnen eines noch nicht Seienden, welches dazu gebracht wird, aus dem Nichtsein in das Sein überzutreten, ist Dichtung.
Der sicherste Weg zur Gesundheit ist es, jedem Menschen möglichst genau die erforderliche Dosis an Nahrung und Bewegung zu verordnen, nicht zu viel und nicht zu wenig.
Denken und Reden sind dasselbe. Nur daß das innere Gespräch der Seele mit sich selbst, was ohne Stimme vor sich geht, Denken genannt wird.
Tugend ist Gesundheit und Schönheit und Wohlgestalt der Seele. Laster aber Krankheit und Häßlichkeit und Schwäche.
Ist der Mensch mäßig und genügsam, so ist auch das Alter keine schwere Last, ist er es nicht, so ist auch die Jugend voller Beschwerden.
Umgibt nun des Tages Helle das den Augen Entströmende, dann vereinigt sich dem Ähnlichen das hervorströmende Ähnliche und bildet in der geraden Richtung der Sehkraft aus Verwandtem da ein Ganzes, wo das von innen Herausdringende dem sich entgegenstellt, was von außen her mit ihm zusammentrifft.
Ich habe kaum jemals einen Mathematiker kennengelernt, der in der Lage war, vernünftige Schlußfolgerungen zu ziehen.
Das ist der beglückteste Staat, in welchem das Mein und Dein am wenigsten gehört wird, weil da die Bürger alles was Achtung verdient, am meisten gemeinschaftlich brauchen.
Die Trinkgelage, bei denen ein gelegentlicher Rausch nicht ausgeschlossen sein soll, sind als pädagogische Übungen zu organisieren, welche den Trinkenden zur Ertragung von Lust und Genuß geschickt machen, ihn lehren sollen, in der Befriedigung seiner Begierden Herr seiner selbst zu bleiben.
Es gibt also, mein Freund, keine Beschäftigung eigens für die Frau, nur weil sie Frau ist, und auch keine eigens für den Mann, nur weil er Mann ist. Die Begabungen finden sich vielmehr gleichmäßig bei beiden Geschlechtern verteilt.
Denn Harmonie ist Zusammentönen, Zusammentönen aber ist Übereinstimmen. Übereinstimmung kann aber unmöglich aus Gegensätzen bestehen, solange sie auseinander streben.
Es ist nicht bloß anständig, sondern meist auch zweckmäßig für den rechtlichen Mann, wenn er etwas von seinem Rechte nachläßt.
Aber nunmehr ist es Zeit, daß wir gehen, ich, um zu sterben, ihr, um zu leben. Wen von uns das bessere Los erwartet, das weiß niemand als Gott allein.