Raymond Walden Zitate
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Das Recht auf den eigenen Tod spricht man Dir ab, weil man mit Deinem Leben wuchern will.

Wer erkennt noch am Sonnenstand die Jahreszeit, die Stunde des Tages, die Richtung gar? Wer die Klarheit des Sternenhimmels bei Tag und Nacht?

Kann es im Angesicht dessen, was Menschen glauben und nicht wissen wollen, verwundern, dass sie so bleiben wie sie sind?

Gefangene sind wir in jeder Hinsicht: In Zeit und Raum, in unserem Körper und unserer Kultur, im Zeitgeist und sogar als Freigeist.

Tiere im Zoo haben drei Gesichter: das eigene, das des Menschen und der Hoffnungslosigkeit.

Aphorismen enthüllen weder Gebote, Verbote, noch Befehle, lediglich reizen sie zum Denken, dem eigentlichen Stoffwechsel des Menschen.

Indem ich mich mitteile, beweise ich, dass mir die anderen keineswegs gleichgültig sind. Erst im Schweigen gären Resignation und Desinteresse.

Sie nennen sie Schulen, fabulieren vom „Haus des Lernens“ und tünchen damit die ganztägigen Verwahrungsanstalten für Kinder und Jugendliche, denen in unserer Gesellschaft ein Zuhause ahhanden kam.

Hektik verschwendet Zeit; Gelassenheit genießt und besinnt sich auf das Wesentliche, sie weiß, was sie nicht zu glauben braucht.

Ein günstiger Warenpreis geht gewöhnlich auf Kosten übervorteilter Arbeitskräfte, geschädigter Umwelt und ungeahnter in Kauf genommener Nebenwirkungen.

Innere Gelassenheit rechtfertigt zum eigenen Schutz gesunde, intelligente Gleichgültigkeit, nicht aber das Verschließen der Augen vor Realitäten.

Religionsfreiheit ist nicht Gedankenfreiheit, denn welche Religion ist so frei? Sie wäre am Ende.

Mit Waffen Frieden zu schaffen, ist so unmöglich, wie Feuer mit Schwefel und Öl zu löschen.

Dummheit ist eine Naturgewalt, eindämmbar zwar, aber auch unkalkulierbar und katastrophal vernichtend, vor allem, wenn sie in Unbedarftheit gleichberechtigte Duldung, gar Förderung erfährt.

Jedem Ende und Abschied klingt ein eigener Schmerz von Erlösung nach und begründet neues Hoffen. Erst die Löschung des Bewusstseins terminiert das Nichts.

So mancher einsame Nihilist bemüht die geschliffene Sprache, um nichts anderes zu beschreiben als die bekannte Apokalypse. Wozu also der Aufwand?

Im Falle des Schiffbruchs hilft kein Freischwimmer-Zeugnis. Man muß schwimmen können. Ähnliches gilt für das Denken.

Die Möglichkeit der Selbsttötung gewährt Freiheit, vorausgesetzt, man lebt einsam, wirklich einsam und unheilbar erkrankt.

Am Wahnsinn der Menschheit nicht verrückt zu werden, ist die eigentliche und einzige Lebenskunst.