Zitate von Stanislaw Jerzy Lec
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Je mehr wir uns der Wahrheit nähern, desto mehr entfernen wir uns von der Wirklichkeit.

Unvergängliche Werte unterliegen keinen Kursschwankungen. Sie werden nicht notiert.

Geben wir zu, wir sind auf jede Überraschung vorbereitet, nur die alltäglichen Dinge brechen über uns herein wie Katastrophen.

Es gibt Stücke, die so schwach sind, daß sie aus eigener Kraft nicht vom Spielplan herunterkommen.

Auf das menschliche Gedächtnis ist kein Verlaß. Leider auch nicht auf die Vergeßlichkeit.

Gedanken sind wie Flöhe: Sie springen von Kopf zu Kopf, aber sie beißen nicht jeden.

Blinde Hühner finden immer was zu fressen. Sehende marschieren direkt in den Suppenkessel.

Die Frage ist nicht, was passiert wäre, wenn Kolumbus Amerika nicht entdeckt hätte. Die Frage ist, was Kolumbus alles entdeckt hätte, wäre ihm Amerika nicht im Wege gestanden.

Auf einem Giraffenhals beginnt sogar der Floh an seine Unsterblichkeit zu glauben.

Ich mag die Freiheit nicht, gestand ein routinierter Sklave. Sie zerstört die Kette, die uns alle verbindet, und überlässt uns mutterseelenallein uns selbst.

Erzähle nie jemanden deine Träume. Vielleicht kommen die Anhänger von Sigmud Freud an die Macht.

Die einen möchten das begreifen, woran sie glauben, und die anderen das glauben, was sie begreifen.

Ein Irrtum wird dann zu einem Irrtum, wenn er sich als Wahrheit zu erkennen gibt.

Denkt daran: wenn der Teufel jemanden treten will, dann tut er es nicht mit seinem Pferdehuf, sondern mit seinem Menschenfuß.