Zitate von Thomas von Aquin
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Mag auch das Auge des Nachtvogels die Sonne nicht sehen: Es schaut sie dennoch das Auge des Adlers.
Klugheit betrachtet die Wege zur Glückseligkeit; Weisheit aber betrachtet den Inbegriff der Glückseligkeit selbst.
Alle weltlichen Wesen führen sich auf drei Dinge zurück: Ehre, Reichtum, Vergnügen.
Alles, was ist, und sei es auf welche Weise auch immer – sofern es seiend ist, ist es gut.
Wie das Werk der Kunst das Werk der Natur voraussetzt, so setzt das Werk der Natur das Werk Gottes, des Erschaffenden, voraus.
Die Vernunft ist dem Menschen Natur. Was also immer wider die Vernunft ist, das ist wider des Menschen Natur.
Das Geringste an Erkenntnis, das einer über die erhabensten Dinge zu gewinnen vermag, ist ersehnenswerter als das gewisseste Wissen von den niederen Dingen.
Die geistbegabten Wesen haben eine größere Verwandtschaft zum Ganzen als die anderen Wesen. Denn jegliches geistbegabte Wesen ist in gewisser Weise alles, sofern es durch seine Erkenntniskraft das gesamte Sein zu erfassen vermag. Jedes andere Wesen aber besitzt nur eine stückhafte Teilhabe am Sein.
Der Mensch findet die größte Freude in dem, was er selbst neu findet oder hinzulernt.
Unter allen Leidenschaften der Seele bringt die Traurigkeit am meisten Schaden für den Leib.
Das Zeichen der Vollkommenheit in den niederen Wesen ist: Dass sie etwas sich selbst Ähnliches zu schaffen vermögen.
Der menschlichen Seele Ziel und äußerste Vollendung ist: erkennend und liebend die ganze Ordnung der geschaffenen Dinge zu durchschreiten und vorzudringen zum ersten Urgrund, welcher Gott ist.