Zitate von Ulrich Erckenbrecht
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Mit den Buchbesprechungen ist es wie mit den Warzenbesprechungen: sie helfen nicht.
Liebet die Frauen, denn sie sind klug und weise, hübsch und schön, zärtlich und sinnlich, hinreißend und umwerfend, häuslich und aushäusig, treu und neu undsoweiterundsofort.
An das Gute im Menschen kann man glauben, mit dem Bösen im Menschen muß man rechnen. Anders gesagt/gedacht: wer das Gute im Menschen beschwört, weckt womöglich das Böse im Menschen.
Der Buchhandel ist die einzige Branche, wo die Händler von der Ware, die sie verkaufen, buchstäblich nichts verstehen.
Was uns als Emanzipatriarchat der Frau als feministische Befreiung oder als androgyne Revolution oder sonstwas Tolles verkauft wird, ist in Wahrheit eine Zerfallserscheinung der Gattung Mensch.
Goethes Einwand gegen Beethovens Weltverachtung: wer die menschliche Gesellschaft detestabel findet, macht sie eben dadurch auch nicht genußreicher.
Politische Waren, falsch ausgelegt in dreifachem Sinn: trügerisch an der Ladentheke der Regierung prunkend, werden sie den Konsumenten vorgestreckt, die dann dafür teuer bezahlen müssen und obendrein mit lügnerischen Interpretationen versorgt werden.
Die Klappentexter sollten ihr Klappen halten und die Bücher selbst sprechen lassen.
Man muß es mit den Philosophemen halten wie mit französischen Schlössern: man besichtige sie, schlürfe in ihren Kellern aus ihrem bißchen vinum veritatis und fahre weiter.
Wer nichts ernst nimmt, ist ein Hohlkopf. Wer alles ernst nimmt, ist ein Strohkopf.
Die Traumdeuter der Antike versuchten, aus den Träumen die Zukunft zu entschlüsseln. Die Traumdeuter der Moderne versuchten, aus den Träumen die Vergangenheit zu entschlüsseln. Und alle rieten sie daneben.
Frankfurt, Bankfurt, Punkfurt, Krankfurt, Zankfurt, Frankfurz, Francopianofore, Dribbdebach, Mainhattan, Bankrottfurt.
Der Mensch hat ein Organ für die Utopie. Er darf es sich nur nicht kastrieren lassen.