Zitate von Waltraud Puzicha
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Unsere Vorfahren haben es weitgehend vermieden, über ihre Verhältnisse zu leben. Sie hatten Vertrauen in ihre Zukunft.
Wer mit Tintenfässern nach dem Teufel wirft, ist von allen guten Geistern verlassen.
Mit Geld könnte man die Armut aus der Welt schaffen, aber nicht die Dummheit, die immer wieder zur Armut zurückführt.
Für ein rechtes Rabenaas ist Sünde so faszinierend, daß man sie erfinden müßte, wenn es sie nicht gäbe.
Der Mensch scheint in kein Paradies zu passen. Wo Menschen auftauchen, schwinden Paradiese. Das fing schon mit dem Garten Eden an.
Es ist nicht logisch, einem Kind „aus Liebe“ das Leben zu schenken, allein schon im Hinblick auf Masern, Zahnschmerzen und Ziegenpeter.
Wenn die Menschheit sich ausrottet, weiß niemand mehr etwas von der Existenz Gottes.
Letztendlich können wir uns nur auf uns selbst verlassen. Und das auch nicht immer.
Zuviel des Guten führt zu Langeweile. Vom Bösen genügt schon wenig, um Hochspannung zu erzeugen.
Manche Menschen sind im Alter so vergeßlich, daß sie vergessen, daß sie schon früher vergeßlich waren.
Druck erzeugt Gegendruck, der zu Überdruck führt. Druck ist die erste Strophe der Katastrophe.
Jeder Vereinigung folgt in der Regel der Katzenjammer. Wir Schweizer wissen das. Gott schütze Europa!
Wünsche deinen Feinden nie den Tod. Einem Toten kann nichts Schlimmeres mehr passieren.
Was tut der Streber, wenn er die oberste Sprosse der Leiter erklommen hat? Er besorgt sich eine neue Leiter.
Der eine braut sein Süppchen wissenschaftlich aus der Ursuppe, der andere am himmlischen Herd und ein dritter auf dem Höllenfeuer. Wohl bekomm’s!
Früher wurde der Mensch mit der Natur nicht fertig. Heute wird die Natur mit dem Menschen nicht mehr fertig.
Alles ist moderner geworden. Auch der Sensenmann ist heutzutage häufig motorisiert.
Wen die Götter lieben, den holen sie früh zu sich. Und wen die Götter über alles lieben, dem ersparen sie es, geboren zu werden.
Viele Menschen brauchen zum Baden mehr Wasser als ein Kamel zum Trinken. Wenn Wasser knapp wird, wird man die Kamele abschaffen müssen.
Der tägliche kleine Erfolg ist es, der uns zufrieden und glücklich macht, nicht der seltene große.
Eine Altersliebe ist eine aufgeladene Batterie, die Leib und Seele noch einmal mit Strom versorgt.
April 1996: Der Frühling schleicht am Rande eines Tiefs dahin und kommt auf keinen grünen Zweig.