Zitate von Waltraud Puzicha
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Wer nicht an Gott glaubt, kommt nicht in den Himmel. Und wer nicht an den Teufel glaubt, der kommt auch nicht in die Hölle.
Wenn wir uns zwischen zwei Übeln entscheiden müssen, erscheint uns das kleinere oft schon als Glück.
Entbehrungen steigern das Verlangen. Regelmäßiger Genuß hält unsere Begierden im Zaum.
Wer Eigennutz vor Gemeinnutz stellt, ist ein Nichtsnutz. Wer aber profitiert vom Gemeinnutz?
Wer seine Glut durch den Winter bringen konnte, braucht im Frühling nur noch die Asche aus dem Gemüt zu schütteln, dann brennt er wieder.
Herbst. Der Wind streicht verdrossen über die leeren Felder. Nichts bietet ihm Widerstand. Aber er findet auch nichts, das er umarmen könnte.
Kritik ist die Schwerkraft, die uns auf den Boden der Tatsachen zurückholt, wenn wir mal abheben.
Unser Erfolg hängt zum größten Teil davon ab, ob es uns gelingt, aus Mitmenschen Mitspieler zu machen.
Unterschied zwischen Maßanzug und Lendenschurz: Maßanzug ist schick, Lendenschurz ist schicklich.
In jedem Horoskop steckt ein Körnchen Wahrheit, weil auch der Zufall eine gewisse Wahrscheinlichkeit hat.
„In vino veritas“ ist längst überholt. Bald werden wir froh sein, wenn der Wein überhaupt noch aus Trauben gemacht wird.
Der Wert eines Geschenks hängt nicht allein von seiner Größe ab, sondern vor allem, von dem Zeitpunkt, zu dem wir es brauchen.
Diktatur ist die Herrschaft einer kleinen Clique. Demokratie ist die Herrschaft mehrerer großer Cliquen.
Was ein prominenter Dummkopf von sich gibt, gilt beim Volke allemal mehr als das, was ein unbekannter Gescheiter sagt.
Der Unerfahrene glaubt an das Gute. Der Erfahrene hofft auf das Gute. Und der Weise lächelt über beide.
Langsam senkt sich die Nacht über den See, und die Wasserrosen schließen das weiße Schweigen in ihre Blütenkelche ein.
Der Glaube macht die Armen nicht reich, aber er hilft ihnen, die Armut leichter zu ertragen.
Wo sich Vater regelmäßig einen in die Socken kippt, steht der Familie das Wasser bis zum Hals.
Vor dem Teufel und vor Gott brauchen wir keine Angst zu haben. Aber die Menschen, die die Lehre davon verbreiten, haben schon ungezählte Opfer das Fürchten gelehrt.
Wie Sigmund Freud unsere Träume deutet, hätten wir uns in unseren kühnsten Träumen nicht träumen lassen.