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Wozu noch Satire schreiben? Selbst der World Energy Council (weltweiter Club der Energiemanager) hält es zumindest nicht mehr für ausgeschlossen, daß die Menschen die Erde für Menschen unbewohnbar machen. Aber bis das geschieht, bewohnen die Mitglieder gerne noch ihre Luxusvillen.
Wolfgang J. Reus"Alles, was entstanden ist", seufzte der Finanzminister, "muß aus dieser Definition heraus schon begrenzt sein. Das bedeutet aber nicht, daß es seine Grenzen nicht ausweiten kann ins Unendliche."
Wolfgang J. ReusKreativität ist angeblich ansteckend. Aber nur wenige wissen, daß sie auch anstrengend ist.
Wolfgang J. ReusDie Opposition meinte, sie nähme ihre Rolle als Opposition wahr. Das war das einzige, was wahr an der Opposition war...
Wolfgang J. ReusAus dem Nachlaß des Dichters: Hätte ich all das aufgeschrieben, was ich gedacht habe, hätte mir die Zeit gefehlt, zu denken.
Wolfgang J. ReusDas Leben ähnelt einem Gedicht mit der Refrain- und Endzeile Doch das Schicksal schreitet schnell.
Wolfgang J. ReusHeutzutage wollen die Menschen sogar das Glück mit Garantie, mit Rabatt, möglichst aus dem Katalog und natürlich alles inclusive.
Wolfgang J. ReusHunderte können, was ich nicht kann. Tausende können, was ich nicht kann. Millionen können, was ich nicht kann. Einer kann, was ich nicht kann. Na und?
Wolfgang J. ReusUnd dann war da noch der Physikstudent, der jammerte: "Gott weiß es, die Quantenphysik weiß es, nur ich weiß es nicht!"
Wolfgang J. ReusNach der automatischen Waschstraße für Kühe war es nur eine Frage der Zeit: Die erste in Frankreich in Betrieb genommene, computergesteuerte Waschstraße für Hunde. Kommentar des Testhundes: "Wuff!"
Wolfgang J. ReusDa steht der Philosoph schweigend und staunend: Früher hieß ein geflügeltes Wort 'Man kann zwar die Pferde zum Wasser führen, aber man kann sie nicht zwingen, zu saufen!' Heutzutage kann man sie - per Infusion - zwingen. Aber welch ein Fortschritt sollte das sein?
Wolfgang J. ReusEin Tiefpunkt menschlichen Geistes: Hundeastrologie in der Talkshow und Katzenastrologie in der Boulevardzeitung.
Wolfgang J. Reus"Wo fängt der Wahnsinn an?", fragte der Psychologe verzweifelt. "Wo hört der Wahnsinn auf?", antwortete der Politiker.
Wolfgang J. ReusDas Gute ist immer in einer schlechteren Position als das Böse, denn es kann und darf die Methoden des Bösen nicht anwenden, wenn es das Gute bleiben will und nicht selber das Böse werden will. Deswegen ist die einzige Chance des Guten die Mehrheit.
Wolfgang J. ReusWas die Menschen früher nur vermuten konnten, wissen sie seit der globalen Medienvernetzung genau: Nicht die Vernunft beherrscht die Realität, sondern der Wahnsinn.
Wolfgang J. Reus"Ich beanspruche doch nicht, im definitiven Besitz der Wahrheit zu sein", sprach der Philosoph zu seiner Ehefrau, "denn ich habe sie nicht. Aber ich verlange Respekt vor meinem Vorhaben, sie zu finden!"
Wolfgang J. ReusManche Gedanken sind wie in die Luft geworfene Vermutungen. Wenn sie wieder herunterfallen, können sie einen erschlagen.
Wolfgang J. Reus"Läßt du mich jetzt endlich zufrieden, Gott?", seufzte der Philosoph. "Bis zu deinem letzten Atemzug nicht!" lächelte dieser.
Wolfgang J. ReusKleiner Junge zur Mutter: "Wenn im Universum das Chaos regiert, warum muß es dann ausgerechnet in meinem Kinderzimmer ordentlich sein?"
Wolfgang J. ReusGott wird mir verzeihen, daß ich nicht die Wahrheit sage, sondern immer nur den Versuch wage, eine Wahrheit weiterzugeben...
Wolfgang J. ReusWas für eine Welt, in der Menschen getötet werden, um ihnen beizubringen, daß man Menschen nicht töten darf.
Wolfgang J. ReusNur ein bißchen Latein und Griechisch, ein bißchen Schiller und Goethe: dann entlarven sich viele sogar von "Journalisten" gelobte Politikersprüche als bestenfalls leicht abgewandelte Zitate...
Wolfgang J. ReusIn Lyon (Frankreich) wurden 10 000 künstliche Hundehaufen verteilt, um die Bürger für die Sauberkeit der Straßen zu sensibilisieren. Wenn das nicht K... ist.
Wolfgang J. ReusWenn Sie leben: Das Leben ist... (Was haben Sie denn erwartet, hi, hi, hi...) ... Leben!
Wolfgang J. ReusDichter zu sein, kann sich heutzutage keiner mehr leisten. Nicht einmal der Dichter!
Wolfgang J. ReusWären sie lieber die oder der: Ihre Intelligenz war so scharf, dass sie sich selber an ihr schnitt. Seine Dummheit war so groß, dass sie ihn vor allem schützte.
Wolfgang J. ReusKein Wunder, daß so viele Versager in Politik, Verwaltung und Management sitzen: In keinem anderen Beruf wird man bei völligem totalen Versagen nicht zur Rechenschaft gerufen, sondern mitunter sogar auch noch wegbefördert.
Wolfgang J. ReusWas ich schon lange erwarte: Einen Roman mit dem Titel "Der Titel raubt die Spannung..."
Wolfgang J. ReusDer Wirtschaftsprofi: Er hat sein Geld so angelegt, daß er bei einem Drittel nicht nachsehen muß, bei einem Drittel nicht nachsehen braucht und bei einem Drittel nicht nachsehen will, wie sich die Anlage entwickelt.
Wolfgang J. ReusEs gibt manche Dinge, die sind einfach zu schwierig, um sie anderen zu erklären. Das sind die wichtigsten.
Wolfgang J. ReusEs soll ja auch Leute geben, die tatsächlich glauben, Satiriker schrieben ihre Texte wirklich zum Spaß.
Wolfgang J. Reus"Selbst wenn sie irgend etwas ihnen völlig unsinnig Vorkommendes über sich sagen", lachte der Geheimdienst-Mann, "es gibt dennoch dadurch immer sofort eine Information über sie!"
Wolfgang J. ReusWer hätte das gedacht? Auch im 3. Jahrtausend gilt für die internationale Politik: Um belehrt werden zu können, muß man erst einmal belehrt werden wollen.
Wolfgang J. ReusDie Medienentwicklung läuft darauf hinaus, daß unsere Boulevardzeitungen bald mit deutschsprachigen Untertiteln erscheinen werden...
Wolfgang J. ReusDie Zeit der Universalgenies ist endgültig vorbei. Heute leben wir in der Zeit der universalen Nichtswisser.
Wolfgang J. ReusDer Angeber: Er erzählte allen, er werfe den Speer, den Hammer, den Diskus, aber alle waren sich einig, er würfe am besten die Flinte ins Korn...
Wolfgang J. ReusSie hatte ein Bild von ihrem Vorbild und wollte es nachbilden, aber mangels Bildung stand sie nur vor dem Bild und dachte nicht nach.
Wolfgang J. ReusNicht nur die Engel kommen vom Himmel. Auch alle Menschen. Denn sie bestehen aus Sternenasche.
Wolfgang J. Reus