Laßt euch nicht beirren von Übergängen.

Ach, in den Armen hab ich sie alle verloren, du nur, du wirst immer wieder geboren: weil ich niemals dich anhielt, halt ich dich fest.

Was wirst du tun, Gott? Ich bin bange.

Ist einer, der nimmt alle in die Hand, daß sie wie Sand durch seine Finger rinnen.

Die moderne Bauschablone Will mir wahrlich gar nicht passen.

Vergessen wir nie: Das Leben ist eine Herrlichkeit!

Meine ganze Kindheit steht immer um mich her.

Nur das Wahre ist groß, das wirklich Ehrliche.

Und dieser Frühling macht dich bleicher, in weite Wiesen will dein Fuß, dein Lied wird leis, dein Wort wird weicher, mit jedem Wink, mit jedem Gruß.

Nichts legt die Menschen so sehr im Irrtum fest wie die tägliche Wiederholung dieses Irrtums.

Man muß nicht ein Pflaster, weil es einmal gut getan hat, das ganze Leben aufgelegt lassen.

Mag auch die Spieglung im Teich Oft uns verschwimmen: Wisse das Bild.

Das Leben sagt immer zugleich: Ja und Nein. Er, der Tod, ist der eigentliche Ja-Sager. Er sagt nur: Ja.

Ist es möglich, daß alle diese Menschen eine Vergangenheit, die nie gewesen ist, genau kennen? Ist es möglich, daß alle Wirklichkeiten nichts sind für sie; daß ihr Leben abläuft, mit nichts verknüpft, wie eine Uhr in einem leeren Zimmer?

Wenn es zwei Menschen gelingt, die Weite in sich zu lieben, so gibt sie ihnen die Möglichkeit, einander immer in ganzer Gestalt und vor einem großen Himmel zu sehen.

Vergangenheiten sind dir eingepflanzt, um sich aus dir, wie Gärten, zu erheben.

Der Künstler ist ein Ding zwischen Mensch und Gott.

Freude ist unsäglich mehr als Glück, Glück bricht über die Menschen herein, Glück ist Schicksal – Freude bringen sie in sich zum Blühen, Freude ist einfach eine gute Jahreszeit über dem Herzen; Freude ist das Äußerste, was die Menschen in ihrer Macht haben.

Wie der Himmel ist, so sind die Nächte, und wie die Nächte sind, so ist die Stimme der Nachtigallen. Wo die Nächte weit sind, da ist ihr Klang tief, und sie holen ihn unendlich fernher und tragen ihn bis ans Ende.

Wie hoffnungsvoll ist der Einzelne doch immer wieder, wie wirklich, wie gutgewillt, wie reich, – wenn man dann die wirre trübe Menge sieht, begreift mans nicht, daß er sich in ihr so, gleichsam spurlos, verliert.

Vergangen nicht, Verwandelt ist, Was war.

Lerne, den geliebten Gegenstand mit den Strahlen deines Gefühls zu durchscheinen, statt ihn darin zu verzehren!

Deine Erfahrungen sollten nirgends umkehren, nicht erschrecken, an keinen Türen horchen, überall leise und aufrecht durchgehen wie starke pflegende Schwestern, die ans Handeln gewohnt sind, wo andere jammern.

Gab es je einen Mann, der nicht gespannt auf die Bühne seines eigenen Herzens geschaut hätte?

Die Vibration von jeder reinen tiefen Tätigkeit pflanzt sich nach allen Seiten gleichmäßig fort wie die Schwingung einer aus purer Freude geläuteten Glocke.

Traum ist ein Stück vom Leben.

Und das sind die Wünsche: Leise Dialoge Täglicher Stunden mit der Ewigkeit.

Die Frau hat seit Jahrhunderten die ganze Arbeit in der Liebe geleistet.

So sind die Menschen falsche Aristokraten. Sie glauben, ihr Reichtum beruhe darin, das Andenken großer Vorfahren zu feiern und zu preisen. Und dabei könnten sie um so vieles reicher sein, wenn sie ihre eigenen Möglichkeiten feiern und preisen wollten.

… aber warum bist du nicht hier.

Ich glaube nicht, daß das zerstörte Alte schon etwas Neues ist.

Meine Seele sei weit, sei weit, daß dir das Leben gelinge!

Und so manche Tanne ahnt, wie balde sie fromm und lichterheilig wird.

Das Leben ist durchaus nicht so konsequent wie unsere Sorgen, es hat viel mehr Einfälle und viel mehr Seiten als wir.

Dieses endgültig freie Jasagen zur Welt rückt das Herz auf eine andere Ebene des Erlebens.

Die Einsamkeit ist im Grunde nichts, was man wählen oder lassen kann. Wir sind einsam. Man kann sich darüber täuschen und tun, als wäre es nicht so. Das ist alles. Wieviel besser ist es aber, einzusehen, daß wir es sind, je geradezu, davon auszugehen.

Alldieweil Liebe bei Lieb ist, weiß Lieb nicht wie lieb Lieb ist; wenn aber Lieb von Lieb scheidet, weiß lieb Lieb wohl, was lieb Lieb war

Alles, was von Mensch zu Mensch übergeht an Einverständnis und gegenseitiger Freude, ist unverdient und nie verdienbar.

Ist nicht ein helfendes Leben ein zehnfaches?

Auch die Furcht ist kühn.

Ich glaube an das Alter, lieber Freund, Arbeiten und Altwerden, das ist es, was das Leben von uns erwartet.

Auch die Kunst ist nur eine Art zu leben. […]

Von Sevilla, offengestanden, hab ich, abgesehen von Sonne, nichts erwartet, und es gibt mir auch weiter nichts; wir haben einander nichts vorzuwerfen.

Wir ordnen’s, es zerfällt. Wir ordnen’s wieder – und zerfallen selbst.

Jeder schafft die Welt neu mit seiner Geburt; denn jeder ist die Welt.

Wie hab ich das gefühlt, was Abschied heißt. Wie weiß ich’s noch: ein dunkles, unverwund’nes, grausames Etwas, das ein schön verbund’nes noch einmal zeigt und hinhält und – zerreißt.

Jeder Engel ist schrecklich.

Sei jedem Abschied voraus!

Tanzt die Orange. Wer kann sie vergessen, wie sie, ertrinkend in sich, sich wehrt wider ihr Süßsein. Ihr habt sie besessen. Sie hat sich köstlich zu euch bekehrt. Tanzt die Orange.

Es ist nicht unmöglich, daß wir anders geworden sind durch die Macht eines einsamen Dichters, der vor Hunderten von Jahren gelebt hat und von dem wir nichts wissen.