Rainer Maria Rilke Zitate

seite 4

«23456»

Bedenk', ist irgend Leben mehr erlebt Als deiner Träume Bilder? Und mehr dein? Du schläfst allein. Die Türe ist verriegelt. Nichts kann geschehn. Und doch von dir gespiegelt, Hängt eine fremde Welt in dich hinein.

Rainer Maria Rilke

Alle Kraft, die wir fortgeben, kommt erfahren und verwandelt wieder über uns.

Rainer Maria Rilke

Es gibt kein ärgeres Gefängnis als die Furcht, einem Liebenden weh zu tun.

Rainer Maria Rilke

Das sind die Ereignisse und die Werte in der Welt: daß man immer wieder von einem hört, der Dinge, die man dunkel dachte, gesagt, und Dinge, die man in guten Stunden gesagt, getan hat. Daran wächst man.

Rainer Maria Rilke

XXVI Matt durch der Tale Gequalme wankt Abend auf goldenen Schuhn, - Falter, der träumend am Halme hangt, weiß nichts vor Wonne zu tun. Alles schlürft heil an der Stille sich. - Wie da die Seele sich schwellt, daß sie als schimmernde Hülle sich legt um das Dunkel der Welt.

Rainer Maria Rilke

Stillen Umgang mit dem inneren Gesetz!

Rainer Maria Rilke

Kunst heißt, nicht wissen, daß die Welt schon ist, und eine machen.

Rainer Maria Rilke

Wenn dein Alltag dir arm erscheint, klage ihn nicht an.

Rainer Maria Rilke

Die meisten Menschen wissen gar nicht, wie schön die Welt ist und wieviel Pracht in den kleinsten Dingen, in einer Blume, einem Stein, einer Baumrinde oder einem Birkenblatt sich offenbart.

Rainer Maria Rilke

Fürstin, wissen Sie, dass ich eine einzige Sehnsucht hätte: nach Toledo zu reisen.

Rainer Maria Rilke

Das Schicksal wird nicht außerhalb des Menschen bestimmt, sondern entsteht aus ihm selbst.

Rainer Maria Rilke

Sich der Natur zuwenden, das Ewige dem Vergänglichen, das im tiefsten Gesetzmäßige dem vorübergehend Begründeten vorziehen!

Rainer Maria Rilke

Nirgends, Geliebte, wird die Welt sein, als innen. Unser Leben geht hin mit Verwandlung. Und immer geringer verschwindet das Außen.

Rainer Maria Rilke

Und in den dunklen Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Rainer Maria Rilke

Wenn der Alltag dir arm erscheint, klage ihn nicht an - klage dich an, daß du nicht stark genug bist, seine Reichtümer zu rufen, denn für den Schaffenden gibt es keine Armut.

Rainer Maria Rilke

Und mit kleinen Schritten gehen die Uhren neben unserem eigentlichen Tag.

Rainer Maria Rilke

Alles, was vielleicht einmal vielen möglich sein wird, kann der Einsame jetzt schon vorbereiten.

Rainer Maria Rilke

Verwandlung ist nicht Lüge.

Rainer Maria Rilke

Wenn ich will, dass etwas nicht gewesen sei, wenn ich einem Erlebnis das Recht nehmen will, in meiner Vergangenheit zu bleiben, - so beginne ich mit dieser Sekunde. Was? Ich beginne.

Rainer Maria Rilke

Als war ich von dem Skorpion gestochen und hoffte Heilung durch dasselbe Tier.

Rainer Maria Rilke

Gott lieben heißt eintreten, gehen, stehen, ausruhen und überall in der Liebe Gottes sein.

Rainer Maria Rilke

Das Erlösende, das im Handeln liegt, diese unsagbare Befreiung vom Zufall und seinen Gefahren, diese Macht, die aus dem einfachsten Tun kommt.

Rainer Maria Rilke

Nur eine schmale Wand ist zwischen uns, durch Zufall; denn es könnte sein: ein Rufen deines oder meines Munds - und sie bricht ein ganz ohne Lärm und Laut.

Rainer Maria Rilke

Und der Mut ist so müde geworden und die Sehnsucht so groß.

Rainer Maria Rilke

Nah ist nur Inneres, alles andere fern. Das Äußerliche kennt keine Nähe.

Rainer Maria Rilke

Das Versagen darf keine Enttäuschung sein für die, die das Äußerste beginnen und sich im bescheiden Proportionierten nicht ansiedeln.

Rainer Maria Rilke

Wenn die Kinder kommen und mit ihnen die Gegenwart und die Sorge um die nahe Zukunft, statt um die fernste, da verschieben sich alle Maße: das Entlegene ist nicht mehr wichtig, nur das Gestern ist es; und das Morgen ist mehr als die Ewigkeit.

Rainer Maria Rilke

Aushalten und Geduld haben, keine Hilfe erwarten als die ganz große, nahezu wunderbare!

Rainer Maria Rilke

Daß wir erschraken, da du starbst, nein, daß dein starker Tod uns dunkel unterbrach, das Bisdahin abreißend vom Seither: das geht uns an; das einzuordnen wird die Arbeit sein, die wir mit allem tun.

Rainer Maria Rilke

Leben, Geduld haben, arbeiten und keinen Anlass zur Freude versäumen.

Rainer Maria Rilke

Wer weiß, wer ich bin? Ich wandle und wandle mich.

Rainer Maria Rilke

Ist es möglich, daß man glaubte, nachholen zu müssen, was sich ereignet hat, ehe man geboren war? Ist es möglich, daß man jeden erinnern müßte, er sei ja aus allen Früheren entstanden, wüßte es also und sollte sich nichts einreden lassen von den anderen, die anderes wüßten?

Rainer Maria Rilke

Unsere Wirrnisse sind seit je ein Teil unserer Reichtümer gewesen.

Rainer Maria Rilke

Jeder erlebt schließlich nur einen Konflikt im Leben, der sich nur immer anders vermummt und anderwo heraustritt.

Rainer Maria Rilke

Lieben ist... ein erhabener Anlaß für den einzelnen, zu reifen, in sich etwas zu werden, Welt zu werden für sich um eines anderen willen, es ist ein großer unbescheidener Anspruch an ihn, etwas, was ihn auserwählt und zu Weitem beruft.

Rainer Maria Rilke

Das Übervollsein des Tages ist der völligen Leere gleichzusetzen.

Rainer Maria Rilke

Die Kunst [...] ist [...] die weitere, unbescheidenere Liebe.

Rainer Maria Rilke

Das Alleinsein stellt zunächst nur eine Art seelischen Gipsverband dar, in dem etwas heilt.

Rainer Maria Rilke

Wer spricht vom Siegen? Überstehen ist alles!

Rainer Maria Rilke

Blühe, blühe, Blütenbaum, balde kommt das Reifen. Blühe, blühe, Blütenbaum. Meiner Sehnsucht schönsten Traum lehr mich ihn begreifen.

Rainer Maria Rilke

Nicht ist die Liebe gelernt.

Rainer Maria Rilke

Tage weben aus leuchtender Sonne dir deinen Purpur und Hermelin, und, in den Händen Wehmut und Wonne, liegen die Nächte vor dir auf den Knien.

Rainer Maria Rilke

O und die Nacht, die Nacht, wenn der Wind voller Weltraum uns am Angesicht zehrt -, wem bliebe sie nicht, die ersehnte, sanft enttäuschende, welche dem einzelnen Herzen mühsam bevorsteht. Ist sie den Liebenden leichter? Ach, sie verdecken sich nur mit einander ihr Los.

Rainer Maria Rilke

Güte ist, wie alle so genannten Tugenden, nicht etwas Vorhandenes, blind Wirkendes, sondern angewandtes eigenes Erleben auf fremde Dürftigkeit.

Rainer Maria Rilke

Will dir den Frühling zeigen, der hundert Wunder hat. Der Frühling ist waldeigen und kommt nicht in die Stadt.

Rainer Maria Rilke

Darfst das Leben mit Würde ertragen, nur die Kleinlichen macht es klein; Bettler können dir Bruder sagen, und du kannst doch ein König sein.

Rainer Maria Rilke

Kräfteverbrauch muß immer Kräftesteigerung sein.

Rainer Maria Rilke

Da wachsen Kinder auf an Fensterstufen, die immer in demselben Schatten sind, und wissen nicht, daß draußen Blumen rufen zu einem Tag voll Weite, Glück und Wind, - und müssen Kind sein und sind traurig Kind.

Rainer Maria Rilke

In einer guten Ehe ernennt einer den anderen zum Beschützer seines Alleinsein.

Rainer Maria Rilke

Kürzer sind die Gebete im Bett. Aber inniger.

Rainer Maria Rilke
«23456»

anderen Autoren