Es gibt nur Jugendfreunde, und später erfährt man, daß es auch solche nicht gibt.

Dauerhafte Freundschaft beruht auf dem Verzicht gegenseitiger Hilfe.

Die Eifersucht entdeckte die Liebe.

Auf die poetische Wirkung allein hat sich die Natur bei der Liebe nicht verlassen, um so mehr auf die Brutalität.

Würden die Künstler nur geschmackvolle Werke schaffen, ich glaube, sie hätten kein Publikum mehr.

Man hat mehr Scharfsinn darauf verwendet, das Kleid dem Körper, als den Ausdruck dem Gedanken anzupassen.

Oft grüßt der Zufall, ohne dass wir danken, öfter noch grüßen wir, ohne dass er dankt.

Selbstmörder! Dies entehrende Wort konnten nur Menschen erfinden ohne Herz – also ohne Leiden.

Von der Liebe zur Freundschaft ist nur ein Schritt – aber einer zurück.

Es wäre doch zwecklos: daher soll man den Toten nichts Böses nachsagen – nur den Lebenden.

Wer kein Menschenfeind werden will, gewähre und beanspruche keine Hilfe.

Man kann die Menschen durch Maximen nicht bessern, aber vor einander warnen.

Bei Verlusten, die das Herz erleidet, ist Kummer oft der einzige Trost.

Wer unfähig ist, sich zu Gunsten seiner Mitmenschen zu täuschen oder zu belügen, lebt in einer zu verächtlichen Welt.

Nur Prätendenten zeigen, wie sehr man ein Volk lieben kann.

Ehrenmann! Diesen Titel verdankt man zuweilen nur Entehrungen.

Das eigne Wohlbefinden beruhigt so sehr über das aller andern.

Der Weg zu einem Orden ist oft so steil, daß man auf allen Vieren hinkriechen muß.

Der schmerzlichste Verlust ist ein entgangener Gewinn.

Es gibt allerdings angeborene Tugenden: solche, die uns Vorteile sichern.

Ganz wird doch nur die Natur die Frauenfrage lösen können.

Geld! Also fast alle Talente drückt dies nüchterne Wort aus?

Nicht der Zweifel an Gott – die Menschen machen einen zum Atheisten.

Die meisten wären glücklich, wenn sie alles verkehrt gemacht hätten.

Wer unsere Geduld auf eine außerordentliche Probe stellen will, muß uns loben.

Wer mit der Welt fortschreiten will, muß vor allem hartherzig werden.

O ja, es gibt eine platonische Liebe – aber nur unter Eheleuten.

Gäbe es einen freien Willen, wer würde diese Welt betreten, wer sie verlassen?

Den aufrechtesten Gang haben Kleine und Bucklige.

Unablässig stehen wir Wache vor unsern Mienen.

Die öffentliche Meinung ist oft das stärkste Band der Ehe.

Die Frauen müßten uns zum Wahnsinn treiben, wenn man Wunder lange anstaunen könnte.

Der Schmeichler lügt, auch wie er zuhört.

Am mitleidigsten ist immer, wer nicht helfen kann.

Es gibt Reiche, die gerne reich zu werden wünschen, nur um Almosen geben zu können.

Es gibt Vorurteile, an die man sich klammern muß, um nicht alle Ideale zu verlieren.

Ein Greis sagte: Über das gegenwärtige Alter tröstet nur das zukünftige.

Die Gesellschaft gleicht einem Maskenball, auf dem sich niemand demaskiert.

Eine Hölle nach dieser Welt? Welche Phantasie!

Der Stil ist der Mensch?… Gibt es so wenig gute Menschen?

Angebotene Gefälligkeiten sind oft Bittschriften.

Zum Ebenbild Gottes muß ein falsches Original gesessen haben.

Es gibt keinen strengeren Moralisten als den Betrüger, wenn er betrogen wird.

Es gibt keine mächtigere Stütze der Sittlichkeit als den Neid.

Kein Vater läßt sich seine Verwandtschaft so teuer bezahlen wie der Landesvater.

Kehrt der Feinschmecker zur Natur zurück, praßt er bei trockenem Brot.

Wer einen Gewinn mit uns teilen soll, den lernt man rasch kennen.

Um in Gesellschaft für geistreich zu gelten, muß man über jede Art von Schmeichelei verfügen.

Die Verbrechen andrer entdeckt man fast mit mehr Freude als Entrüstung.

Wir verlangen ungeduldiger, als wir gewähren.