Emanuel Wertheimer Zitate
seite 6
Der Mensch bedarf des Lobes fast wie der Nahrung.
Emanuel WertheimerDer Anblick der Armut ist oft so ergreifend, daß man gerührt ein Almosen – für sich beiseite legt.
Emanuel WertheimerAuch das Gewissen richtet sich nach dem Erfolg.
Emanuel WertheimerDie Liebe umfaßt alles, nur nicht die Zukunft.
Emanuel WertheimerDem Glück der Menschen fehlt nur die Genügsamkeit der Tiere.
Emanuel WertheimerWer Geist besitzt, macht unerfüllbare Ansprüche an die Gesellschaft.
Emanuel WertheimerDas Mitleid urteilt oft falsch, handelt aber immer richtig.
Emanuel WertheimerDie Sorgen kommen gerne nachts, wenn man allein ist und Zeit hat, sich ihnen ganz zu widmen.
Emanuel WertheimerDie Sorgen um die Welt stören kaum das Mittagschläfchen.
Emanuel WertheimerPhantasie sei beflügelte Natur!
Emanuel WertheimerWenn ein Dummkopf uns lobt, ist er nicht mehr so dumm.
Emanuel WertheimerMan verwest weder nach seinem Rang noch nach seinem Glaubensbekenntnis; der Natur fehlt noch immer die nötige Ehrfurcht vor unsern Torheiten.
Emanuel WertheimerDie Gelegenheit, Gutes zu thun, stimmt selten so fromm wie Glockengeläute, Weihrauch und bunte Fensterscheiben.
Emanuel WertheimerMan kann alles überschätzen, nur nicht die Eitelkeit und die Selbstsucht der Menschen.
Emanuel WertheimerDie meisten Tugenden verdanken wir der Klugheit.
Emanuel WertheimerWenn es keinen Besitz gäbe, wären fast alle Tugenden entbehrlich.
Emanuel WertheimerDer schmerzlichste Verlust ist ein entgangener Gewinn.
Emanuel WertheimerMancher hält dich für einen Dieb, weil du dich von ihm nicht bestehlen läßt.
Emanuel WertheimerEin guter Gedanke hat fast nichts an.
Emanuel WertheimerFremde Erfahrungen streifen das Gedächtnis, eigne verleihen Fähigkeiten.
Emanuel WertheimerWer unfähig ist, sich zu Gunsten seiner Mitmenschen zu täuschen oder zu belügen, lebt in einer zu verächtlichen Welt.
Emanuel WertheimerDie Mittelmäßigkeit geht daran vorüber, das Talent bemerkt einen Grashalm, das Genie ein Wunder.
Emanuel WertheimerMan kann vielleicht Geist nachahmen, aber nicht Empfindung.
Emanuel WertheimerMit den Jahren gewöhnt man sich viel Gutes ab – selbst das Gewissen.
Emanuel WertheimerAm gewissenhaftesten erfüllt man eine Pflicht, die Gewissenlosigkeit erfordert.
Emanuel WertheimerDie letzte Ehre, die man einem Toten erweist, ist manchmal die erste.
Emanuel WertheimerDen Gutherzigen schätzt man, weil er nicht merkt, daß man ihn mißbraucht.
Emanuel WertheimerSorgen sind gute Gedächtnisübungen.
Emanuel WertheimerDie Schulen bilden furchtsame Denker: Unterthanen!
Emanuel WertheimerIch glaube, die Tränen sind den Frauen gegeben, um über die Männer zu lachen.
Emanuel WertheimerMan muß den Menschen Tugenden einreden, um sie durch Eigenschaften zu bessern, die sie nicht besitzen.
Emanuel WertheimerDer Greis glaubt, alles zittere, die ganze Natur schleiche auf Krücken.
Emanuel WertheimerWer unter schönen Frauen viel Geist zeigt, hat wenig Herz.
Emanuel WertheimerIn der Ungleichheit geht uns die Natur mit schlechtestem Beispiel voran und mit noch schlechterem folgen wir.
Emanuel WertheimerDie Gesetze strafen nicht so viel Vergehen, als sie Unrecht schützen, sie sind da, um vor allem den großen Lügen Achtung zu verschaffen.
Emanuel WertheimerAm meisten erbarmt sich des Unglücklichen noch die Hoffnung.
Emanuel WertheimerWir trösten oft aus Bequemlichkeit, öfter noch aus Geiz.
Emanuel WertheimerDie Religion hinterließ fast nichts als ihren ceremoniellen Teil, dem man als bequemstes, billigstes Andachtsmittel das Gebet entnimmt, da es meist nur Wünsche enthält.
Emanuel WertheimerBücher vermehren sich jetzt fast rascher als Menschen – aus Unfruchtbarkeit?
Emanuel WertheimerOhne Talent als Genie zu gelten – die Lösung dieses Problems ist unsrer Zeit endlich gelungen.
Emanuel WertheimerGegenwärtiges Glück verstehen wenige zu genießen.
Emanuel WertheimerDer Unempfindliche kann selbst das Genie an sich zweifeln machen. Ich glaube, Champagner, von einem Phlegmatiker getrunken, hält sich für Wasser.
Emanuel WertheimerUm das Glück zu ersetzen, braucht man zu viel Verstand und zu wenig Moral.
Emanuel WertheimerDer Hunger besitzt eine drohende Ungeduld: indem er uns der menschlichen Stärke beraubt, verleiht er uns die Kraft des Tieres.
Emanuel WertheimerLoben hört sich auch der Taube.
Emanuel WertheimerWir entschädigen uns durch Habsucht, sobald wir unsrer Genusssucht nicht mehr gewachsen sind.
Emanuel WertheimerMit den Jahren begnügt man sich mit immer anspruchsloserem Trost.
Emanuel WertheimerWas den Egoisten verrät, das ist die mangelnde Geduld der Verstellung.
Emanuel WertheimerWährend des Denkens darf man weder einer Nation, noch einer Konfession angehören.
Emanuel WertheimerManche Philosophen fordern zu ihrem Verständnis mehr Verstand, als sie selbst besitzen.
Emanuel Wertheimer