Zitate von Friedrich II. der Große
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Die nützlichen Künste sind die älteren Schwestern der schönen Künste; sie müssen notwendigerweise diesen vorangehen.
Es ist leichter, eine gewisse Gattung von Leuten zum Reden als sie zum Schweigen zu bringen.
Wer ist so vermessen unter uns, zu behaupten, sein Weg sei allein der richtige?
Unwissenheit läßt sich nur durch Bescheidenheit und Gelehrigkeit einigermaßen entschuldigen.
Und wie das Wachs den Eindruck des Siegelrings annimmt, so wird das Leben der Sterblichen durch Beispiele gebildet.
Ich glaube, daß Mitleid und der Wunsch, einen Nothleidenden zu trösten, bei den meisten Menschen angeborene Tugenden sind.
Es finden sich zu allen Dingen Grundsätze, allein dabei muß es nicht verbleiben, sondern man muß sich bemühen, über diese Sache selbst zu denken, auch sie fleißig üben, um in diesen Grundsätzen geschickt und geläufig zu werden.
Wenn Fürsten Krieg wollen, so beginnen sie ihn und lassen dann einen arbeitsamen Rechtsgelehrten kommen, der beweist, daß es also Recht sei.
Große Männer sind Verfolgungen ausgesetzt. Sind nicht die Bäume, deren Wipfel an die Wolken ragen, den Stürmen mehr preisgegeben als die Sträucher, die in ihrem Schatten wachsen?
Ohne Zweifel haben die Menschen ihre Schwachheiten, ohne Zweifel ist die Vollkommenheit nicht ihr Erbtheil; ich selbst fühle das und bin überzeugt, wie ungerecht es ist, von anderen das zu fordern, was man selbst weder zu leisten noch zu erfüllen vermöchte.
Es ist freilich wahr, daß die Großen nicht alles Gute vollbringen, dessen sie fähig sind.
Das Meisterstück eines geschickten Mannes ist, jede Sache zur rechten Zeit und á propos zu tun.
Ich bin gewissermaßen der Papst der Lutheraner und das kirchliche Haupt der Reformierten.
Wäre nur eine Religion in der Welt, so würde sie stolz und zügellos despotisch sein.
Freund, du hast recht, wenn du glaubst, daß ich viel arbeite. Ich tue es, um zu leben; denn nichts hat mehr Ähnlichkeit mit dem Tode als Müßiggang.
Ihr müßt wissen, daß der geringste Bauer, ja, was noch mehr ist, der Bettler, ebensowohl ein Mensch ist, wie Seine Majestät sind, und denen alle Justiz gewährt werden muß, indem vor der Justiz alle Leute gleich sind.
Ich glaube, man müßte nach dem Vorbild der Griechen und Römer die Bestimmung treffen, dass die Söhne erst mit 26 Jahren mündig werden.
Die Parteilichkeit oder Unparteilichkeit des Geschichtsschreibers bestimmt das Urtheil des Publikums und der Nachwelt.
Es gibt nur ein sicheres und unfehlbares Mittel, sich einen guten Ruf in der Welt zu erhalten: nämlich das wirklich zu sein, was man vor der Welt scheinen möchte.
Wer sich an die Phantasie der Menschen wendet, wird immer den besiegen, der auf ihren Verstand einwirken will.
Es gibt kein Gefühl, das von unserem Wesen so unzertrennlich wäre, als das der Freiheit.
Wenige Menschen denken, aber jeder Mensch kann von der einfachen Erzählung einer Begebenheit gerührt werden.
Ich bin der Meinung, daß eine Sache nur geschrieben zu werden verdient, in so weit sie verdient, behalten zu werden.
Nichts ist so trügerisch, als die Menschen nach ihrem Ruf zu beurtheilen. Man kann in dem Urtheil über große Männer nicht vorsichtig genug sein.
Die Streitigkeiten der Gelehrten entstehen gewöhnlich aus übermäßigem Ehrgeiz und unersättlicher Begierde, sich einen Namen zu machen, oder aus Neid, den geringeres Verdienst gegen den Glanz des höheren hegt, der es verdunkelt.
Frechheit empört, Schwäche rührt; nur feige Seelen rächen sich an überwundenen Feinden, und ich gehöre nicht zu dieser Zahl.
Das ist ein Mittel, das Paradies nicht zu verfehlen: auf der einen Seite einen Mathematiker, auf der anderen einen Jesuiten; mit dieser Begleitung muss man seinen Weg machen, oder man macht ihn niemals.
Es ist besser, gar nichts zu schreiben, als Widersprüche und Armseligkeiten zu sagen.
Wer das Vorhandensein eines höheren Wesens nicht zugibt, das dieses Weltall erhält, muß seinen gesunden Menschenverstand verloren haben.
Alle Religionen sind gleich und gut, wenn nur die Leute, die sie ausüben, ehrliche Leute sind; und wenn Türken und Heiden kämen und wollten das Land bevölkern, so wollen wir ihnen Moscheen und Kirchen bauen.
Lassen wir den Mathematiker und den Theologen beiseite, weil der Klarheit und Anschaulichkeit des Ersteren nichts hinzuzufügen ist und man an der Volksmeinung, die der Letztere vertritt, keinen Anstoß nehmen soll.
Keine Einsamkeit ist so abgeschlossen, keine Pflicht so mächtig, keine Leidenschaft so stark, das ich dadurch meinen Freunden unzugänglich werden könnte.
Ob mit dem Lorbeer oder dem Diadem geschmückt, immer werde ich meine Ruhe nur in meinem eigenen Herzen suchen.
Zwei Hauptmotive leiten die Menschen: Furcht vor Strafe und Hoffnung auf Belohnung.
Hunde haben alle guten Eigenschaften des Menschen, ohne gleichzeitig ihre Fehler zu besitzen.
Das einzig Wirkliche, was wir auf der Welt haben, ist das Leben. Mir scheint, daß jeder vernünftige Mensch es zu erhalten suchen müßte.
Es ärgert mich, wenn ich sehe, welche Mühe man sich gibt, um unter diesem rauhen Himmel Ananas, Pisang und andere exotische Pflanzen zu ziehen und wie geringe Sorgfalt man auf das menschliche Geschlecht verwendet.
Einem Helden sagen, daß er gefehlt habe, heißt, ihm in Erinnerung bringen, daß er ein Mensch ist.