Zitate von Friedrich Schiller
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Die Musik darf nie Worte wählen und sich mit kleinlichen Spielereien abgeben, sondern muß nur dem Geist der Poesie im ganzen folgen.
Die Aufklärung des Verstandes, deren sich die verfeinerten Stände nicht ganz mit Unrecht rühmen, zeigt im ganzen so wenig einen veredelnden Einfluß auf die Gesinnungen, daß sie vielmehr die Verderbnis durch Maximen befestigt.
Im Gewebe unseres Lebens spielen Zufall und Plan eine gleich große Rolle; den letzteren lenken wir, dem ersteren müssen wir uns blind unterwerfen.
Ein guter Tag fängt an mit Gottes Preis; ’s ist kein Geschäft so eilig als das Beten.
Nur gegenwärtige Vorteile oder gegenwärtige Übel sind es, welche das Volk in Handlungen setzen, und diese darf eine gute Staatskunst nicht abwarten.
Der Wille des Menschen ist ein erhabener Begriff, auch dann, wenn man auf seinen moralischen Gebrauch nicht achtet. Schon der bloße Wille erhebt den Menschen über die Tierheit; der moralische erhebt ihn zur Gottheit.
An dem Himmel herauf mit leisen Schritten Kommt die duftende Nacht; ihr folgt die süße Liebe. Ruhet und liebet, Phöbus, der liebende, ruht.
Den blut’gen Lorbeer geb ich hin mit Freuden Für’s erste Veilchen, das der März uns bringt.
Das ist das Fluchgeschick der Könige, Daß sie, entzweit, die Welt in Haß zerreißen Und jeder Zwietracht Furien entfesseln.
Ein erleuchteter Verstand hingegen veredelt auch die Gesinnungen – der Kopf muß das Herz bilden.
Es ist bekannt, wie viel mächtiger die Furcht, ein gegenwärtiges Gut zu verlieren, das Gemüth zu bestimmen pflegt, als die Begierde, ein längst verlornes wieder zu gewinnen.
Das Belebende Nur an des Lebens Gipfel, der Blume, zündet sich Neues In der organischen Welt, in der empfindenden, an.
Aus der bezaubernden Einfalt der Züge (der Frauen) leuchtet der Menschheit Vollendung und Wiege, des Engels Gewalt.
Bescheidenes Mißtrauen zu sich selbst ist zwar immer das Kennzeichen des wahren Talents, aber auch der Mut steht ihm gut an.
Das eben ist der Fluch der bösen Tat, dass sie, fortzeugend, immer Böses muss gebären.
Alle Kunst ist der Freude gewidmet, und es gibt keine höhere und keine ernsthaftere Aufgabe, als die Menschen zu beglücken.
Jedes Lob, auch wenn es noch so verdient ist, ist Schmeichelei, wenn man es an die Großen richtet.
Toren sind’s, die von ewiger Liebe schwatzen. Ewiges Einerlei widersteht, Veränderung nur ist das Salz des Vergnügens.
Ein frohes, heiteres Gemüt ist die Quelle alles Edlen und Guten; das Größte und Schönste, was je geschah, floß aus einer solchen Stimmung.
Strauchelt der Gute, und fällt der Gerechte, Dann jubilieren die höllischen Mächte.
Aufgabe Keiner sei gleich dem andern, doch gleich sei jeder dem Höchsten. Wie das zu machen? Es sei jeder vollendet in sich.
Zürne der Schönheit nicht, daß sie schön ist, daß sie verdienstlos wie der Lilie Kelch prangt durch der Venus Geschenk! Laß sie die Glückliche sein; du schaust sie, du bist der Beglückte! Wie sie ohne Verdienste glänzt, so entzückt sie dich.
Dem Manne zur liebenden Gefährtin ist das Weib geboren; wenn sie der Natur gehorcht, dient sie am würdigsten dem Himmel.
Der Vorzug Über das Herz zu siegen, ist groß, ich verehre den Tapfern, Aber wer durch sein Herz sieget, er gilt mir doch mehr.
Der Meister kann die Form zerbrechen Mit weiser Hand, zur rechten Zeit; Doch wehe, wenn in Flammenbächen Das glüh’nde Erz sich selbst befreit!
Alle andere Dinge müssen; der Mensch ist das Wesen, welches will. Eben deswegen ist des Menschen nichts so unwürdig, als Gewalt zu erleiden, denn Gewalt hebt ihn auf.
Das Geschenk liberaler Grundsätze wird Verräterei an dem Ganzen, wenn es sich zu einer noch gärenden Kraft gesellt und einer schon übermächtigen Natur Verstärkung zusendet.
Die Heimat ist also wohl das Teuerste, was Menschen besitzen! O, und teurer als die Zunge aussprechen kann.