Zitate von Friedrich Schiller
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Die Realität der Dinge ist ihr Werk; der Schein der Dinge ist des Menschen Werk, und ein Gemüt, das sich am Scheine weidet, ergötzt sich schon nicht mehr an dem, was es empfängt, sondern an dem, was es tut.
Die Römer und Batavier kriegen menschlich, denn sie kriegen nicht für die Religion.
Es ist nicht immer die lebhafte Vorstellung seines Stoffs, sondern oft ein Bedürfnis nach Stoff, ein bestimmter Drang nach Ergießung strebender Gefühle, was Werke der Begeisterung erzeugt.
Weil das Glück aus seiner Tonnen die Geschicke blind verstreut, freue sich und jauchze heut, wer das Lebenslos gewonnen!
Hundertmal werd ich’s euch sagen und tausendmal: Irrtum ist Irrtum! Ob ihn der größte Mann, ob ihn der kleinste beging.
Warum tadelst du manchen nicht öffentlich? Weil er mein Freund ist, wie mein eignes Herz tadl‘ ich im Stillen den Freund.
Arglist krümmt sich auf täuschenden Irrwegen zu Zielen fort, welche sie nie oder nur zu eigener Schande erreicht.
Rang und Macht, die lächerlichen Flitter, Fallen ab am Tage des Gerichts, Fallen ab wie Blätter im Gewitter, Und der Pomp – ist Nichts!
Kannst du des Herzens Flammentrieb nicht brechen, dann fordere Tugend, dieses Opfer nicht.
Hat unsere Seele nur einmal Entsetzen genug in sich getrunken, so wird das Auge in jedem Winkel Gespenster sehen.
Es giebt Menschen, die immer studieren, immer lernen und im Grunde auch viele Kenntnisse haben; aber sie liegen in einen dunklen Schleier gehüllt, und es fehlt ihnen an Klarheit, das eingesammelte ins Leben übertragen zu können, wodurch doch allein alles Wissen erst Wert bekommt.
Siehe, die Gottheit ermüdet nicht in ihrem Erbarmen, und wir armseligen Würmer gehen schlafen mit unserem Groll.
Eine Wahrheit ist es, die, gleich einer festen Achse, gemeinschaftlich durch alle Religionen und alle Systeme geht – „Nähert euch dem Gott, den ihr meinet.“
Mir ekelt vor diesem tintenklecksenden Säkulum, wenn ich in meinem Plutarch lese von großen Menschen.
Jeder Schriftsteller von Verdienst hat in der lesenden Welt seinen eigenen Kreis, und selbst der am meisten gelesene hat nur einen größern Kreis in derselben. So weit ist es noch nicht mit der Kultur der Deutschen gekommen, daß sich das, was den Besten gefällt, in jedermanns Händen finden sollte.
Wem der Teufel ein Ei in die Wirtschaft gelegt hat, dem wird eine hübsche Tochter geboren.
Aus der Wolke Quillt der Segen, Strömt der Regen, Aus der Wolke, ohne Wahl, Zuckt der Strahl!
Themis selber führt den Reigen, und mit dem rechten Stab mißt sie jedem seine Rechte.
Uns bleibet der Liebe beglückender Ton, sie sei es, woran meine Seele sich weide, bis einst mit dem Leben die Liebe entflohn.
Größe für sich allein kann wohl Bewunderung und Schrecken, aber nur die legale Größe Ehrfurcht und Unterwerfung erzwingen.
Gefährlich ist’s, ein Mordgewehr zu tragen, und auf den Schützen springt der Pfeil zurück.
Denn wo das Strenge mit dem Zarten, wo Starkes sich und Mildes paarten, da gibt es einen guten Klang. Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet. Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang.
Indessen will ich mich ganz zufrieden geben, wenn mir nur Leben und leidliche Gesundheit bis zum fünfzigsten Jahr aushält.
Der Mensch verarbeitet, glättet und bildet den rohen Stein, den die Zeiten herbeitragen, ihm gehört der Augenblick und der Punkt, aber die Weltgeschichte rollt der Zufall.
Das ist’s ja, was den Menschen zieret, und dazu ward ihm der Verstand, daß er im innern Herzen spüret, was er erschafft mit seiner Hand.
(Ei, Vater,) sieh den Hut dort auf der Stange. (oft zitiert: Siehst du den Hut dort auf der Stange?).
Wer ist der Mensch, der sich vermessen will, Des Zufalls schweres Steuer zu regieren…
Der Abschied von einer langen und wichtigen Arbeit ist immer mehr traurig als erfreulich. Das angespannte Gemüt sinkt schnell zusammen und die Kraft kann sich nicht sogleich zu einem neuen Gegenstand wenden.