Zitate von Friedrich Schiller
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Wenn man das Gute eines Dinges eingesehen hat, ist man berechtigt, das Urteil über das Schlimme zu sprechen.
Die wahren Optimisten sind nicht überzeugt, daß alles gut gehen wird, aber sie sind überzeugt, daß nicht alles schief gehen kann.
Doch seinen (des Christen) Mut muß Weisheit leiten, Und List muß mit der Stärke streiten.
Was köstlich wächst in allen Himmelstrichen, Wird ausgestellt zur Schau und zum Genuss Auf unserm Markt zu Brügg
Die Neugier des Publicums ist das einzige wovon was zu hoffen ist, und wenn diese abgeleitet ist, ist auf nichts mehr zu rechnen.
Ein Dichter würde sich vergebens mit der moralischen Absicht seines Werkes entschuldigen, wenn sein Gedicht ohne Schönheit wäre.
Das Subjekt Wichtig wohl ist die Kunst und schwer, sich selbst zu bewahren, Aber schwüriger ist diese: sich selbst zu entfliehn.
Mit heißen Tränen wirst du dich dereinst heim sehnen nach den väterlichen Bergen.
Da speit das doppelt geöffnete Haus Zwei Leoparden auf einmal aus. Die stürzen mit mutiger Kampfbegier Auf das Tigertier.
Warum soll es die ganze Gattung entgelten, wenn einige Glieder an ihrem Werte verzagen?
Mit der Liebe Flügel eilt die Zukunft in die Arme der Vergangenheit, lange sucht der fliehende Saturnus seine Braut – die Ewigkeit.
Ehe noch die Wahrheit ihr siegendes Licht in die Tiefen der Herzen sendet, fängt die Dichtungskraft (die Poesie) ihre Strahlen auf, und die Gipfel der Menschen werden glänzen, wenn feuchte Nacht in den Tälern liegt.
Lebt wohl, ihre Berge, ihre geliebten Triften, Ihr traulich stillen Täler, lebet wohl!
Das Mittel Willst du in Deutschland wirken als Autor, so triff sie nur tüchtig, Denn zum Beschauen des Werks finden sich wenige nur.
Der weibliche Charakter, auch der vollkommenste, kann nie anders als aus Neigung handeln.
Nur die unverletzbare Heiligkeit der Gesetze kann dem Bürger die Früchte seines Handelns versichern und ihm jene Zuversicht einflößen, welche die Seele jeder Tätigkeit ist.
Was sollen deine Götter, des kranken Weltplans schlau erdachte Retter, die Menschenwitz des Menschen Notdurft leiht?
Etwas fürchten und hoffen und sorgen muß der Mensch für den kommenden Morgen, daß er die Schwere des Daseins ertrage und das ermüdende Gleichmaß der Tage.
Die Würde hindert, daß die Liebe nicht zur Begierde wird. Die Anmut verhütet, daß die Achtung nicht Furcht wird.
Der Gedanke an Gott weckt einen fürchterlichen Nachbarn auf. – Seine Name heißt Richter.
All mein Sehnen will ich, all mein Denken in des Lethe stillen Strom versenken, Aber meine Liebe nicht.
Schön, kann man also sagen, ist eine Form, die keine Erklärung fodert, oder auch eine solche, die sich ohne Begriff erklärt
Betrug ist überall und Heuchelschein und Mord und Gift und Meineid und Verrat; der einzig reine Ort ist unsere Liebe, die unentweiht, in der Menschlichkeit.
Daß der Mensch zum Menschen werde, Stift er einen ew’gen Bund Gläubig mit der frommen Erde, Seinen mütterlichen Grund.
Entlasse das Glück, das dir als Sklave hat gedient, eh‘ es sich zürnend selbst befreit, es haßt die Treu‘ und keinem dient es bis ans Ende.
Niemand soll mich bestechen – Ich glaub es, die häßlichen Weiber drohen mit gleichem Glück ihren Verführern mit Schmach.
Denkst auch noch an mein Mädchen? Ei lieber denke doch! Dort liebte mich das Mädchen, und’s Mädchen liebt mich noch!
Aber auch aus entwölkter Höhe Kann der zündende Donner schlagen. Darum in deinen fröhlichen Tagen Fürchte des Unglücks tückische Nähe!