B. Traven Zitate
seite 1
Menschenliebe wohnt weit weg, gegenseitiges menschliches Verstehen liegt fern außerhalb der Grenzen dieser Welt.
B. TravenFür jemand, der einen bewundert, tut der Mensch alles.
B. TravenSo tief kann kein Mensch sinken, als dass er nicht immer noch tiefer sinken könnte, so Schweres kann kein Mensch erdulden, als dass er nicht noch Schwereres ertragen könnte.
B. TravenEs wird in verlorenen Kriegen immer dem Soldaten die Schuld an dem Verlust gegeben, und wenn der Krieg gewonnen wurde, dann ist es nur den geschickten Generälen zu verdanken.
B. TravenNiemand versteht es so gut, feine und allerfeinste Rangunterschiede zu machen, wie die Arbeiter.
B. TravenDiktatur unterscheidet sich von anderen Regierungsformen durch Unduldsamkeit gegen anderen Menschen und durch ein unerbittliches Ausüben von Rache an den Gedemütigten und Geschwächten.
B. TravenLeute, die nicht ständig beschäftigt werden, machen Revolution.
B. TravenMan hat es am leichtesten in der Welt, wenn man dem, der die Macht besitzt, in allen Dingen recht gibt.
B. TravenTapfer ist nur ein Mensch, der gegen die Gefahr nicht gleichgültig ist.
B. TravenJeder Peitschenhieb auf eine Menschen ist ein Glockenschlag, der den Untergang der Macht ankündigt, unter der jener Peitschenhieb ausgeteilt wurde. Wehe dem Gepeitschten, die Hiebe vergessen können! Und dreimal wehe denen, die nicht darum kämpfen, die Hiebe zu vergelten!
B. TravenWer nie vergisst, seine Medaillen au die Brust zu kleben, ist seiner Verdienste nicht ganz sicher.
B. TravenDer Staatsgedanke, dies große erlauchte Wort, das nichts als Unfug stiftet und die Menschen zu Nummern macht.
B. TravenMit Skrupeln, die einem in der Kehle würgen, kann man kein Geld verdienen.
B. TravenDas Hohelied des Helden, der die Arbeit tut, ist nie gesungen worden.
B. TravenImmer wer das Gewehr hat, der hat das Recht zu kommandieren, und immer der, der das Gewehr nicht hat, hat die Pflicht zu gehorchen.
B. TravenMan muss sich gewöhnen können, wenn man Geld verdienen möchte.
B. TravenDer Arbeiter ist des Arbeiters größter Teufel.
B. TravenWie wenig muss man können, wie viel weniger wissen, um regieren zu können? Wie viele Trottel und Idioten haben Völker ein halbes Jahrhundert hindurch segensreich und friedlich regiert.
B. TravenJe weniger Hirn ein Regent hat, desto mehr versucht er durch Gewaltanwendung Widerstände unmöglich zu machen.
B. TravenUndankbar zu sein, ist eine Charaktereigenschaft des Menschen, die den Menschen so sehr Natur ist, dass man es am besten dabei bewenden lässt und sich deswegen nicht kränkt.
B. TravenEs ist bequemer, die Götter und Göttinnen anzubetteln, als sich selbst zu bemühen.
B. TravenUnter diesem Himmel, unter dem die Menschheit lebt, wird niemanden etwas geschenkt, und niemand wird das Leben zu leicht gemacht.
B. TravenKein Wunder, dass Europa vor die Hunde geht. Die Leute haben ja keine Zeit zu arbeiten, sieben Achtel ihres Lebens haben sie auf Meldeämtern, Polizeistationen und mit Polizisten zu vergeuden.
B. TravenErhebe die Freiheit zu einem religiösen Symbol und sie entfesselt die blutigsten Religionskriege.
B. TravenSelbst der intelligenteste Mensch verwandelt sich ungemein rasch in einen Ochsen, wenn er tagaus, tagein nichts anderes um sich sieht als Ochsen.
B. TravenZöpfe und Röcke sind eine Labsal und eine Trübsal.
B. TravenImmer in der Ferne ist die Freiheit.
B. TravenEine Diktatur oben macht die Diktatur unten unvermeidlich.
B. TravenDie elendsten Schurken auf diesem Erdboden sind die, die sich an Wehrlosen vergnügen.
B. TravenEine nackte Profitgier kann auf die Dauer selbst den hartgesottensten Geldmacher nicht vor Selbstanklagen und unruhigen Gedanken schützen.
B. TravenWenn man nicht hin und wieder Mensch sein darf und sich menschlichen Genüssen hingeben kann, hat das ganze Soldatenspielen keinen Reiz.
B. TravenIm Alter von 20 Jahren ist man nicht edler, sondern furchtsamer den Mädchen gegenüber und wittert Mysterien, in die man nicht einzudringen können glaubt, ohne sich in schwere Gefahr zu begeben.
B. TravenDer Militärdienst der zivilisierten Staaten – moderne Sklaverei!
B. TravenStaatsanwälte und Polizeidirektoren werden besser bezahlt und höher geachtet, weil es ihre Aufgabe ist, die Defekte der Menschheit zu beknabbern. Eine Aufgabe, die notwendig ist, um den Menschen beizubringen, dass die Anerkennung des Privateigentums ein Zeichen von Zivilisation ist.
B. TravenEinmal frei gewesen, war es auch nur für drei Monate, ist mehr wert als hundert Jahre als gehorsamer Knecht.
B. TravenMan hat ein Amt, um sich zu bereichern.
B. TravenFrauen besitzen einen vortrefflichen Instinkt für eine gesunde und gut treffende Rache an einem Mann.
B. TravenDas Leben ist wertlos geworden, weil der Mensch, so niedrig er auch sein mag, dennoch mehr von Leben verlangt, als nur zu essen und zu zeugen und für die Götter zu arbeiten und sie dafür noch anzuräuchern.
B. TravenDie größte Freude, die man Menschen machen kann, ist die, sie reden zu lassen, solange sie wollen, bis ihnen das Maul ausfranst.
B. TravenDen Tyrannen und Diktatoren gehört immer nur ein kurzer Abschnitt der Geschichte der Menschen, wenn auch dieser Abschnitt immer der an Schrecken und Entsetzen reichste ist.
B. TravenTod: Wer hier eingeht, ist ledig aller Qualen.
B. TravenKeine Sitte und keine wahre Freude ohne Unbequemlichkeiten.
B. TravenErbarmen ja, mit Freuden und mit vollen christlichen Herzen, aber das Geld darf nicht gefährdet werden.
B. TravenEhre entwickelt sich nur und erhält sich nur, wenn man nicht zu hungern braucht.
B. TravenMoral wird einem ja nur darum gelehrt, damit die, die alles haben, alles behalten können und das übrige noch dazukriegen.
B. TravenTapferkeit mag ja vielleicht eine große Tugend sein, aber wohl meist doch ein Zeichen unheilbarer und angeborener Dummheit.
B. TravenWer den Karabiner und Revolver hat, ist der Herr dessen, der keinen Revolver hat.
B. TravenRomantik ist, sehr schön – von ferne gesehen!
B. TravenMitleid ist auch eine Verurteilung, wenn auch eine uneingestandene, wenn auch eine unbewusste.
B. TravenMoral ist die Butter für die, die kein Brot haben.
B. Traven