B. Traven Zitate

Undankbar zu sein, ist eine Charaktereigenschaft des Menschen, die den Menschen so sehr Natur ist, dass man es am besten dabei bewenden lässt und sich deswegen nicht kränkt.

Leute, die nicht ständig beschäftigt werden, machen Revolution.

Sentimentalität ist nirgends mehr hinderlich als im wahren Leben.

Tod: Wer hier eingeht, ist ledig aller Qualen.

Am lieblichsten ist die Frau, die man in eine Schublade legen kann und die man nur dann hervorholt, wenn man sie nötig hat; dann wickelt man sie wieder schön und sorgfältig ein und stellt sie weg bis zum nächsten Male. Aber eines solche Frau ist ein süßer Traum der Phantasie des Mannes.

Wo sich keine Konkurrenz befindet und wo man es nicht besser weiß, kann eine Krähe als Pfau oder Nachtigall durchgehen.

Immer in der Ferne ist die Freiheit.

Den Tyrannen und Diktatoren gehört immer nur ein kurzer Abschnitt der Geschichte der Menschen, wenn auch dieser Abschnitt immer der an Schrecken und Entsetzen reichste ist.

Geschickt geleitete Erziehung machen die Menschen glauben, dass sie eine gerechte Gesetzgebung haben. Dieser Glaube ist notwendig, damit Gesetze respektiert werden.

Gegen wen sind die Pässe und Visen gerichtet? Gegen die Arbeiter!

Sich richtig und erfolgreich vergnügen zu können, muss lange und geduldig geübt werden, wie jede andere Tätigkeit.

Es hat noch selten jemand Millionen verdienen können, der zuviel Rücksichten auf die Arbeiter nahm; und noch nie hat sich ein Diktator an der Macht halten können, der in seinem ihm unterworfenen Subjekten etwas anderes sah als gehorsame uniformierte Holzklötze.

Das beste und sicherste Gefolge ist immer das, was durch die Gefolgschaft verdient.

Hungernde und Verzweifelte haben nicht zu verlieren und sind leicht geneigt, das Privateigentum anzutasten und gar Revolution zu machen.

Gegenüber dem Erhängen endet jegliche menschliche Weisheit.

Die treueste Kameradschaft bildet sich unter denjenigen, die an dieselbe Kette geschmiedet sind und darum dieselben Leiden zu erdulden haben.

Es zeigt sich, dass kein Schlachtfeld so wüst und leer ist, dass sich nicht immer doch noch ein paar Leute finden, die einen schönen Gewinn herausschlagen.

Es war so bequem, nichts zu denken.

Regierung und Behörden werden immer nur dann zur Unterstützung gerufen, wenn eine Vergewaltigung der Person und der Rechte des Individuums ausgeübt werden soll.

Mit Skrupeln, die einem in der Kehle würgen, kann man kein Geld verdienen.

Gäbe es keine Gesetze, dann würde es auch keine Milliardäre geben.

Das Individuum hat kein eigenes Recht auf Leben, wenn der Staat darüber anders urteilt.

Eine Diktatur oben macht die Diktatur unten unvermeidlich.

Der Prolet wird ja nirgends für das bezahlt, was er wirklich leistet, sondern nur für das, was er zu leisten scheint nach Ansicht dessen, der ihm den Lohn zahlt.

Ein Arbeiter, der keinen Lohn fordert, ist überall ein willkommener Mensch.

Sagt deine Meinung, wenn du überhaupt eine hast, was selten genug der Fall ist, und dann halt's Maul und lass den anderen reden, bis ihm das Maul aus den Angeln fällt.

Es kann dem Proleten geschehen, dass, wenn es wirklich ein Paradies gibt und er dort anlangt, dass dort dieselben an den Schüsseln sitzen, die auch hier die Sahne vom Leben schöpfen. Denn diese Leute sind handfester Natur, und sie greifen zu, wo zu nehmen ist, im Himmel wie auf Erden.

Gedanken, mit denen der Beamte sich beschäftigen kann, hat er nicht; und wenn er welche bekommt, hört er gewöhnlich auf, Beamter zu sein, und wird ein umgänglicher Mensch.

Man lässt Dinge am besten so, wie sie sind, solange sie einem selbst keine Unbequemlichkeiten bereiten.

Priester und Mönche sind jeher in allen Ländern, bei allen Religionen und zu allen Zeiten gute Geschäftsleute gewesen.

Es ist so unerhört lächerlich, das alle Länder, die von sich behaupten, sie seinen die freiesten Länder, in Wahrheit ihren Bewohnern die geringste Freiheit gewähren und sie das ganze Leben lang unter Vormundschaft behalten.

Wenn man nicht hin und wieder Mensch sein darf und sich menschlichen Genüssen hingeben kann, hat das ganze Soldatenspielen keinen Reiz.

Menschenliebe wohnt weit weg, gegenseitiges menschliches Verstehen liegt fern außerhalb der Grenzen dieser Welt.

Es gibt auf Erden zahlreiche Systeme der Versklavung und der Ausraubung von Menschen, die wenn sie nicht wirklich existierten, von keinem vernünftigen und normalen Menschen erfunden werden könnten.

Grundprinzip im Leben ist, keine Gelegenheit vorüberziehen zu lassen, an der man verdienen kann.

Je bedeutungsloser ein Individuum als Persönlichkeit ist, um so mehr fühlt es den Drang, sich in eine Uniform hineinzukneten, die ihm den Anschein geben soll, das er mehr ist, als er im übrigen scheint.

Warum auf den Erlöser warten? Erlöse dich und dann wird auch dein Erlöser kommen.

Bekreuzigen allein tut es auch nicht. So billig ist es nicht im irdischen Jammertal.

Freiheit ja, aber sie muss abgestempelt sein.

Es ist bequemer, die Götter und Göttinnen anzubetteln, als sich selbst zu bemühen.

Zuerst sind die Sklaven da, dann erscheint der Diktator auf der Bildfläche.

Erbarmen ja, mit Freuden und mit vollen christlichen Herzen, aber das Geld darf nicht gefährdet werden.

Rebellen habe zu siegen. Wenn Rebellen nicht siegen, dann ist es besser, nicht zu überleben.

Wenn ihr Revolution machen wollt, dann macht sie ganz, oder sie richtet sich gegen euch selbst und zerschmettert euch.

Kein Führer ist unersetzbar.

Es wird in verlorenen Kriegen immer dem Soldaten die Schuld an dem Verlust gegeben, und wenn der Krieg gewonnen wurde, dann ist es nur den geschickten Generälen zu verdanken.

Das Zeitalter der Tyrannen, das Zeitalter der Despoten, der absoluten Herrscher, der Könige, Kaiser und deren Lakaien und Mätressen ist besiegt worden, und der Sieger ist das Zeitalter eines größeren Tyrannen, das Zeitalter der Landesflagge, das Zeitalter des Staates und seiner Lakaien.

Der Militärdienst der zivilisierten Staaten - moderne Sklaverei!

Befehlen kann selbst ein Idiot. Und je mehr er Idiot ist, um so unbekümmerter und um so unverfrorener vermag er zu diktieren.

Man schont seine Nerven, wenn man nicht dauernd versucht, die Leute zu sich heraufzuziehen, und man ärgert sich nur grün und gelb oder bekommt zu hohen Blutdruck, wenn man sich darauf versteift, Menschen zu bessern, die überzeugt sind, besser als jeder andere zu wissen, was gut für sie sei.