Baruch de Spinoza Zitate

Ein freier Mensch denkt mehr an das Leben als an den Tod.

Verehrung ist Liebe zu jemandem, den wir bewundern.

Die Menschen werden nicht als Staatsbürger geboren, sondern erst dazu gemacht.

Die Ursache, die den Aberglauben hervorbringt, erhält und ernährt, ist die Furcht.

Liebe ist Freude, gebunden an die Vorstellung einer äußerlichen Ursache.

Demut ist, wenn jemand ohne Verlangen, hochgeachtet zu werden, seine Unvollkommenheit erkennt.

Die Eintracht wird durch dasjenige erzeugt, was zur Gerechtigkeit, Billigkeit und Ehrbarkeit gehört. Denn nicht bloß das, was ungerecht und unbillig ist, verletzt die Menschen, sondern auch was für unehrbar gilt, oder was gegen die herrschenden Sitten verstößt.

Glück besteht darin, das eigene Wesen zu wahren.

Demut ist keine Tugend, das heißt, sie entspringt nicht der Vernunft.

Der größte Hochmut oder der größte Kleinmut ist die größte Unkenntnis seiner selbst.

Unter dem Gesichtspunkt der Ewigkeit.

Die Glückseligkeit ist nicht der Lohn der Tugend, sondern die Tugend selbst; und wir erfreuen uns ihrer nicht deshalb, weil wir die Lüste hemmen, sondern umgekehrt, weil wir uns jener erfreuen, darum sind wir imstande, die Lüste zu hemmen.

Sicherlich würde das menschliche Leben weit glücklicher verlaufen, wenn der Mensch ebenso gut zu schweigen wie zu reden vermöchte. Aber die Erfahrung lehrt uns mehr als genug, daß der Mensch nichts so schwer beherrscht wie seine Zunge.

Alles Vortreffliche ist ebenso schwierig wie selten.

Die Tugend des freien Menschen zeigt sich ebenso groß im Vermeiden wie im Überwinden von Gefahren.

Die Idee des Meeres ist in einem Wassertropfen vereint.

Wenn ein Mensch Macht über seine Affekte gewinnt, allein nach der Notwendigkeit seiner Natur existiert und dadurch die Freiheit der Seele erreicht, dann ist das gleichbedeutend mit Glückseligkeit.

Der Arme, der gern reich sein möchte, redet unaufhörlich vom Missbrauch des Geldes und den Lastern des Reichen, wodurch er aber nichts anderes erzielt, als dass er sich ärgert und anderen zeigt, wie er nicht bloß über seine eigene Armut, sondern auch über der anderen Reichtum Unmut hegt.

Wir nennen dasjenige gut oder schlecht, was der Erhaltung unseres Seins nützt oder schadet, was unser Tätigkeitsvermögen vermehrt oder vermindert, fördert oder hemmt.

Das Ziel der Philosophie ist einzig und allein die Wahrheit, das Ziel des Glaubens einzig und allein Gehorsam und Frömmigkeit.

Haß wird durch Gegenhaß gesteigert, durch Liebe dagegen kann er getilgt werden.

Die Begierde ist ein Trieb mit dem Bewußtsein desselben.

Die Dankbarkeit, wie sie die Menschen, die von blinder Begierde geleitet werden, einander erweisen, ist zumeist eher ein Handelsgeschäft oder ein Köder, denn Dankbarkeit.

Jede Erscheinung beweist ihre Notwendigkeit durch ihr Dasein.

Die freien Menschen allein sind gegeneinander höchst dankbar.

Es geben sich besonders diejenigen jeder Art von Aberglauben hin, die maßlos nach Unsicherem streben.

Die Menschen sind viel eher zur Rache, als zur Vergeltung der Wohltaten bereit.

Was wir Zufall nennen, ist der Zufluchtsort der Unwissenheit.

Die Herzen werden nicht durch Waffen, sondern durch Liebe und Edelmut gewonnen.

Weder die Vernunft, noch die Schrift lehrt, daß man jedes gegebene Versprechen halten müsse.

Der Bibel soll man keine Lehre zuschreiben, die sich nicht deutlich aus ihrer Geschichte ergibt.

Der freie Mensch handelt niemals arglistig, sondern stets aufrichtig.

Wir können von der Dauer unseres Körpers nur eine höchst inadäquate Erkenntnis haben.

Das höchste Gut des Geistes ist die Erkenntnis Gottes, und die höchste Tugend des Geistes ist, Gott zu erkennen.

Die Ohnmacht des Menschen in Mäßigung oder Hemmung der Affekte nenne ich Knechtschaft; denn der von seinen Affekten abhängige Mensch ist nicht Herr über sich selbst, sondern dem Schicksal untertan.

Es ist gewiß, daß diejenigen die Ruhmbegierigsten sind, welche das größe Geschrei erheben über den Mißbrauch des Ruhmes und die Eitelkeit der Welt.

Die menschliche Freiheit besteht lediglich darin, daß sich die Menschen ihres Wollens bewußt, und der Ursachen, von denen sie bestimmt werden, unbewußt sind.

Jede Entscheidung ist Verneinung.

Die Menschen müssen zu Handlungen getrieben und zum Nachdenken nur veranlaßt werden.

Niemand kann begehren glücklich zu sein, gut zu handeln und gut zu leben, ohne dass er zugleich begehrt, zu sein, zu handeln und zu leben, das heißt wirklich zu existieren.

In der Natur der Dinge gibt es nichts Zufälliges; sondern alles ist aus der Notwendigkeit der göttlichen Natur heraus bestimmt, auf eine gewisse Weise zu existieren und zu wirken.

Ich habe mich sorgsam gehütet, die Handlungen der Menschen zu belachen oder zu beklagen und zu verwünschen, sondern strebte nur, sie zu verstehen.

Das was Paul über den Peter sagt, sagt mehr über den Paul aus als über den Peter.

Es ist nicht erst seit heute, daß die Wahrheit teuer zu stehen kommt; üble Nachrede aber soll mich nicht dazu bringen, sie im Stiche zu lassen.

Prophetie oder Offenbarung ist die von Gott den Menschen offenbarte sichere Erkenntnis einer Sache.

Sie müssen in jedem Staate so eingerichtet sein, daß sie Menschen weniger durch Furcht als duch Hoffnung auf allgemein begehrte Vorteile gefesselt werden; so wird jeder seine Pflicht erfüllen.

Der Zweck des Staates ist in Wahrheit die Freiheit.

Denn die Bescheidenheit ist eine Art des Ehrgeizes.

Es gibt kein vernünftiges Leben ohne Erkenntnis.

Man soll die Welt nicht belachen, nicht beweinen, sondern begreifen.