Die Theologen haben die Evolutionsgabe des Menschen schon immer bezweifelt, und die Weltgeschichte hat diese These nur zu gerne bestätigt. Was wir sind, was wir tun und machen, ist charakterlich kaum zu bewältigen und seelisch schon gar nicht – Seele und Charakter lassen sich schlecht urbanisieren.
Für unsere Ausdrucksformen sind nicht wir selber, sondern die Mächte aller Zeitalter zuständig. Was je mit der Welt zu tun hatte, hat nie mehr aufgehört, tätig zu sein. Jeder von uns ist lebenslang eingebettet in die Sphäre des schon Dagewesenen und immer noch Werdenden.
Wer lehrt uns die Sprache des Nichts und des Dennochs? Wer sagt uns, was niemand sich zu sagen getraut? Wer hilft uns, nichts zu begreifen und trotzdem alles zu denken?
Weisheit ist Verzicht auf gedankliches Fastfood. Fixfertig ist nichts in der Welt, am wenigsten in der Philosophie: Vergiß ein für allemal dieses lebensverachtende Fertiggericht: die Idee – sie hat uns den Geschmack viel zu vieler Epochen verdorben.
Erwachsene sind kein Provisorium. Personen sind keine Kreaturen des Zufalls. Man ist Mensch und Bürger – man lebt nicht erst seit heute früh. Man hat ein stolzes Herz, hartgesottene Nerven und die dazu passenden Füsse.
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