Christa Schyboll Zitate
seite 4
Die Vorstände sollten einen feinen Blick darauf haben, wann eine Führungspersönlichkeit aus den eigenen Reihen zur Verführungspersönlichkeit mutiert, damit die Mutation nicht zu unerwünschten DAX-Verlusten in Folge führt.
Christa SchybollDie unerschütterliche Entschlossenheit manch eines Lehrers in Bezug auf die Steigerung des Bildungsniveaus seiner Klasse läßt ihn manchmal als Prototyp hyperkinetischen Verhaltens erscheinen.
Christa SchybollNahrung, die nicht vor dir wegläuft und die dich nicht angreift, ist vermutlich gut verdaulich.
Christa SchybollManche Müllentsorger sind Menschen, die sich leicht damit tun, neben dem materiellen Schrott auch gleich die Seelenmüllerinnerungen der Vorbesitzer des Unrats gleich mit weg zu karren.
Christa SchybollWem rechtschaffene Bosheit aus den Augen strahlt, qualifiziert sich für bestimmte Jobs sicherer als jemand, der lediglich mit offenem Blick naiv dreinschaut.
Christa SchybollDas Geheimnis des Daseins erschließt sich dir nur in dem Maße, die deiner eigenen Reife ist gemäß – Drum erweitere dein Gefäß durch dein Streben, durch die Leben, laß dich mit reichem Sein verweben.
Christa SchybollDie Krisis der Menschheit läuft mit riesigen Schritten dem Chaos unsichtbar voran. Doch unsere Augen sehen nur das Chaos und nicht die Krisis. So flicken wir am Vermeintlichen des Problems. Ohne es wirklich zu erkennen.
Christa SchybollWenn Du dich jetzt auf der Höhe deines Verstandes glaubst, hast du keine Vorstellung von der Tiefe deines Nichtwissens.
Christa SchybollManche Opiumbauern sind Menschen, die den Rauchschleier des Seelennebels nur über fremde Kulturen legen möchten.
Christa SchybollNur wer wirklich wichtig genug ist, wird eventuell auch mit unfreundlichen Blicken bedacht. In unwichtige Personen investiert man weder Gedanke, Blicke noch Zeit.
Christa SchybollLaß dich anstecken von der Menschlichkeit und infiziere dann gründlich deine Umgebung, auf daß der Virus der Nächstenliebe die Welt erobert, bevor es ein anderer Virus schafft.
Christa SchybollEine Frau spürt spätestens dann ihr Alter, wenn sie in Gedanken an ihre ehemalige Pfirsichhaut plötzlich Orangen assoziiert.
Christa SchybollWer auf eine Oder-Frage mit „Ja“ antwortet, verneint damit das Nein als mögliche Zustimmung.
Christa SchybollDem Namenlosen geben wir Namen, den Göttern eignen wir Eigenschaften zu, den fernen Welten verordnen wir unsere Gesetze, doch uns selbst kennen wir nicht!
Christa SchybollManche Talkmaster sind Menschen, die Menschen nur dazu benutzen, um anderen Menschen zu zeigen, wie sie selbst niemals leben möchten.
Christa SchybollNietzsches „Gott ist tot“ ist deine Auferstehung! – weil du nun voll verantwortlich dich selbst jetzt umgestalten darfst.
Christa SchybollWarum das Messen der Zeit, wenn nicht einmal zwei Menschen auf die gleiche Weise ticken?
Christa SchybollDas Empfindlichste aller Etwasse ist die Zukunft, die sich einfach noch nicht entschieden hat, welche der vielen Möglichkeiten sie in der Gegenwart als Realität wahrzunehmen gedenkt.
Christa SchybollEchte Freiheit ist weniger schön, als schwer. Schön wird sie dann, wenn man sie und sich beherrscht.
Christa SchybollViele Menschen sind unentwegt damit beschäftigt, die Bilder der Vergangenheit den Perspektiven der Gegenwart anzupassen, statt mit den inneren Bildern schon mal die Zukunft im Jetzt zu verändern.
Christa SchybollManche Krankenschwestern sind Menschen, die es mit beharrlich penetranter Durchführung ihres Organisationsplanes schaffen, daß sich die Patienten nach der Entlassung krankenhausreif fühlen.
Christa SchybollManche Magier sind Menschen, die mit Illusionen operieren und tatsächlich damit vorgaukeln, es gäbe etwas anderes als nur natürliche Effekte.
Christa SchybollManche Menschen nehmen sich so wichtig, daß sie aus lauter Entzücken über ihre eigene enorme Wichtigkeit das Wichtigste glatt aus den Augen verloren haben.
Christa SchybollPoesie bedeutet, einen schönen Gedanken in einen harmonischen Rhythmus zu kleiden und damit Gefühle in tanzende Schwingung zu versetzen.
Christa SchybollManche Clowns sind Menschen, die privat ab und an auch mal einen Witz erzählen.
Christa SchybollManche Machertypen scheinen genauestens zu wissen, daß das, was sie wollen, auch dasjenige ist, was die Menschheit als letztes Glück ersehnt.
Christa SchybollDie Wichtigkeit jeder Priorität ist nichtig, wenn man begreift, daß alles wie alles andere gleich wichtig ist.
Christa SchybollManche Erfinder sind Menschen, die Dinge erfinden, die niemand braucht und die auch niemand jemals haben wollte.
Christa SchybollWer jemanden in seinem Weg zur höherer Erkenntnis fördern will, sollte ihm niemals in Mißachtung auch kleiner Leistungen je begegnen.
Christa SchybollDas Positive an alten Partnerschaften ist die Gleichmut gegenüber dem Negativen.
Christa SchybollUltraradikal gehst du in Gedanken gegen deine Feinde vor. Und wenn du ihnen dann begegnest bewegen deine Lippen kleine feige Freundlichkeiten.
Christa SchybollWer die kleinen Freiräume des Alltags noch verteidigen muß, mag sich zwar in kleinen Räumen befinden, die jedoch nie wirklich frei waren.
Christa SchybollMit den Floskeln der Alltäglichkeit baggerst du Worte in deine Zeit hinein die den reichen satten Mutterboden deiner Seelensprache ins Schuttloch der Beliebigkeit entsorgen
Christa SchybollSobald man einen Moment als perfekt erlebt, kann der nächste Moment nur ein Rückschritt sein.
Christa SchybollDen Schlüssel zum Gefängnis der Logik findest du im offenen Schrank der Akausalität.
Christa SchybollOffenheit ist ein Luxus der Freiheit, den sich nur derjenige leisten kann, der genug Stärke nicht nur für die Folgen hat, sondern auch für den eventuellen Mißbrauch.
Christa SchybollWarum unnütze Dinge, die nicht mal der Mühe wert sind angedacht zu werden, trotzdem erfolgreich vermarktet werden, ist erklärbar durch die Notwendigkeit, daß das behauptete Paradox auch ein paar handfeste wirtschaftliche Beweise braucht.
Christa SchybollDie Demokratie läßt sich als ein Reglement für den Ellenbogengebrauch zum Wohl aller verstehen.
Christa SchybollWerte verschwinden, weil das Preiswerte dominieren darf.
Christa SchybollNur derjenige kann sich in sich selbst verlieren, der sich bisher noch nicht gefunden hat. Denn hab‘ ich mich gefunden, dann kenne ich den eigenen Weg zu mir und brauch‘ mich nicht mehr zu verirren.
Christa SchybollWenn sich die Leere im Kopf auf die Jagd nach der Nachdenklichkeit macht, sollte man sich auch von zaudernden Chefs nicht aufhalten lassen.
Christa SchybollWer meint, „etwas oder jemand“ sei nicht an seinem richtigen Platz, übersieht zumeist die Akausalität im Motiv des Platzhalters.
Christa SchybollDie lokale Bösartigkeit im einzelnen Menschen hat die inhärente Tendenz, zur globalen Feindseligkeit auszuufern.
Christa SchybollDie Wissenschaft von der Naivität der Mitmenschen hat ihr dreigeteiltes Headquarter in der Psychologie, der Werbewirtschaft und Religion zugleich aufgeschlagen.
Christa SchybollManche Melancholiker sind Menschen, die nur noch als Clown in dieser Welt eine Überlebenschance haben.
Christa SchybollVersprechen, die man nicht hält, halten sich umso länger im schlechten Gewissen auf.
Christa SchybollUnmögliches erreicht man nur dann, wenn man es paradoxerweise mit der gegebenen Realität weise zu verknüpfen weiß.
Christa SchybollManche Präsidentschaftskandidaten sind Menschen, die die geschickte Zelebration ihrer eigenen Person schon zum Programm erklären.
Christa SchybollJe größer der Finanzspekulations-Skandal im multinationalen Konzern, um so kleiner die Gefahr, als lächerlicher Ölfleck unter der Dampfwalze der Konzerngeschichte zu verschwinden.
Christa SchybollWer glaubt, daß durch den Trauschein die Ehe so unzerstörbar ist wie eine Wasserstoffbrückenbindung, der kennt noch nicht die Halbwertzeit von Liebesatomen.
Christa Schyboll