Christa Schyboll Zitate
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Manche Ärzte sind Weissager aus Innerein, die sich mit Pseudoformeln lateinischer Namen und komplizierter Technik tatsächlich als Wissende tarnen.
Christa SchybollBeherrscht man die Kunst der freien Rede lange schon perfekt, ist verwöhntes Publikum nur noch durch einen neuerdings verwendeten Spickzettel zu erstaunen.
Christa SchybollDer Weise weist das Machtgelüst als für ihn unverdaulich ab und nährt sich lieber mit Bescheidenheit.
Christa SchybollDie Regelmäßigkeit unserer unregelmäßigen Treffen ist so unplanbar geworden, daß sie damit fast schon wieder zu einer fest kalkulierbaren Größe wird.
Christa SchybollManche Pastoren sind Menschen, die auf dem Ruhekissen ihres Glaubens nur innerlich gähnend ihre alltäglichen Segnungen verteilen.
Christa SchybollManch grüne Politiker grünen sich nicht nur biodynamisch durch Parteienlandschaften und Wahljahreszeiten, sondern sprießen urplötzlich auch in Vorstandsetagen multinationaler Konzerne ins Un-Kraut.
Christa SchybollWenn du unzufrieden mit dir selber bist, schau‘ in die Augen derer, die sich selbst nicht lieben können. Und schon siehst du dich im neuen Lichte.
Christa SchybollWer darauf wartet, daß der Chef erst bei der nächsten Kontinentalverschiebung seinen Posten räumt, könnte seinen Abgang vielleicht beschleunigen, in dem er ihm schon mal die neueste Bilanz der Magnetfeldveränderung in der ihm unterstellten Marketingabteilung unterschiebt.
Christa SchybollDie dünnen Falten, die sich in die Stirn der Denker fressen, bekamen nicht selten ihre Nahrung durch den Zweifel.
Christa SchybollWenn sich Regeln und Gesetze häufen, ist anzunehmen, daß sich die Menschen aufgrund einer noch unbemerkten Massenpsychose hinter den Mauern der Angst vor der Freiheit verbarrikadiert.
Christa SchybollDie Raffinesse manch schöner Frau erfährt ihren Höhepunkt dann, wenn sie selbst eine kleine Warze als besonderes Schönheitsattribut zu vermarkten versteht.
Christa SchybollWenn schon die Gedanken häufig entfesselt sind, tut man gut daran, wenigstens seine Zunge im Zaum zu halten.
Christa SchybollGeiz gräbt seine Spuren nicht nur in Bilanzen, sondern vor allem auch in Gesichter und Gemüter.
Christa SchybollIst das Schicksal im Spiel, braucht man niemanden und nichts zu suchen, sondern wird gefunden.
Christa SchybollKeimfreie Politik verträgt nur laborgeprüftes Wählerpublikum.
Christa SchybollManche Helden zeichnen sich dadurch aus, daß sie lieber ein Leben retten als viele, weil sie im Affekt eine kleine mathematische Gleichung übersahen.
Christa SchybollWelche Spuren verwischst du, wenn du leise Nettigkeiten über dich selbst in deine Gespräche flechtest? Fürchtest du vielleicht, dir selbst am Ende nicht gerecht zu werden?
Christa SchybollDas Unbestimmte bestimmt man zumeist durch die Abwesenheit des Bestimmten, wie wohl es sich selbst als Unbestimmtes vermutlich selbst als Bestimmtes bestimmt, sofern es in der Lage ist, sich selbst zu bestimmen.
Christa SchybollMancher schwarze Politiker ist mit dem Dunkel seiner Gesinnung so klar und hell in die Öffentlichkeit getreten, daß die dort geworfenen Schatten bräunliche Färbungen annahmen.
Christa SchybollWeil das Unerwünschte nicht immer das „Falsche“ ist, ist das Erwünschte deshalb auch nicht immer das „Richtige“.
Christa SchybollWenn die Zeit es nicht mehr sonderlich eilig hat, ist dies ein erstes Indiz dafür, daß sich im Raum die Trägheit ausbreitet.
Christa SchybollManche Edle sind Menschen, die ihre Edelmütigkeit ausschließlich vor laufenden Kameras in den Blick der Öffentlichkeit rücken.
Christa SchybollHaben Frauen erstmal wirklich gründlich ihren inneren männlichen Anteil entwickelt, hinkt das Original oft nur noch schlapp hinterher.
Christa SchybollDie Gnadenlosigkeit die dir auf Schritt und Tritt begegnet schießt aus dem Hinterhalt der Egozentrik.
Christa SchybollDen Schlüssel zu den Schönheiten der Außenwelt findest du in deinem reichen Innern. Doch läßt er sich nur finden, wenn dein Auge nicht nur die Zerstreuung sucht.
Christa SchybollDa auch ein Bauchhirn über ein Gewissen verfügt, dem man eine geballte Faust böse ins emotionale Gedächtnis rammen kann, sollten Erinnerungen an Fehlleistungen vorsichtig gehandhabt werden.
Christa SchybollManche Kinder brauchen weniger die Disziplin eines Klassenzimmers als die einer nachahmungswerten Autorität.
Christa SchybollWenn du dich tatsächlich frei fühlst, hast du vermutlich nicht die Determination deiner Dreidimensionalität gründlich bedacht.
Christa SchybollBetreibt man seine dunklen Geschäfte so gründlich, daß man mit seinem eigenen Schatten verschmilzt, sollte man das Licht der Öffentlichkeit möglichst meiden.
Christa SchybollManche Wissenschaftler sind Menschen, die ihre Lehrformel nach kurzer Zeit selbst zur Leerformel erklären.
Christa SchybollManche Mütter sind Menschen, deren Kinder im Zoo eine vermutlich natürlichere Erziehung bekämen als unter der Fuchtel der Gesellschaftsnorm.
Christa SchybollManche Fußballer sind Menschen, die eigentlich ja runde Bälle in eckige Tore treten möchten, aber stattdessen eckige Schüsse auf runde Publikumsköpfe schöpferisch kreieren.
Christa SchybollManche Hirnforscher sind Menschen, die den feinsten Neuronen auf die letzten Schliche kommen wollen und dabei übersehen, daß die eigene Neuronensteuerung während dieser Aufgabe zum Selbstläufer mutierte.
Christa SchybollViele Frauen, die nicht so aussehen, wie sie aussehen möchten, sehen nur deshalb nicht so aus, weil ihr eigener Spiegelblick sie immerzu überkritisch anschaut.
Christa SchybollWenn du dich am sicheren Ufer fühlst, kann es sein, daß der Strom sein Bett schon wieder verändert hat.
Christa SchybollVerstohlen schaut der Umweltschützer zum Wegwerfkandidaten. Der schaut mit klarem Blick in eine Zukunft, die nicht mehr wird!
Christa SchybollWenn wir unsere Begrenzungen außer Kraft setzen sprengen wir Fluttüren für neue Weisheiten. Wenn wir uns vor der neuen Flut fürchten setzen wir aber unsere Begrenzungen nicht außer Kraft.
Christa SchybollWeil die meisten Leute noch immer die falschen Dinge glauben, warten die richtigen Ereignisse noch immer auf ihren Kopfsprung ins Leben.
Christa SchybollDie menschliche Natur endet meist dort, wo das Unmenschliche seine Geburt beginnt.
Christa SchybollWenn du häufig krank bist, dann sprich mit deinen Zellen und befrag‘ sie ernsthaft, warum sie ihren Fokus nicht in neues Heil-Sein endlich lenken wollen.
Christa SchybollDie Anziehung der klugen Frau bedingt den klugen Mann, der diese Klugheit zu schätzen und zu genießen weiß.
Christa SchybollBevor Gott die zehn Gebote den Menschen gab, vergaß er aufs Kleingedruckte im Anhang hinzuweisen: Du sollst keine Transzendenz erreichen und darfst stattdessen unendlich viele weitere Gebote deinen Mitmenschen geben, damit du dich ein wenig göttlich fühlst.
Christa SchybollWer in den Vordergrund seiner Gegenwart treten will, sollte nie vergessen, daß der Hintergrund seiner Vergangenheit in seinem Schatten gespeichert bleibt.
Christa SchybollWenn ich von meinen Wirklichkeiten sprechen wollte, bräuchte ich Worte, die ich in eine Sinnensprache kleiden müßte, welch in dir nur weitere Verwirrung erzeugt.
Christa SchybollIch fühle mich heute so energetisiert, als hätte man in meinen Genen die Doppelhelix von beiden Seiten mit Lunten angezündet.
Christa SchybollDie Tatsache, das Wichtige vom Montag am Mittwoch für nichtig zu erklären, deutet nicht zwangsläufig auf eine sprunghafte Natur, sondern unter Umständen auf die geniale Fähigkeit schneller Erkenntnis, die spontan Prioritäten verschieben läßt.
Christa SchybollHalb vegetativ schaut dein Körper aus der Masse und sucht mit hoffnungsvollem Blick ein Individuum das schon „Mensch“ sich nennen darf.
Christa SchybollWenn du deinen Gott verloren hast und die alten Werte dir nichts mehr bedeuten, dann schaff‘ dir einen neuen Gott, der alles ist und alles kann und dir so sehr vertraut, daß er die Verantwortung für all dein Tun nur in dein eignes Urteil legt!
Christa SchybollErinnerungen, die in besonderen Zeitfalten verklumpt im Gedächtnis auftreten, lösen manchmal unkontrollierte Handlungen aus.
Christa SchybollZiehen dich die morgendlichen Börsenwerte so herunter, daß du glaubst, endgültig den Kampf gegen die Schwerkraft verloren zu haben, ist der Versuch der horizontalen Fortbewegung leider noch nicht die Lösung deines Problems
Christa Schyboll