seite 8
Selbst im Gebet werden Gebote übertreten.
Emil BaschnongaIch zahle: so bin ich niemand; ich schulde: so bin ich jemand.
Emil BaschnongaSelten ist einer gegen die Schliche, die er ausheckt selbst gefeit. Sonst fielen sie ihm nicht ein.
Emil BaschnongaMancher Gesichtsausdruck gleicht einer Totenmaske - starr und unbelebt.
Emil BaschnongaIn jeder Sache nur seine eigene sehen: Was kann ich für mich abzweigen?
Emil BaschnongaGroßer Mann pflegt Umgang - kleiner Mann pflegt Aufwand.
Emil BaschnongaMit der Vorstellung sonnt es sich selbst im Schatten.
Emil BaschnongaZuviel Lob verstopft den Kopf, wie zuviel Schmalz die Ohren.
Emil BaschnongaIm Spielsalon der Talente wird die Kunst zum Schabernack.
Emil BaschnongaWer sich nicht mit Ellbögen zum Ausschank durchzwängt, bleibt immerhin nüchtern.
Emil BaschnongaEs gibt Leute, die ihr Glück wie ein bittere Pille schlucken.
Emil BaschnongaDer Wegweiser zum billigsten Erfolg: Erbfolge.
Emil BaschnongaBesser seinen Schatten unter den Scheffel stellen als sein Licht.
Emil BaschnongaAuch die wilde Ehe zähmt.
Emil BaschnongaDer Blick in die Weite hilft zuweilen, daß man sich auf das Nächste besinnt.
Emil BaschnongaAn die Wand gedrängt, verschafft Rückhalt.
Emil BaschnongaDer Lebenskünstler verfeinert die Rohkost des Lebens.
Emil BaschnongaEin Geistesblitz schlug ein. Aber dagegen hatte er sich einen Blitzableiter angeschafft.
Emil BaschnongaEs ist möglich, auch auf Hintertreppen zur Wahrheit zu kommen.
Emil BaschnongaVorbild: Eine geritzte Kastanie lacht, wenn geröstet.
Emil BaschnongaWie kann Gott den Menschen nach seinem Bild geschaffen haben? Das ist nur dem Teufel zuzutrauen.
Emil BaschnongaEr hat etwas von der Keimfreude der Erbse in sich.
Emil BaschnongaDer Eulenspiegel zeigt, wie derbe Scherze und Streiche bei ernster Miene am besten wirken.
Emil BaschnongaViele Leute sind mit dem Nichtstun vollbeschäftigt.
Emil BaschnongaEr meinte es nicht ernst, als er einer Erfahrung zuwinkte. Das aber konnte sie nicht wissen.
Emil BaschnongaEs bekommt der Sache, ihre Ursachen zu ergründen.
Emil BaschnongaEr hatte die Gabe, seine Gaben nicht zu verausgaben.
Emil BaschnongaBei der diesjährigen Bucholympiade gewann ein Gedanke innerhalb dreier Zeilen.
Emil BaschnongaVerbreiteter noch als die Schadenfreude ist Scheinfreude.
Emil BaschnongaFaust-Regel: Damit läßt sich keine Sache anpacken.
Emil BaschnongaDes Zweiflers Fragezeichen sind des Gläubigen Ausrufezeichen.
Emil BaschnongaKriegskunst hinterläßt die meisten Denkmäler.
Emil BaschnongaEine gewisse Vergeßlichkeit fördert die Erkenntnisfähigkeit.
Emil BaschnongaOchsen ziehen das Schicksal. Esel bocken davor. Der Fuchs geht an ihm vorbei. Er weiß, daß es ihm von selbst nachläuft.
Emil BaschnongaDie Kunst, das Rechte zu vergessen und zu behalten, führt zur Weisheit.
Emil BaschnongaDer Strom der Wahrheit wird von den Flüssen des Irrtums gespeist.
Emil BaschnongaDie Hürde wird im Anlauf genommen - nicht unbedingt im ersten.
Emil BaschnongaDas "man" hat an seiner Stelle gelebt.
Emil BaschnongaFrau Karlsberg hatte ein dickes Kochbuch. Manchmal durften die Kleinen mit einer Nähnadel ins Buch stechen. Mit etwas Glück fand sich zwischen den Seiten ein Heiligenbildchen. Einmal wollte ich ihr in den Bauch stechen. Sie war so dick und mochte mich nicht.
Emil BaschnongaWer sich so benimmt, als sei er schon, was er sein könnte, wird immer das bleiben, was er ist, ohne es zu wissen.
Emil BaschnongaDie Mimik belebt das Gesicht und gibt den Quellgrund der Gedanken preis, am deutlichsten bei leidenschaftlichen.
Emil BaschnongaMan kann mit seinem Ursprung umspringen, wie man will. Los wird man ihn nicht.
Emil BaschnongaDas Leben ist ein zu schweres Fuhrwerk, als daß eine Wahrheit es zu ziehen vermag. Die Wahrheit muß man koppeln wie Gäule und vorspannen. Zieht das Gespann schlecht, wechsle der Fuhrmann die Gäule.
Emil BaschnongaNeugier - braucht Fährten.
Emil BaschnongaDie Psychologie teilt den Menschen in zwei Hälften, was ihr leichtfällt, da sie das Ganze meistens schon entzwei-geschnitten vorfindet.
Emil BaschnongaWir sind Verbraucher von Gütern aller Art - unser Körper inbegriffen.
Emil BaschnongaDer Sonnenblumenkern hat es gut, so unter seinesgleichen.
Emil BaschnongaDer Wahrheitsfanatiker zürnt dem Paradox; der Weise schließt es in die Arme.
Emil BaschnongaGäbe es nicht solche, die etwas leisten, hätten viele nichts zu lästern.
Emil BaschnongaHerbst. Wenn das Wild im Pfeffer liegt.
Emil Baschnonga