Friedrich Nietzsche Zitate

Widerspruch-vertragen-können ist ein Zeichen von hoher Kultur.

Um allein zu leben, muss man ein Tier oder ein Gott sein - sagt Aristoteles. Fehlt der dritte Fall: Man muss beides sein - Philosoph...

Es gibt Menschen, welche man mit erhabenen Gebärden überzeugt, aber mit Gründen misstrauisch macht.

Nicht nur fort sollst du dich pflanzen, sondern hinauf! Dazu helfe dir der Garten der Ehe! Ehe: so heiße ich den Willen zu Zweien, das eine zu schaffen, das mehr ist, als die, die es schufen.

In Aphorismenbüchern gleich den meinigen stehen zwischen und hinter kurzen Aphorismen lauter verbotene lange Dinge und Gedankenketten.

Über das Weib soll man nur zu Männern reden.

Wer sich nicht schrecklich ist, macht niemand Schrecken.

Korruption ist nur ein Schimpfwort für die Herbstzeiten eines Volkes.

Die Einsamkeit mürbt, die Einsamkeit verdirbt.

Ich liebe den, dessen Seele sich verschwendet, der nicht Dank haben will und nicht zurückgibt: denn er schenkt immer und will sich nicht bewahren.

Schon wird er unwirsch, zackicht reckt er den Ellenbogen; seine Stimme versauert sich, sein Auge blickt Grünspan.

Wer die letzte Einsamkeit kennt, kennt die letzten Dinge.

Wer davon lebt, einen Feind zu bekämpfen, hat ein Interesse daran, daß er am Leben bleibt.

Hast du aber einen leidenden Freund, so sei seinem Leiden eine Ruhestätte, doch gleichsam ein hartes Bett, ein Feldbett: so wirst du ihm am besten nützen.

Das leidendste Tier auf Erden erfand sich - das Lachen.

Unter das Tier hinab. Wenn der Mensch vor Lachen wiehert, übertrifft er alle Tiere durch seine Gemeinheit.

Hat man mich verstanden?

Manch einer findet sein Herz nicht eher, als bis er seinen Kopf verliert.

Nicht selten begegnet man Kopien bedeutender Menschen; und den meisten gefallen, wie bei Gemälden, so auch hier, die Kopien besser als die Originale.

Da soll die Masse aus sich heraus das Große, das Chaos also aus sich heraus die Ordnung gebären; am Ende wird dann natürlich der Hymnus auf die gebärende Masse angestimmt.

Und mag mein Strom der Liebe in Unwegsames stürzen! Wie sollte ein Strom nicht endlich den Weg zum Meere finden! Wohl ist ein See in mir, ein einsiedlerischer, selbstgenügsamer; aber mein Strom der Liebe reißt ihn mit sich hinab - zum Meere!

Ein Spielzeug sei das Weib, rein und fein, dem Edelsteine gleich, bestrahlt von den Tugenden einer Welt, welche noch nicht da ist.

Wenn dir deine Eltern nicht passen, such dir neue.

Der Staat ist die eiserne Klammer, die der Gesellschaftsprozeß erzwingt.

Im Übrigen bin ich entschlossen alt zu werden; denn sonst kann man es zu nichts bringen. Aber nicht aus Vergnügen am Leben will ich alt werden.

Nirgend klingen falsche Musik und krumme Töne besser, als wenn es gegen einen gemeinsamen Feind geht.

Wenn alle Almosen nur aus Mitleiden gegeben würden, so wären die Bettler allesamt verhungert.

Der Mensch entdeckt zuletzt nicht die Welt, sondern seine Tastorgane und Fühlhörner und deren Gesetze - aber ist deren Existenz nicht schon ein genügender Beweis für die Realität? Ich denke, der Spiegel beweist die Dinge.

Seht mir doch diese Überflüssigen! Krank sind sie immer, sie erbrechen ihre Galle und nennen es Zeitung. Sie verschlingen einander und können sich nicht einmal verdauen.

Wonach mißt sich die Freiheit, bei Einzelnen wie bei Völkern? Nach dem Widerstand, der überwunden werden muß, nach der Mühe, die es kostet, oben zu bleiben.

Herrschen - dies Mittel blieb zurück, den Menschen zu veredeln.

Der Begriff "Besserung" beruht auf der Voraussetzung eines normalen und starken Menschen, dessen Einzel-Handlung irgendwie wieder ausgeglichen werden soll, um ihn nicht zu verlieren, um ihn nicht als Feind zu haben...

Goethe - kein deutsches Ereignis, sondern ein europäisches: Ein großartiger Versuch, das achtzehnte Jahrhundert zu überwinden durch eine Rückkehr zur Natur, durch ein Hinaufkommen zur Natürlichkeit der Renaissance, eine Art Selbstüberwindung von Seiten dieses Jahrhunderts.

Das Pathos der Distanz...

Würde ist die Verstellungsform derer, welche im Grunde furchtsam sind.

Spruch des Gewaltmenschen Bitte nie! Laß dies Gewimmer! Nimm, ich bitte dich, nimm immer!

Alle Menschen, die man lange im Vorzimmer seiner Gunst stehen läßt, geraten in Gärung oder werden sauer.

Die ganze Geschichte ist ja die Experimental-Widerlegung vom Satz der sogenannten "sittlichen Weltordnung".

Phlegmatische Naturen sind nur so zu begeistern, daß man sie fanatisiert.

Seit es Menschen gibt, hat der Mensch sich zu wenig gefreut: Das allein, meine Brüder, ist unsre Erbsünde! Und lernen wir besser uns freuen, so verlernen wir am besten, anderen wehezutun und Wehes auszudenken.

Das Ziel der "Menschheit" ist das Äußerste, was uns der Wille als Phantom bieten kann.

Man muß nur etwas Gutes und Neues vollbringen: dann erlebt man an seinen Freunden, was es heißt: zum guten Spiel eine böse Miene machen.

Wer sucht, der geht leicht selber verloren.

Man glaubt mit einem Moralismus ohne religiösen Hintergrund auszukommen: Aber damit ist der Weg zum Nihilismus notwendig.

Das, was jemand gewinnt, wenn man ihn näher kennenlernt, verliert er wieder, wenn man ihn nahe kennenlernt.

In der Art, wie und was man ehrt, zieht man immer eine Distanz um sich.

Handeln - das hat keinen Sinn, Handeln hält im Dasein fest: alles Dasein aber hat keinen Sinn.

Einfach und natürlich zu sein, ist das höchste und letzte Ziel.

Und oft will man mit der Liebe nur den Neid überspringen.

Ach, des Geistes wurde ich oft müde, als ich auch das Gesindel geistreich fand!