Friedrich Schiller Zitate
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So wohl tut nicht der Sonne Blick im Lenz, Als Freundes Angesicht in trüber Stunde.

Das ist der Liebe heiliger Götterstrahl, der in die Seele schlägt und trifft und zündet. Wenn sich Verwandtes zum Verwandten findet, da ist kein Widerstand und keine Wahl: Es löst der Mensch nicht was der Himmel bindet.

Männer richten nach Gründen, des Weibes Urteil ist seine Liebe; wo es nicht liebt, hat schon gerichtet das Weib.

Nicht, was er treibt, sondern, wie er das, was er treibt, behandelt, unterscheidet den philosophischen Geist.

Gegen die Frau betrachtet, ist der Mann mehr ein bloß möglicher Mensch, aber ein Mensch in einem höhern Begriff; gegen den Mann gehalten, ist die Frau zwar ein wirklicher, aber ein weniger gehaltreicher Mensch.

Sei mir gegrüßt, mein Berg mit dem rötlich strahlenden Gipfel, sei mir, Sonne, gegrüßt, die ihn so lieblich bescheint.

Indessen will ich mich ganz zufrieden geben, wenn mir nur Leben und leidliche Gesundheit bis zum fünfzigsten Jahr aushält.

Entworfen bloß ist’s ein gemeiner Frevel, vollführt ist’s ein unsterblich Unternehmen.

Und am Ende sind wir ja beide Idealisten und würden uns schämen, uns nachsagen zu laßen, daß die Dinge uns formten, und nicht wir die Dinge.

Unsere Seele ist für etwas Höheres da, als bloß den uniformen Takt der Maschine zu halten.

Werde kein Streber! Sei nicht eitel und stolz, erfülle deine Pflicht im Bewußtsein, der Menschheit zu dienen.

Des Menschen Taten und Gedanken sind nicht wie Meeres blind bewegte Wellen. Die innre Welt, sein Mikrokosmos ist der tiefe Schacht, aus dem sie ewig quellen.

Was köstlich wächst in allen Himmelstrichen, Wird ausgestellt zur Schau und zum Genuss Auf unserm Markt zu Brügg

Frei und natürlich, wie das Genie in seinen Geisteswerken, drückt sich die Unschuld des Herzens im lebendigen Umgang aus.

Wenn dich alles verlassen hat, kommt das Alleinsein. Wenn du alles verlassen hast, kommt die Einsamkeit.

Es gibt Taten, die sich keinem Menschenurteil mehr unterwerfen – nur den Himmel zum Schiedsmann erkennen.

Es denkt der Mensch die freie Tat zu tun, umsonst! Er ist das Spielwerk nur der blinden Gewalt, die aus der eignen Wahl ihm schnell die furchtbare Notwendigkeit erschafft.

Nenne Lessing nur nicht! Der Gute hat vieles gelitten und in des Märtyrers Kranz warst du ein schrecklicher Dorn.

Mein Elend ist so hoch gestiegen, daß selbst die Aufrichtigkeit es nicht mehr vergrößern kann.

Trink ihn aus, den Trank der Labe, und vergiß den großen Schmerz! Wundervoll ist Bacchus‘ Gabe, Balsam fürs zerrißne Herz.

Liebe ist die Leiter, worauf wir zur Gottähnlichkeit steigen. Ohne Anspruch, uns selbst unbewußt, ziehen wir dahin.

Der Dichter tut dem Freunde keinen Abbruch. An der genialischen Flamme, an welcher ein Ideal reifen kann, verdorrt die Freundschaft nie.