Heinrich Heine Zitate
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Ich will mein volles Freiheitsrecht! Find ich die geringste Beschränknis, Verwandelt sich mir das Paradies In Hölle und Gefängnis.
Heinrich HeineWir begreifen die Ruinen nicht eher, als bis wir selbst Ruinen sind.
Heinrich HeineWitz in seiner Isolierung ist gar nichts wert. Nur dann ist mir der Witz erträglich, wenn er auf einem ernsten Grund ruht.
Heinrich HeineEs ist sehr leicht, die Bedeutung der öffentlichen Mummereien einzusehen. Schwerer ist es, die geheime Maskerade zu durchschauen, die hier in allen Verhältnissen zu finden ist.
Heinrich HeineDie Religion kann nie schlimmer sinken, als wenn sie solchermaßen zur Staatsreligion erhoben wird.
Heinrich HeineWenn ein Dichter versichert, kein Geld zu haben, so solle man ihm aufs Wort glauben und keinen Eid von ihm verlangen.
Heinrich HeineSo leicht wird es mir nicht, Liebe aus meinem Herzen zu reißen. Das ist es eben, was mir soviel Schmerzen im Leben verursacht hat. Was ich liebe, liebe ich für immer.
Heinrich HeineUnd fehlt der Pfaffensegen dabei, Die Ehe wird gültig nicht minder – Es lebe Bräutigam und Braut, Und ihre zukünftigen Kinder!
Heinrich HeineDante ist der öffentliche Ankläger der Poesie.
Heinrich HeineFatal ist mir das Lumpenpack, das, um die Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit allen seinen Geschwüren.
Heinrich HeineDie Seele sucht eine Seele.
Heinrich HeineEs sind kleine Leute, deren Haß nicht einmal bis an meine Waden reicht. Mit stumpfen Zähnen nagen sie an meinen Stiefeln. Das bellt sich müde da unten.
Heinrich HeineWer einmal trifft, ist noch kein Schütze.
Heinrich HeineMenschen! Aufrecht tragt Ihr Zwar das Haupt, jedoch im Haupte Kriechen niedrig die Gedanken.
Heinrich HeineEndlich auch, nach langem Ringen, Muss die Nacht dem Tage weichen; Wie ein bunter Blumengarten Liegt Toledo ausgebreitet.
Heinrich HeineEingebildete Schmerzen tun darum nicht minder weh.
Heinrich HeineDie Kälte kann wahrlich brennen Wie Feuer. Die Menschenkinder Im Schneegestöber rennen Und laufen immer geschwinder.
Heinrich HeineGroße Männer wirken nicht bloß durch ihre Taten, sondern auch durch ihr persönliches Leben.
Heinrich HeineMein Gott! da sieht es sauber aus! Der Kot liegt nicht auf den Gassen. Viel‘ Prachtgebäude sah ich dort, Sehr imponierende Massen.
Heinrich HeineDer Ernst tritt um so gewaltiger hervor, wenn der Spaß ihn angekündigt.
Heinrich HeineTorheit, mit dem Verdienst der Ahnen den eigenen Unwert bedecken zu wollen!
Heinrich HeineAn deinen Busen sink ich hin, Und glaube, dass ich selig bin.
Heinrich HeineObgleich die Rede lauter Wahrheit enthält, hat sie mich widerwärtig berührt. Die Hintergedanken sind unehrlich, und der Redner sagte die Wahrheit im Interesse der Lüge.
Heinrich HeineIst das Leben des Individuums nicht vielleicht ebensoviel wert wie das des ganzen Geschlechts? Denn jeder einzelne Mensch ist schon eine Welt, die mit ihm geboren wird und mit ihm stirbt. Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte.
Heinrich HeineEs gibt Leute, welche den Vogel ganz genau zu kennen glauben, weil sie das Ei gesehen haben, woraus er hervorgekrochen ist.
Heinrich HeineIch fand ein Nest mit meistens schmalen, labyrinthisch krummen Straßen.
Heinrich HeineDie Jungfer Europa ist verlobt Mit dem schönen Geniusse Der Freiheit, sie liegen einander im Arm, Sie schwelgen im ersten Kusse.
Heinrich HeineZu Göttingen blüht die Wissenschaft Doch bringt sie keine Früchte Ich kam dort durch in stockfinsterer Nacht Sah nirgendwo ein Lichte.
Heinrich HeineDer Gedanke geht der Tat voraus wie der Blitz dem Donner. […] Es wird ein Stück aufgeführt werden in Deutschland, wogegen die französische Revolution nur wie eine harmlose Idylle erscheinen möchte.
Heinrich HeineDie Dummheit geht oft Hand in Hand mit Bosheit.
Heinrich HeineWenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unseren Kleidern.
Heinrich HeineIch hab euch niemals geliebt, ihr Götter! Denn widerwärtig sind mir die Griechen, Und gar die Römer sind mir verhaßt.
Heinrich HeineMein Herz gleicht ganz dem Meere, Hat Sturm und Ebb‘ und Flut, Und manche schöne Perle In seiner Tiefe ruht.
Heinrich HeineGott ist es vielleicht gar nicht recht, daß die Frommen die Fortdauer nach dem Tode so fest annehmen – in seiner väterlichen Güte will er uns vielleicht damit eine Sürprise machen.
Heinrich HeineDie neubürgerliche Gesellschaft will im Taumel der Vergnügungen hastig den letzten Becher leeren, wie die altadlige vor 1789 – auch sie hört schon im Korridor die marmornen Tritte der neuen Götter, welche, ohne anzuklopfen, in den Festsaal eintreten werden und die Tische umstürzen.
Heinrich HeineMit einer Kindheit voll Liebe kann man ein ganzes Leben aushalten.
Heinrich HeineWir wollen alles, und davon möglichst viel! Wir wollen auf Erden glücklich sein, Und wollen nicht mehr darben; Verschlemmen soll nicht der faule Bauch Was fleißige Hände erwarben.
Heinrich HeineDas ist schön bei uns Deutschen: Keiner ist so verrückt, daß er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht.
Heinrich HeineWie vernünftige Menschen oft sehr dumm sind, so sind die Dummen manchmal sehr gescheit.
Heinrich HeineDas Leben ist eine Krankheit, die ganze Welt ein Lazarett, und der Tod ist unser Arzt.
Heinrich HeineEin Schneider ist ein Ritter von der Nadel.
Heinrich HeineDie Leute glauben nur an Geld; nur dem gemünzten Metall, den silbernen und goldenen Hostien, schreiben sie eine Wunderkraft zu; das Geld ist der Anfang und das Ende aller ihrer Werke.
Heinrich HeineEin Tor ist immer willig, wenn eine Törin will.
Heinrich HeineTausend Ausdrücke hat der Araber für ein Schwert, der Franzose für die Liebe, der Engländer für das Hängen, der Deutsche für das Trinken und der Münchner sogar für die Orte, wo er trinkt.
Heinrich HeineMißgunst und Neid hat Engel zu Fall gebracht.
Heinrich HeineDie Vorsehung weiß sehr gut, auf welche Schultern sie ihre Lasten legt.
Heinrich HeineDie Ruhmlosen haben gewiß recht, wenn sie die Bescheidenheit predigen. Es wird ihnen so leicht, diese Tugend auszuüben, sie kostet ihnen keine Überwindung, und durch ihre Allgemeinheit bemerkt man nicht ihre Tatenlosigkeit.
Heinrich HeineIch lebe und bin noch stärker, Als alle Toten sind!
Heinrich HeineSt. Denis ist, wie männiglich weiß, der Schutzpatron der Könige von Frankreich, bekanntlich ein Heiliger, der mit seinem eigenen Kopfe in der Hand dargestellt wird.
Heinrich HeineHimmlisch war’s, wenn ich bezwang meine sündige Begier, aber wenn’s mir nicht gelang, hatt‘ ich doch ein groß Pläsier.
Heinrich Heine