Jean Paul Zitate
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Es ist eine lebensverwirrende Gewohnheit, daß der Mensch sich das fremde Hassen viel öfter und lebhafter in das Herz hineinredet, als das fremde Lieben, daher er das eine stärker erwidert als das andere.

Hinter dem Menschen arbeitet und geht ein langsamer Strom, der glühend ihn verzehrt und zermalmt, wenn er ihn ergreift; aber der Mensch schreite nur tapfer vorwärts und schaue oft rückwärts, so entkommt er unbeschädigt.

Der Humor, als das umgekehrt Erhabene, vernichtet nicht das Einzelne, sondern das Endliche durch den Kontrast mit der Idee.

Man hasset am Anderen nichts so sehr, als einen neuen Fehler, den er erst nach Jahren zeigt.

Wollen wir uns die Unsterblichkeit wegdenken aus dem Weltplane, so wählte also Gott ein stäubendes Vorüberfliegen von Seelen, deren Zeitlichkeit für ihn gar keine Existenz haben kann.