Zitate von Johann Heinrich Pestalozzi
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Nur das Gute, das noch in uns ist, kann uns zu dem Bessern helfen, das uns mangelt.
Mut gehört am notwendigsten von allen menschlichen Eigenschaften zum Glück.
Eine Frau, die an ihrem Feuerherd viel an ihren Mann und an ihre Kinder sinnet, hat nicht leicht ein unheiliges und ungesegnetes Haus.
Der Mensch muss sich in der Welt selbst forthelfen. Dies ihn zu lehren, ist unsere Aufgabe.
Aus dem Irrtum geht Wahrheit, aus der Leidenschaft geht Segen, aus dem Unrecht, das mich umgibt, geht das Beste, das ich wünschen darf, hervor.
Früher oder später, aber gewiß immer, wird sich die Natur an allem Tun des Menschen rächen, das wider sie selbst ist.
Glaubet nicht, das Elend der Menschen sei am Galgen am größten; es hat mancher seinen Galgen daheim.
Wie das eine Welt ist! Bald steht neben einem Hundsstall ein Garten und auf einer Wiese ist bald stinkender Unrat, bald herrliches, milchreiches Futter, Ja, es ist wunderlich auf der Welt! Selbst die schönen Wiesen geben ohne den Unrat, den wir daraufschütten, kein Futter.
…unser Wissen und unser Können ist Stückwerk und der Weg zur Erkenntnis der Wahrheit, beides, in unserem Wissen und in unserem Können, geht von diesem Stückwerk aus und ist seiner Natur nach ein durch dieses Stückwerk zerrissener Weg. Aber wir müssen ihn wandeln.
Die Natur enthüllt alle Kräfte der Menschheit durch Übung und ihr Wachstum gründet sich auf Gebrauch.
Jede gute Erziehung erfordert, daß zu Hause die Mutter von den Augen des Kindes, von seinem Munde und von seiner Stirn jeden Wechsel seines seelischen Zustandes abliest.
Bescheidenheit ist die Gefährtin der Weisheit und die Tochter der Unschuld.
Und es ist eine große tröstende Wahrheit, auch der Allerelendeste ist fast unter allen Umständen fähig, zu einer alle Bedürfnisse der Menschheit befriedigenden Lebensart zu gelangen.
Wenn die Sonne steigt, so schwinden die Nebel. Und wenn der Tod naht, so schwindet Irrtum und Trug vor deinen Augen.
Vaterland, was du immer bist, das bist du durch deine seit Jahrhunderten von den Vätern begründete und lange, lange auf Kindeskinder herunter erhaltene heilige Kraft deiner gesegneten Wohnstube.
Das Abfaulen und Abdorren des Menschen, an dem nichts mehr Mensch ist, ist entsetzlich.
Der Hund sprach: Wer vor den Großen wohl kriecht und gegen die Kleinen laut bellt, der kommt gewiß zu seinem Recht.
Die Erfahrungen des Lebens sollen uns reinigen von allen unverständigen und lasterhaften Wesen. Tun sie das, so wird unser Alter still und glücklich… tun sie es aber nicht, brennen die Wünsche der Torheit und des Lasters noch in uns, wenn die Kraft des Lebens schwindet…
Wenn der Mensch als Sohn, als Vater, als Tochter, als Mutter, als Bruder und Schwester recht und brav ist, so wird er allenthalben recht und gut sein.
Einzelnen Glückskindern regnet freilich zuzeiten das Glück zum Dach hinein, Völker und Nationen sind und werden im allgemeinen nie glücklicher, als sie es verdienen.
… weihe dem Mann eine Träne, der für die Liebe geschaffen; niemand erwidert ihm das Bedürfnis seines Herzens und er ist zum Leiden geschaffen.
Das Glück, das hinter der Not kommt, ist ein tröstender Engel. Das Glück, das vor der Not kommt, ist ein verführender Teufel.
Die Sprache ist eine Kunst – sie ist eine unermeßliche Kunst oder vielmehr der Inbegriff aller Künste, wozu unser Geschlecht gelangt ist.
… die, so mit den heißesten Tränen säen,… werden oft mit den heitersten Freuden ernten.
Schonung der Schwachheit, Vatersinn, Vaterzweck, Vateropfer im Gebrauch seiner Kraft, das ist reine Höhe der Menschheit.
Von Jugend auf wallte mein Herz, die Quellen des Elends zu verstopfen, in das ich das Volk um mich her versunken sah.
Wenn unser Leben sich neigt, dann sollen wir sein wie die Bäume des Herbstes, voll reifer Früchte.
Die unterste Stufe der Heldenkraft ist Selbstsuchtlosigkeit und Selbstüberwindung.
Das Menschengeschlecht kann ohne ordnende Kraft nicht gesellschaftlich vereinigt bleiben.
Was hilft alles Gerede über das Verderben unserer Zeit, wenn unser Innerstes darüber nicht erschüttert ist? Was hilft eine Stimme in der Wüste, die verschallt, ohne dass eine Menschenseele davon geweckt wird?
Bildung der Menschen zur Wahrheit, du bist Bildung ihres Wesens und ihrer Natur zu beruhigender Weisheit.
Der Mensch ist also durch seinen Willen sehend, aber auch durch seinen Willen blind. Er ist durch seinen Willen frei, aber auch durch seinen Willen Sklave. Er ist durch seinen Willen redlich und durch seinen Willen ein Schurke.
… sagen Sie dem Troß der Maulbraucher: ich werde tun, und lasse sie reden.
Die Bande des Lebens sind Bande der Tugend, und sie zerreißen, wo der Mensch Gottes nicht achtet.